36. Kapitel

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Ich lag auf meinem Rücken. Sie hatte den Kopf auf meine Brust gelegt und klammerte sich mit einer Hand an mich.

Ich war froh, dass ich noch ein T-Shirt und Boxershorts anhatte. Ansonsten hätte ihre Hand jetzt meinen nackten Oberkörper berührt.

„Hast du immer solche Albträume?" fragte ich sie, um auf andere Gedanken zu kommen. Dabei kämmte ich mit meinen Fingern durch ihr weiches Haar.

„Meistens. Oft ist es auch derselbe Traum." antwortete sie kleinlaut. Ihr Körper zitterte immer noch etwas.

„Siehst du in ihm deinen Ex-Freund?" bei dem letzten Wort zuckte sie zusammen. In mir baute sich ein so starker Hass gegen diesen Menschen auf, der ihr das angetan hatte, dass ich kurz die Augen schließen musste, um wieder klar denken zu können.

Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Bitte lenk mich ab, Levi. Erzähl mir irgendwas anderes." bat sie krächzend.

„Okay, ähm..." sie sah abwartend zu mir auf. Ich strich ihr eine widerspenstige Strähne aus der Stirn.

„Immer wenn ich früher einen Albtraum hatte, durfte ich bei meiner Schwester im Bett schlafen. Wir haben uns dann im Schneidersitz gegenübergesessen und sie hat mir Geschichten erzählt. Meistens bin ich dann schon nach kurzer Zeit eingeschlafen." ich dachte nicht gerne über meine Schwester nach, denn dann wurde ich wieder daran erinnert, wie schrecklich ich sie vermisste. Das einzige was mach jetzt noch mit ihr verband war das Boxen.

Ida rollte sich halb auf mich und legte ihre Hände unter ihr Kinn, sodass sie mich noch besser ansehen konnte.

„Sie hat mir oft die Geschichte vom kleinen Krokodil erzählt."

„Die würde ich auch gerne hören." bat sie.

„Ich kann mich kaum noch daran erinnern."

„Toll und ich hatte mich schon darauf gefreut." sie schmollte etwas. Es war extrem süß.

„Erzähl du doch eine Geschichte." schlug ich vor und lachte.

„Nö." antwortete sie lächelnd.

Dann streckte sie ziemlich schnell die Hand nach mir aus. Bevor sie mein Gesicht aber berühren konnte, umschloss ich ihr Handgelenk und presste es zurück an meine Brust.

„Du hast echt schnelle Reflexe." nun lachte sie. Ihre Augen strahlten dabei endlich wieder.

„Muss ich auch. Sonst würde ich im Ring ständig eins auf die Fresse bekommen."

Daraufhin kicherte sie. Mein Herz klopfte schneller in meiner Brust.

„Da hast du wohl recht." sie nutzte meine Unachtsamkeit aus und pikste mir mit dem Zeigefinger in mein linkes Grübchen. Mein Grinsen wurde breiter.

Sie hatte gar keine Zeit zu reagieren, als ich sie an den Hüften packte und uns umdrehte, sodass ich jetzt über ihr saß. Dabei war ich vorsichtig und darauf bedacht sie nicht einzuengen.

„Das war beeindruckend." staunte sie. Ich lachte. Schon wieder. „Ich möchte unbedingt bei deinem Kampf im November zusehen."

„Bist du dir sicher?" sie nickte wild. „Dann verlier ich bestimmt zum ersten Mal, weil ich von deiner Schönheit abgelenkt sein werde."

Sie schlug mir mit der flachen Hand gegen die Brust.

„Hör auf son scheiß zu labern, Levi." sie wurde wieder abwehrend. Anscheinend konnte sie mit Komplimenten nicht umgehen.

„Es stimmt aber. Du bist wunderschön, Ida." versicherte ich ihr und meinte dabei jedes Wort ernst, wenn ich eins nicht leiden konnte, dann waren es Lügner und Betrüger.

„Erzählst du das jedem Mädchen bevor du sie in diesem Bett flachlegst?" giftete sie mich an. Sie hatte jetzt die Arme vor der Brust verschränkt. Ich schüttelte den Kopf.

„Du bist selbst noch wunderschön, wenn du mich von dir stößt, so wie jetzt."

Ida verdrehte die Augen. Ich schmunzelte und ignorierte ihre Frage einfach.

Dann beugte ich mich zu ihr runter und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Nasenspitze. Als ich sah, dass sie mich immer noch angepisst ansah, gab ich ihr einen weiteren Kuss auf die Stirn. Dann auf die Wange und auf ihr schön geschwungenes Kinn.

Ich merkte, wie ihr Körper unter mir nachgab und sich mir entgegenstreckte. Ich grinste an ihrem Hals, als ich ihr dort auch einen sanften Kuss verpasste.

Dann entfernte ich mich wieder ein wenig von ihrem Gesicht, um in ihre honigbraunen Augen sehen zu können.

Sie atmete bereits schwer und hatte eine Gänsehaut bekommen, unter meiner Berührung. Ich liebte die Art und Weise wie ihr Körper sofort auf mich reagierte.

Ida setzte sich ein wenig auf, sodass mein Mund kurz vor ihrem war. Sie biss sich auf die Unterlippe, was mich leicht erregte, dann schloss sie den Abstand zwischen uns und ihre Lippen trafen auf meine.

Sie küsste mich entschlossen und gierig. Ich biss ihr sanft auf die Unterlippe und entlockte ihr ein Stöhnen. Das machte mich hart. Dann fing sie auch noch an ihre Finger in meinen Haaren zu vergraben und ich konnte mich fast nicht mehr beherrschen. Sie machte mich verrückt und ich wollte einfach nur mehr von ihr. Ich wollte sie schmecken, fühlen, ihren gesamten Körper erkunden.

„Ida, wenn du so weitermachst, kann ich mich nicht mehr beherrschen." stöhnte ich verzweifelt zwischen ihren hungrigen Küssen, als sie auch noch anfing sich an mir zu reiben.

„Ich will dich nicht überfordern." erklärte ich mich und unterbrach unser Rummachen, indem ich mich von ihr runterrollte und mich neben sie legte.

Wir atmeten beide schnell.

„Tut mir leid. Ich weiß nicht was mit mir los ist." sagte sie.

Ich streckte meinen Arm aus und machte die Nachttischlampe wieder aus.

„Es ist doch okay." ich lächelte in die Dunkelheit, die jetzt entstanden war. „Ist ja nicht so, als wenn es mir nicht gefallen hätte."

Das brachte sie zum Lachen. Ich merkte, wie sie wieder an mich ran rutschte.

„Danke, dass du so viel Rücksicht auf mich nimmst."

„Das ist doch selbstverständlich."

„Für manche nicht." dieser Ausspruch von ihr machte mich wieder traurig.

Ich zog sie in meine Arme und legte meinen Kopf auf ihrem ab.

„Ich werde dir nie absichtlich weh tun und schon gar nicht so." versicherte ich ihr.

„Ich weiß." seufzte sie.

Ich drückte sie noch fester an mich.

„Glaubst du, dass du jetzt wieder einschlafen kannst?" fragte ich sie. Ida nickte bestätigend in meinen Armen.

Ich blieb wieder so lange wach bis sie in einen dieses Mal hoffentlich friedlicheren Schlaf glitt.

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