Idas POV
Emma kam sofort zu mir rüber gerannt, als sie bemerkte, dass ich bereits da war. Sie strahlte übers ganze Gesicht und umarmte mich stürmisch.
"Ich bin so froh, dass du noch kommen konntest." Murmelte sie in mein Ohr.
Sie hatte mich kurzfristig auf diese Party ihrer Klasse eingeladen. Alex konnte leider nicht kommen, weswegen ich auch zuerst absagen wollte, aber Emma hatte mich überredet.
"Wenn du nachher keinen Bock hast nach Hause zu fahren, kannst du gerne bei mir schlafen." machte sie mir sofort ein verlockendes Angebot.
Meine Eltern waren dieses Wochenende nicht zu Hause. Mich konnte keiner abholen und von diesem Teil der Stadt bis zu mir nach Hause war es schon ziemlich weit. Außerdem fuhr ich nachts nicht gerne allein mit der Straßenbahn durch die Gegend.
"Das ist sehr lieb von dir. Vielleicht komme ich später dann nochmal auf dein Angebot zurück." sagte ich zu ihr.
Emma nickte, wobei ihre langen, roten Haare auf und ab wippten. Sie glänzten Kupfern in der Sonne. Ich beneidete sie um diese außergewöhnliche Haarfarbe.
"Komm, Levi ist auch hier." mein Herz machte bei der Erwähnung seines Namens einen Salto.
Ich hatte nicht gewusst, dass er auch da sein würde, aber insgeheim hatte ich es mir gewünscht. Seitdem wir Mittwoch über den Kuss geredet hatten, drehten sich meine Gedanken nur noch darum, was er zu mir gesagt hatte und vor allem was er getan hatte.
Seine Worte liefen in meinem Kopf auf Endlosschleife ab und ich spürte noch immer die federleichten Küsse an meinem Hals, die meinen ganzen Körper unter Strom gesetzt hatten.
"Hat er irgendwas über uns gesagt?" fragte ich Emma, weil sie auf einmal so tat, als ob Levi und ich schon ein Paar wären.
"Nein, sollte er das?" sie sah mich grinsend an. Emma ahnte wohl, dass etwas zwischen uns passiert war.
Ich schüttelte den Kopf und blickte in Richtung des Teichs, an dessen Ufer Emmas Klassenkameraden standen und plauderten. Die meisten von ihnen kannte ich noch nicht.
Emma hakte sich bei mir ein und führte mich zu den anderen. Ich entdeckte sofort Levi in der kleinen Menge. Er trug graue Shorts und ein schwarzes T-Shirt. Wie immer sah er super aus. An ihm würde alles gut aussehen.
Meine rothaarige Freundin bemerkte sofort, wohin ich schaute und steuerte auf Levi zu. Ein paar Jungs und Mädchen waren bei ihm. Ich verspürte Erleichterung, als ich bemerkte, dass Mai nicht dabei war. Sie stand etwas abseits mit zwei Mädchen zusammen.
Ich lachte, als Levi sich etwas erschrak, weil ich von hinten auf die Schulter tippte. Endlich bekam ich meine Rache.
"Hey." ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er realisiert, dass ich es war.
Ich umarmte ihn kurz zur Begrüßung. Dabei sog ich seinen Duft ein. Mir war bewusst, dass ich vorgeschlagen hatte, dass wir nur Freunde blieben. Aber ich genoss seine Nähe trotzdem und sehnte mich nach ihm. Das konnte ich nicht abschalten oder unterdrücken.
"Wow ihr seid schon auf der Stufe, bei der ihr euch in der Öffentlichkeit umarmt angekommen?" stichelte Emma.
"Natürlich und dass alles dank meinem Charme." Levi zwinkerte mir zu. Das Kribbeln in meinem Bauch tauchte sofort wieder auf.
"Könnt ihr mich mal euren Klassenkameraden vorstellen, statt euch gegenseitig weiter aufzuziehen?"
"Na klar." antwortete Emma sofort.
Levi beobachtete mich, als ich seinen Freunden die Hand schüttelte und sie freundlich anlächelte.
"Das hier sind Melissa, Hanna und Josi." die drei Mädchen erwiderten mein Lächeln und schüttelten meine Hand, als ich ihnen meinen Namen sagte.
Einige von den Jungs kannte ich schon. Steven und Tom zum Beispiel. Dann waren da noch Thanh, Malik und Karl. Erstere hatte Alex auch schon öfter erwähnt. Sie schienen alle sehr cool drauf zu sein.
Die meisten von den Jungs hielten bereits ein Bier in der Hand und schienen schon etwas betrunken. Aus einer kleinen Box, die im Rasen stand, dröhnte wieder mal laute Musik.
Eine große Weide spendete Schatten, sowie ein paar Eichen, die etwas weiter entfernt vom Teich standen.
Levi öffnete gerade ein Bier mit einem Schlüssel, als ich mich wieder neben ihm stellte.
"Auch eins?" fragte er und nahm einen großen Schluck.
"Ne, danke. Bier ist nicht so meins." ich verzog mein Gesicht, als ich daran dachte, wie ich es zum ersten Mal getrunken hatte.
"Cliche."
"Selber."
"Wieso weil alle deutschen Männer angeblich Bier mögen?"
Ich nickte bestätigend auf seine Frage.
Er lachte. Dabei legte er seinen Kopf in den Nacken, kniff seine Augen etwas zusammen und verzog seine Stupsnase etwas. Seine Grübchen traten deutlich hervor.
Ich liebte es, wenn er lachte.

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About Love
RomansaIda hat lange versucht die Liebe zu finden, doch nachdem sie wieder scheitert, gibt sie es endgültig auf. Sie beginnt ihr Herz vor der Welt zu verschließen. Jedoch trifft sie dann auf Levi. Er scheint selbstsicher, ehrlich und ein absoluter Mädchens...