Kapitel 8

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•acht•

Weißt du warum Träume entstehen? Träume entstehen, damit sie in die Wirklichkeit umgesetzt werden können. Ich schwöre dir hiermit, dass ich jeden einzelnen Punkt abhacken werde. Beginnen möchte ich in Australien und weißt du was? Danach werde ich sehen wohin mich mein Weg führt, nur etwas weiß ich, England wird es nie wieder sein. 


        ALS LOUIS UND ich auf der Dachterrasse des Hotels angekommen waren, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Der Ausblick war faszinierend, man konnte weit und breit nichts Anderes sehen, als das endlose Meer und die Sonne, die nach wie vor weit am Horizont stand. "Gefällt es dir?", fragte mich Louis und setzte sich auf einen der gepolsterten Stühle.

        "Sehr", antwortete ich und staunte weiter. Ich war so sehr in mein Staunen vertieft, das ich nicht bemerkt hatte, dass die Freunde von Louis bereits angekommen waren.

        Die Jungs begrüßten sich mit einem typischen Handschlag. Da ich Jason als einzigen von den Dreien bereits gekannt hatte, begann er mit der Begrüßung. 

"Schön dich kennen zu lernen. Ich bin Sophie", sagte die große braunhaarige Freundin von Jason und zog mich danach in eine kurze zaghafte Umarmung. "Liah", lächelte ich ebenfalls. 

        "Mich nennt man Drake", sagte der Junge mit den blondgefärbten Spitzen, der hinter Jason in Erscheinung getreten war und sich an Sophie vorbei quetschte. Er hatte ein schmieriges Grinsen auf seinen Lippen und scannte mich von oben bis unten.

        Nachdem er sich einige Male über seine Unterlippe geleckt hatte, reichte er mir ebenfalls seine Hand. "Endlich mal wieder ein hübsches Mädchen", lachte er mit einem lauten kehligen Lachen, in welches Louis sofort einstieg. Lediglich Sophie und Jason blieben emotionslos und tauschten einige undeutbare Blicke aus. "Hast du einen Freund?", fragte der blondhaarige und zog seine rechte Augenbraue in die Höhe und wartete auf eine Antwort. 

"Drake", mischte sich Sophie plötzlich mit einem mahnenden Unterton ein. "Ich denke es reicht", sagte nun auch Jason und warf sowohl diesem Drake, als auch Louis einen warnenden Blick zu. 

        Entschuldigend hob Drake seine Hände in die Luft, konnte sich jedoch, wie auch Louis ein lautes Lachen nicht verkneifen. Ich fühlte mich wie ein Zuseher in einer dieser Familienserien, wo es nicht lange bis zu einem Eklat bedarf.  "Ich darf ja wohl noch fragen, ob dieses hübsche Mädchen einen Freund hat?", murmelte er und drehte sich zu Louis um, der ebenfalls immer lachte, wenn es dieser Drake tat. 

        "Nein darfst du nicht", fauchte ihn Sophie an und stellte sich wie eine schützende Wand zwischen Drake und mich. 

        "Ok ...ok", sagte er mit quatschigem Unterton, "dann noch mal von ganz vorne", meinte er und reichte mir seine Hand und schüttelte sie kräftig durch, kräftiger als Louis zuvor. "Ich bin Drake." 

"Liah", lächelte ich und versuchte seinem starren Blick auszuweichen. Hilfesuchend drehte ich mich zu Sophie, die mich und Drake für keine Sekunde aus den Augen gelassen hatte. "Wir werden noch viel Spaß haben." 

        "Welchen Tag haben wir heute?", fragte Louis plötzlich in die Runde und unterbrach somit das unangenehme Gespräch zwischen Drake und mir.  

"Mittwoch", antwortete ihm Jason und legte seine Hände um die Hüften von Sophie, die im ersten Moment etwas zu laut für meinen Geschmack auf quietschte. 

        "Perfekt", schrie Drake und griff nach einer der Bierflaschen, die Louis anscheinend unter einem der runden Tische versteckt hatte und öffnete den Knopf mit einem einfachen Handgriff. "Will von euch auch wer eines?", fragte er, doch alle bis auf Louis schüttelten den Kopf. "Also wie sieht's aus, wollen wir unserer neuen Freundin das australische Nachtleben zeigen?", sagte er und warf Louis und mir abwechselnd einen schmutzigen Blick zu. 

PrudenceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt