Die Sonne strahlte erbarmungslos in mein Gesicht, wodurch ich meine Augen gezwungenermaßen am nächsten Morgen öffnete. Warum hatte ich denn auch nicht das Fensterrollo runtergezogen? Müde fuhr ich mir mit beiden Händen über das Gesicht. Verwundert bemerkte ich, dass meine Kopfschmerzen von gestern plötzlich nicht mehr da waren und ich in einem schwarzen Satin Pyjama steckte, dabei erinnerte ich mich nicht daran diesen angezogen zu haben.
Mein Bett fühlte sich noch weicher an, als sonst, weswegen ich Schwierigkeiten hatte aufzustehen. Die Sonne stand hoch am Himmel, es musste also schon mittags sein. Langsam schlurfte ich zu meinem aus Massivholz bestehendem Kleiderschrank. Ich suchte mir ein paar bequeme Sachen raus und sah dann in den Spiegel. Daraufhin entwich ein lauter Schrei meiner Kehle und das Blut gefror in meinen Adern.
Hinter mir stand er. Mit seinen perfekt gegelten blonden Haaren und den kalten blauen Augen. Er sagte nichts, lächelte mich nur durch den Spiegel an. Dann streckte er seine Hand nach mir aus und berührte meinen rechten Arm. Die Stelle, an der seine Haut auf meine traf, schmerzte fürchterlich. Ich wollte mich zu ihm umdrehen, ihn von mir schubsen, ihn schlagen, ihm ins Gesicht spucken. Doch ich war versteinert, nur mein Herz hämmerte wild in meiner Brust. Wieder versuchte ich zu schreien, aber er hielt mir lachend den Mund zu.
„Ida!" hörte ich jemanden meinen Namen rufen. Ich schloss die Augen.
Als ich sie wieder öffnete, lag ich in meinem Bett, aber diesmal war es noch stockdunkel draußen und meine Mom saß mit einem besorgten Gesichtsausdruck neben mir.
„Endlich bist du wach, Ida. Du hast wieder so laut geschrien." sie fing an zu weinen. Ich musste das ebenfalls getan haben, denn als ich meine Wangen sanft berührte, waren sie feucht.
„Mom, es ist alles gut. Ich hatte nur wieder einen Albtraum." ich schmiegte mich an ihren warmen Körper und seufzte leise, als sie ihre Arme um mich schlang.
„Das muss aufhören, Ida. So kann das nicht weitergehen. Du musst dir irgendwo Hilfe holen."
„Es geht mir gut, wirklich. Diese Albträume werden irgendwann auch aufhören. Ich verspreche es dir." schon oft war es so gewesen, dass ich meiner Mutter Geborgenheit und Sicherheit geben musste und sie dann weinend in meinen Armen hielt. Sie war überfordert, sobald ich anfing zu weinen und wusste nicht, wie sie sich dann verhalten sollte, weil ich sie früher immer von mir gestoßen hatte. Aber mittlerweile wünschte ich mir nichts sehnlicher als das sie mich fest umarmte, wenn ich wieder traurig war. Jedoch tat sie es nie.
„Ich weiß nicht, Ida." sie schüttelte ihren Kopf, dann sah sie mich prüfend an. Ich zwang mich zu einem Lächeln, aber sie war schließlich die Frau, die mich neun Monate in sich getragen hatte und so durchschaute sie meine Lüge.
„Was hat dieser Junge nur mit dir gemacht?"
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About Love
RomansaIda hat lange versucht die Liebe zu finden, doch nachdem sie wieder scheitert, gibt sie es endgültig auf. Sie beginnt ihr Herz vor der Welt zu verschließen. Jedoch trifft sie dann auf Levi. Er scheint selbstsicher, ehrlich und ein absoluter Mädchens...