Nach dieser Nacht hatten wir unsere Beziehung öffentlich gemacht. Levi meinte, dass er es nicht länger geheim halten wollte und ich hatte ihm zugestimmt.
Als wir mit ein paar Freunden feiern gewesen waren, hatte Levi mich einfach vor allen anderen geküsst und so die Bombe platzen lassen. Emma und Ella waren mir daraufhin freudig um den Hals gefallen, sogar Alex hatte uns alles Gute gewünscht. Mai war die einzige gewesen aus unserer Freundesgruppe, die nicht wirklich etwas dazu gesagt hatte, aber mich hatte das kein bisschen gestört, denn ich vertraute Levi nun vollkommen und ich wusste, dass er nichts mehr von ihr wollte.
Er hatte kurz danach meine Eltern kennengelernt. Meine Mutter war sofort von ihm begeistert gewesen, nur mein Vater machte ihm zum Anfang das Leben ganz schön schwer. Aber als Levi ihm dann eines Tages mal beim Tragen einiger Möbel half, schloss auch mein Vater ihn in sein Herz und gab mir gegenüber zu, dass ich mir einen guten Jungen ausgesucht hatte.
Levi stellte mir dafür im Gegenzug seine Mutter vor, weil ich es von ihm verlangte. Sie war eine liebevolle Frau, die es als alleinstehende Mutter oft nicht leicht gehabt hatte. Levi und sie hatten zwar manchmal in meinen Augen ein recht kompliziertes Verhältnis, aber letztendlich wusste ich, dass sie nur das Beste für ihren Sohn wollte.
Er nahm mich oft mit zu seinem Training. Auch jetzt saß ich einer Ecke des Sportraums und sah ihm und Tobi dabei zu, wie sie ein Sparring durchführten. Ich war froh, dass er jemanden wie seinen Trainer hatte, denn Tobi war für ihn so was wie ein großer Bruder, auch wenn er manchmal ein Idiot sein konnte.
Ella beschwerte sich oft, dass ich kaum noch Zeit für sie fand, da ich jetzt einen „ordentlichen" Freund hatte. Dabei trafen wir uns meistens mindestens einmal in der Woche neben der Schule, obwohl ich sie dort auch sah.
Levi und ich lernten mittlerweile sogar manchmal zusammen und er tat das nur mir zuliebe. Bald würden wir unser Abi schreiben und zusammen auf den Abschlussball gehen. Ich sah zu Levi hinüber und schmunzelte, als ich mir vorstellte, wie gut er in einem Anzug aussehen würde.
Er wollte nach dem Abitur nie aus unserer Heimatstadt weggehen und er reiste nicht gerne, so wie ich, aber mittlerweile hatten wir uns geeinigt, dass wir zwei Monate nach der Schule zusammen Thailand bereisen würden. Danach würde ich allein weiter durch Asien reisen oder mit ihm, wenn er sich doch noch anders entschied. Wir wussten beide nicht, was noch auf uns zukommen würde, aber das störte uns nicht, denn wir wollten einfach unsere gemeinsame Zeit genießen und nicht zu sehr über unsere Zukunft nachdenken.
Levi hatte mir gezeigt, was richtige Liebe war und ich war ihm dafür unglaublich dankbar. Ich fürchtete mich nicht mehr vor meinen Gefühlen oder vor den Konsequenzen, die sie haben könnten. Er hatte mir mehr Selbstbewusstsein gegeben und ich hatte ihm gezeigt, dass es okay war, verwundbar zu sein.
Wir würden für immer miteinander verbunden sein und deswegen fürchtete ich mich auch nicht vor dem Tag, an dem Levi und ich uns vielleicht irgendwann mal trennen würden. Er hatte mein Herz aus dem Käfig befreit, den ich selbst um es errichtet hatte.
Levi hatte mich gelehrt, dass es besser war ein gebrochenes Herz zu bekommen, als sich sein Leben lang zum Sklaven seiner eigenen Angst zu machen. Und letztendlich war die Liebe das was unser Leben definierte. Ohne sie würden wir kläglich verkümmern. Außerdem konnte man sich sowieso nicht gegen die Liebe wehren, denn wenn sie einen ergriff, ließ sie einen nicht mehr los.
Ich war so in meinen Tagträumen versunken, dass ich vor Schreck aufschrie, als ein verschwitzter Levi mich plötzlich umarmte. Er lachte.
„Wir sind für heute fertig, Baby." sagte er zu mir. Obwohl er mich mittlerweile oft so nannte, bekam ich immer noch eine Gänsehaut bei dem Kosenamen und mein Bauch füllte sich mit Schmetterlingen.
„Okay." ich nickte und stand auf, um ihm in die Umkleide zu folgen.
„Weißt du eigentlich, dass ich so froh darüber bin, jemanden wie dich in meinem Leben zu haben?" ich sah ihn eindringlich an, als er sich sein Tanktop über den Kopf zog.
„Ich bin auch froh dich zu haben." antwortete er lächelnd, wobei ich wie jedes Mal seine Grübchen beobachtete. Sie machten sein Lächeln noch besser, als es so schon war.
Er kam auf mich zu und gab mir einen Kuss. Ich konnte den salzigen Schweiß auf seinen Lippen spüren. Bei Levi störte es mich nicht, wenn er mir nahekam, obwohl er verschwitzt und stinkig war. Ich fand es bei ihm sogar irgendwie sexy.
„Ich liebe dich." murmelte er an meine Lippen.
„Und ich liebe dich."
Wir küssten uns innig und ich war einfach nur wunschlos glücklich.
Nie hätte ich gedacht, dass ich mich nochmal so fühlen würde, nachdem ich mich von Ben getrennt hatte.
Damals hätte ich nie gedacht, dass ich nochmal irgendwann die Liebe finden würde, oder besser gesagt, sie mich.
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Hey y'all,
Diese Story ist jetzt endgültig mit diesem Kapitel beendet und deswegen wollte ich mich nochmal bei allen bedanken, die diese Geschichte bis zum Schluss unterstützt haben.
Da es mir unglaublich viel Spaß macht Geschichten zu schreiben und sie mir auszudenken, werde ich bald eine neue Story hier auf Wattpad anfangen und sie hochladen. Es wird meine erste Geschichte sein, die ich auf Englisch schreiben werde.
Much love,
Le_grizzly ❤️🐻
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About Love
RomanceIda hat lange versucht die Liebe zu finden, doch nachdem sie wieder scheitert, gibt sie es endgültig auf. Sie beginnt ihr Herz vor der Welt zu verschließen. Jedoch trifft sie dann auf Levi. Er scheint selbstsicher, ehrlich und ein absoluter Mädchens...