Die Schuldgefühle

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POV. Harry

"Du hattest Recht, Niall", flüsterte ich. Ich lag auf dem Sofa. Es war dunkel draußen. Der Fernseher lief - er war auf stumm geschaltet. Es waren nun drei Stunden vergangen und ich konnte nur herum sitzen und gegen die Wand starren. "Ich hätte einfach zu ihm fliegen sollen. Ich habe Schuld", flüsterte ich weinend. "Du bist nicht Schuld, Harry", meinte Niall und zog mich zurück in seine Arme," niemand hätte das ahnen können."

"Ich hätte früher mit ihm reden sollen. Ich hätte nicht Tausende Ausreden meine Ziele ändern lassen sollen. Wir haben uns versprochen immer für einander da zu sein!", sagte ich und drückte Niall enger an mich "Alles wird gut, Harry", versprach Niall mir.

"Woher willst du das wissen?", rief ich aufgebracht.

Ich wusste ich reagierte nicht richtig. Ich sollte Niall nicht anschreien, aber ich spürte diesen Schmerz, denn ich gerade einfach heraus lassen musste. Ich wollte die vorwurfsvolle Stimme übergröllen, die in meinem inneren schrie. Ich sollte Niall nicht so anschrein, vorallem nicht weil Riley breits schlief. Niall hatte ihn ins Bett gebracht, weil ich nach den Nachrichten überhaupt nicht ansprechbar war.

"Ich hab es doch verdient", behauptete ich verletzt," ich hab es doch nicht anders verdient. Ich habe Niko die liebe seines Lebens genommen und nun wurde mir meine genommen! Ich hab es doch verdient. Ich hab einfach alles verbockt", sagte ich laut und schluchzte verletzt.

All den Schmerz denn ich gerade empfand war verdient. Es war das Karma, welches ich für die schlechten Entscheidungen meiner Probleme bekam. Ich sollte mich so fühlen wie Niko es getan hat - ich sollte den Schmerz empfinden denn er empfunden hatte.

Ich hatte das Gefühl, dass ich innerlich vollkommen leer war. Einzig der war die Trauer und die brüllende Stimme noch geblieben. Der Rest hatte mich verlassen und es tat so unglaubliche weh. Ich hatte das Gefühl mein Herz würde nicht mehr schlagen, weil es so schmerzte. Es war als wäre dort einfach ein Loch sein, welches durch die Leere immer größer wurde.

"Du hast das ganz und gar nicht verdient, Harry", sagte Niall und strich mir über den Rücken. "Ich liebe ihn so sehr. Ich liebe ihn. Ich liebe ihn", wiederholte ich mich verzweifelt," ich hatte mir so gewünscht, dass er es mir einmal zurück sagen würde."

Ich hatte davon geträumt.

Ich hatte es mir in meinen Gedanken ausgemalt.

Es war mir vollkommen egal ob er es so meinte, weil ich wollte es einfach nur hören. Mir war in dem Moment egal was er zu mir sagen würde, hauptsache er würde noch einmal etwas zu mir sagen. Wegen mir konnte er mich anschreien, mir wieder sagen, dass er mich hassen würde - ich wollte mit uhm reden. Ich wollte ihm sagen, dass ich ihn liebe, dass ich so unglaublich viel für ihn empfand. Ich wollte ihn küssen, ihn ein letztes Mal umarmen.

Ich wollte von ihm angesehen werden. Ich wollte nur, dass er da ist.

"Ich bin mir sicher er hat dich geliebt", flüsterte Niall," bestimmt jede dumme Angewohnheit von dir. Er ist wahrscheinlich der einzige von uns, der es mochte wie du dich aufgregt hast wenn etwas daneben ging. Wie du mit allen möglichen Schwachsinn um die Ecke kamst, weil du überreagiertest. Wie du nervige Witze gebracht hast, bei denen nur er gelacht hatte. Oder wie du immer die Filme mit sprichst, die du schon kennst."

Ich fing an lauter zu schluchzen falls dies überhaupt noch ging. Ich konnte einfach nicht aufhören zu weinen. Es war als würde ich mich zwischen den Tränen verlieren. Als würde der Schmerz langsam weniger werden - auch wenn dies absolut nicht der Fall war.

Falling for someone you loved Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt