Achterbahn der Gefühle

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POV. Louis

Müde rührte ich in der Tasse Tee, die vor mir stand. Es war noch dunkel draußen, aber ich konnte einfach nicht weiter schlafen. Die andere Betthälfte war leer und kalt. Es war anders als wie wenn sie wegen ihres Jobs in einem anderen Land war. Die leere im Kleiderschrank war noch viel schlimmer, weil deswegen fühlte es sich so viel realer an. Einzelne Sachen hingen noch immer dort - alle die ich ihr Geschenkt hatte hingen sauber und ordentlich im Schrank. Doch eine Sache fehlte. Ich hatte ihr vor drei Jahren ein Kleid geschenkt, es war ihr Lieblingskleid. Als ich die leere an der Stelle gesehen hatte, nachdem ich aufgestanden war, lächelte ich zwischen dem bitteren Schmerz, der in mir brannte. Sie war nicht einmal vierundzwanzig Stunden weg und ich hatte sie bereits zehn Mal bersucht anzurufen, aber wie zu erwarten gimg sie nicht ran.

Spencer hatte gestern versucht mich zu beruhigen - mir klar zu machen, dass es mehr sachen im Leben gab als Liebe. Er konnte gut reden, er hatte sein Herz nicht abgegeben und es sich brechen lassen. Wahrscheinlich war das schlimmste an der ganzen Sache, dass es ganz alleine meine Schuld war - ich hätte es ändern können. Vielleicht war es einfach ein Fluch. Ich konnte es anderen nicht Recht machen, jedes Mal traf es mich dafür.

Ich starrte gegen die Wand in der Küche. Wenn hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch?

Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus und ich schaute  deprimiert herunter. Ich verstand es einfach nicht. Ich wollte nie jemandem etwas schlechtes. Warum musste es nun so weh tun?

"Nicht schon wieder, Louis", sprach Spencer, desen Stimme mich fast zu Tode erschreckte. "Warum bist du wach?", fragte ich etwas neben der Spur und schaute ihn an. "Dasselbe könnte ich dich fragen, aber die Antwort kenne ich bereits. Wie gesagt, ich habe keinen besonders festen Schlaf", antwortete er," wieso hockst du hier schon wieder?" "Ich kann nicht schlafen, sieht man doch", antwortete ich unfreundlich und schob den Tee von mir weg. Spencer fuhr sich durch die Haare und nickte. Er setzte sich mir Gegenüber und legte sein Handy auf dem Tisch ab.

"Was fühlst du?", fragte er jedeglich.

Diese Frage überrumpelte mich ein wenig. Ich dachte, dass er mir wieder irgendeine Weisheit aufs Brot schmieren wollte und dann wollte, dass ich sie mir zur Herzen nahm. Etwas irritiert und überfordert blinzelte ich und schaute ihn an.

"Wie fühlst du dich genau in diesem Moment?", wiederholte er seine Frage nur mit mehr Worten und ein bisschen anders formuliert. Die Worte, die er nun mehr benutzt hat, machten es nicht einfacher zu Antworten. Ich wusste, dass ich ihm vertrauen konnte, dass er mir wirklich nur helfen wollte, aber trotzdem brachte ich kein Wort über die Lippen. Alle Menschen, denen ich mich so wirklich anvertraut hatte, hatten mich entweder verlassen oder haben sich jedeglich darüber lustig gemacht und mir einen Psychologen gesucht. Ich brauchte keinen Psychologen, mir ging es gut, ich war nicht krank.

Mir war selber klar, dass Spencer ein Psychologe war, er tat dies nicht weil es sein Job war, sondern weil er mir helfen wollte. Er wollte mir helfen. Viele Leute wollten das, aber im Endeffekt ging es mir schlechter als jemals zuvor.

"Außerdem musst du mir vertrauen, Louis!"

Ich hörte es Spencer förmlich sagen und unsicher schaute ich mich um. Ich wollte einfach nicht schon wieder alleine gelassen werden. Ich biss mir auf die Unterlippe und schaute Spencer an. Er sah nicht aus als würde er warten, eher als würde er jedeglich mich ansehen. Er drängelte nicht, er schaute mich einfach nur an.

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