Einen guten Schlag

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POV. Louis

Spencer war am nächsten Tag wahrscheinlich noch schlechter drauf als ich vorher und ich wusste nicht, dass er überhaupt so richtig schlecht drauf sein konnte. Fizzy war genervt von uns beiden, weil wir ihr wohl zu mies gelaunt waren in letzter Zeit. Übrigens hat sie die Wohnung nun gekauft, weswegen ich ihr bald helfen würde beim einziehen, aber dies würde noch die ein oder andere Woche dauern.

"Er geht einfach nicht ran", beschwerte sich der Amerikaner zum vierten Mal in den letzten zwei Stunden. Ich versuchte schon seit dreißig Minuten Fußball zu schauen, aber durch Spencers Genörgel war dies eher anstrengend als entspannend. "Ich weiß", wiederholte ich mich und versuchte ihn einfach zu ignorieren. "Ich werde ihn so anmeckern, wenn er sich meldet. Er kann doch-" "Spencer!", unterbrach ich ihn und schaute hinter mich, weil er wie ein Irrer von links nach Rechts lief - schon wieder. "Machst du dir keine Gedanken?", fragte er und schaute mich empört an. "Spencer", wiederholte ich mich," Harry wird schon nichts bescheuertes tun. Du hast gesagt, dass sein Freund da ist. Jetzt komm herunter oder ich muss dich aus dem Wohnzimmer schmeißen, verstanden?"

"Nagut", murmelte er kleinlaut und setzte sich zu mir.

"Ich weiß, dass dir das alles ein bisschen viel ist, aber jetzt wie ein Irrer hier herum zu rennen hilft sicherlich nicht", sagte ich, schaute wieder auf den Bildschirm und trank einen Schluck von meiner Cola. "Ich sollte mir wirklich nächstes Mal Freunde suchen, die unkomplizierter sind", flüsterte er und fuhr sich durch die Haare. "In der Tat, aber wäre doch alles langweilig, wenn sich deine Freunde nicht die Birne einprügeln", scherzte ich und grinste ihn an," wir müssen doch alle zugeben, dass Harry besser zugeschlagen hat als wir alle gedacht hatten, oder?" Ich streichelte Bruce der seinen Kopf hob und mich ansah.

"Louis!", zischte Spencer und blickte mich empört an. "Gib's zu, du hast es auch gedacht", fuhr ich grinsend fort und Clifford machte es sich neben dem Amerikaner bequem," der kleine Harry sieht gar nicht so aus als würde er so fest zuschlagen können." "Louis!", wiederholte er sich, was mich zum lachen brachte," du bist viel kleiner als er." Nun schaute ich ihm empört an, weswegen er grinsen musste. "Ich bin nicht klein!", sagte ich und hob meinen Finger, um ihn zu warnen, dass er dies nicht sagen sollte. Ich hasste es klein genannt zu werden, weil ich war so klein gar nicht. Was konnte ich dafür, dass alle meine Freunde solche Riesen waren?

"Wie auch immer", erwiderte er und schaute auf den großen Bildschirm, auf welchem noch immer Fußball lief. Es war ein ziemlich langweiliges Spiel zwischen England und Frankreich. "Aber du hast Recht", gab der Amerikaner nach einer Weile zu, in der wir dem Sportmoderator zugehört und das Spiel verfolgt hatten," ich hätte Harry so einen starken Schlag gar nicht zugetraut."

Wir schaute und grinsend an und ich war froh, dass ich ihn wenigstens für ein paar Minuten ablenken konnte. Ich wusste gar nicht, dass ein panischer Spencer so anstrengend sein konnte, aber scheinbar konnte er dies. Die Sache schien ihm wirklich auf den Magen zu schlagen, ich hingegen sah es locker. Wir hatten uns auch früher schon mal das ein oder andere Mal eine rein gehauen - Idioten eben. Naja , Harry war zwar immer gegen Gewalt, aber jeder konnte schon mal durchdrehen , ich sah dies jetzt nicht als Problem an.

Nachdem ich die halbe Nacht wieder wach verbracht hatte und irgendwelche Filme geschaut hatte, hatte ich am nächsten Morgen, denn andere als Mittag bezeichnen würden dementsprechend Kopfschmerzen. Ich nahm eine Tablette gegen den pochenden Schmerz, der mich fast im Bett liegen gelassen hat. Jedoch durfte ich laut Spencer nicht mehr meinen halben Tag im Bett verbringen, weil ein geregelter Tagesablauf wichtig war - geregelt und mein Tagesablauf passend sicherlich nicht zusammen, aber wie er wollte.

Spencers Stimmung war noch immer nicht die beste. Harry hatte sich scheinbar immer noch nicht gemeldet, was seine Laune noch viel schlechter machte. Nun verstand ich, warum er so geschaut hat als ich vor drei Tagen die Spülmaschine ausgeräumt hatte. Es hörte sich schrecklich an. Als würden die Gläser und Tassen nach Hilfe schreien.

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