Der erste Monat mit Spencer verstrich und ich hatte wirklich das Gefühl, dass es besser wurde. Darüber zu reden war gar nicht so schwer. Ich schaute nun gerne in den Spiegel, ich ging gerne mit Eleanor essen und ich hatte das Gefühl mein Leben zurück zu haben. Ich steckte nicht in einem engen Raum, der mich einquetschte.
Die Mauern, die mich das ganze letzte Jahr zurück gehalten hatten waren gar nicht so groß wie sie gewirkt hatten, sie hatten gar nicht so viel zerstört wie ich befürchtet hatte.
Spencer und ich hatten bereits ein Gespräch darüber, dass ich meine Familie besuchen musste. Das ich es ihnen auf irgend einer Art und Weise schuldete. Ich wollte, dass er verstand, dass für ihn das gleiche galt, aber er wollte nicht über sich reden. In dem vergangenen Monat, in dem ich jeden Tag ein kleines bisschen mehr das Gefühl hatte wieder zu atmen kam Spencer nicht drum herum über sich und seine eigenen Probleme zu reden.
Es war definitiv ein langsamerer Prozess als bei mir, was vorallem daran lag, dass seine Geschichte schon viel, viel länger in der Vergangenheit lag. Ich wollte mir gar nicht vorstellen wie es für ihn sein musste seinen besten Freund verloren zu haben. Jemanden, der sein Anker war - sein Zuhause. Es musste wirklich schrecklich sein, aber Mitleid brauchte er nicht. Niemand brauchte Mitleid. Mitleid war etwas, was einfach überflüssig war. Niemand brauchte mir sagen, dass es einem Leid tut, weil dies machte rein gar nicht's besser. Davon wurde es auch nicht leichter.
Also stand ich Ende März vor dem Haus in dem ich aufgewachsen war. Die Blumen, die meine Mutter so geliebt hatte hatten bereits Blüten bekommen und ich musste Lächeln. Ich wusste nicht wie lange ich bleiben würde, aber ich plante für eine Woche zu bleiben. Simon hat ein riesen Theater gemacht, aber sieben Tage wird er ohne mich filmen können, da war ich mir sehr sicher.
"Louis, steig einfach aus. Er tut dir wirklich nicht gut."
Spencer hatte Recht damit. Simon tat niemandem gut. Eleanor hatte bereits sowas ähnliches gesagt, aber ich konnte nicht einfach zu diesem großkotzigen, Ekelpacket hingehen und ihm sagen, dass ich nicht mehr dabei bin. So leicht ging es eben einfach nicht. Aber über diesen Affen wollte ich mir jetzt keine Gedanken machen.
Ich atmete tief durch und ging mit meiner grünen Tasche auf die Haustür zu. Mein Herz hämmerte wie wild gegen meine Brust und die Sonne, die auf meinen Kopf schien ließ mich schwitzen. An diesem Moment bereute ich es ein wenig, dass ich Eleanor gezwungen hatte nach Italien zu ihrem Job mit Gucci zu fliegen und Spencer nach Nikl fliegen gelassen hatte. Ich fragte mich schon gar nicht mehr ob er eigentlich gar keinen Job hatte oder ob er einfache nie hin ging.
Mit zitternden Händen dräckte ich auf die Klingel. Ich war seit der Beerdigung nicht mehr hier gewesen, was fast ein Jahr her gewesen war. Viel gesprochen hatte ich mit meinen Schwestern und Mark meinem Stiefvater nicht. Fizzy hat mir oft geschrieben, mich auf dem laufenden gehalten, auch wenn ich nie antwortete. Sie kannte mich, sie wusste, dass ich es nicht böse meinte - ich konnte einfach nicht.
Meine Schwester Fizzy öffnete mir auch die Tür und fast geschockt hielt sie inne. Ich hatte ihnen geschrieben, dass ich vorbei kommen wollte, aber wahrscheinlich hatten sie es nicht geglaubt - ich hatte es immer hin auch bis vor fünf Minuten noch nicht geglaubt.
"Louis!", sagte sie erleichtert und fiel mir um den Hals. Sie roch nach dem Parfüm meiner Mutter, weswegen ich die Augen schloss und sie fest an mich drückte. "Du bist wirklich gekommen", flüsterte sie und drückte mir einen Kuss auf die Wange. "Es tut mir Leid, dass ich nie geschaut habe wie es euch geht", erwiderte ich und musterte sie, da sie sich verändert hatte.
"Louis!", riefen meine kleinsten Geschwister. Doris und Ernest waren gerade einmal vier Jahre alt und die beiden hingen sich freudig an mein Bein. Auch meine anderen drei Schwestern kamen heraus und daraufhin gab es erst einmal eine dicke fette Gruppenumarmung. Ich hatte sie vermisst - sehr sogar.
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Falling for someone you loved
FanficSich in jemanden zu verlieben, der deine Gefühle nicht erwidert kann weh tun. Diese Einsicht trifft auch Harry. Zum Glück hat er vier Bandkolegen, die ihm helfen durch seinen Herzschmerz zu gehen. Louis gibt ihm eine Liste. Er nennt Punkte, die ihm...