Die grundlegenden Punkte

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POV. Louis

Der mir Gegenüber schaute mich dauerhaft an und ich fühlte mich beobachtete. Generell hatte ich das Gefühl, dass mich alle Leute angaften, was wahrscheinlich nicht im geringsten der Fall war. Ich hatte meine Kapuze tief ins Gesicht gezogen und Spencer trug eine Mütze, die seine schwarzen Haare verdeckten. Nervös wandte ich meinen Blick wieder von ihm ab.

"Wieso mussten wir uns hier rein setzen?", fragte ich und schaute ihn wieder an.

"Du sagtest, du hättest heute noch nicht's gegessen", antwortete er und deutete auf den Cheesburger, der unberührt vor mir lag. "Ich habe überhaupt keinen hunger", stellte ich fest und schob das Tablet mit dem Burger und den Pommes von mir weg. Seufzend schnappte sich Spencer eine Pommes. "Louis, versuch es wenigstens", meinte er. Unsicher schaute ich auf das fettige Essen, welches vor mir lag.

Ich aß unregelmäßig, was vorallem daran lag, dass ich manchmal einfach in meinen Gedanken verloren ging. Ich konnte Stunden irgendwo sitzen und die Wand anstarren. Es war beängstigend, dies hatte Eleanor erzählt - da sie es nicht einmal schafte mich anzusprechen.

Mit zitternden Händen nahm ich den Burger in meine Hand und biss ein Stück ab. Ich schaute Spencer an, der mich anschaute. "Ich verstehe immer noch nicht, warum genau du hier bist", gestand ich mit vollem Mund. "Ich will dir helfen", erklärte er mir ein weiteres mal. "Wer sagt, dass sie mir etwas bringt?", wollte ich wissen und fand gefallen an dem Burger und den Pommes. "Du musst es nur zulassen, Louis", erwiderte er jedeglich," ich werde dir die Chance geben, dir zu helfen, aber ich werde dir nicht ewig hinterher laufen, verstehst du?" Ich nickte und aß stumm weiter. "Wir haben alle unsere Probleme", fuhr er fort," wir alle müssen lernen damit umzugehen, aber es ist nicht schlimm, wenn man jemanden um hilfe bittet."

"Es ist nur so", flüsterte ich und haperte mit den Worten. Ich saß quasi auf dem Boden und Spencer reichte mir die Hand, aber ich wusste nicht ob ich sie annehmen sollte. Wir kanntem uns kaum - er war Harry's Freund nicht meiner. Er sollte sich nicht um mich kümmern müssen. "Louis, du musst einige Dinge verstehen bevor ich dir helfen kann", unterbrach er mich," grundlegende Dinge, die alle an einem gewissen Punkt lernen müssen."

Er fuhr nicht fort. Er schwieg. Er saß dort schaute zu mir und hin und wieder zu den anderen Personen in diesem Raum - was taten wir in diesem Mc Donalds? Ich war überfordert, verwirrt, angelenkt, aber vorallem irgendwo dankbar. Eleanor konnte mir nicht helfen - sie hatte alles versucht. Sie hatte nicht die Kraft mir zu helfen - zumindest nicht alleine. Sie tat mir Leid, ich wollte ihr nicht das Gefühl geben, dass sie eine schlechte Partnerin war, aber ich schaffte es einfach nicht aus diesem Loch heraus zu kommen. Jeden Tag hatte ich das Gefühl mehr und mehr zu ertrinken und Spencer hatte Recht - es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen.

Ich schaffte den Burger und die Pommes nicht ganz, aber einen ganzen Teil schon. Ich fühlte mich ein wenig mies, weil Spencer bezahlt hatte und nicht ich.

Spencer fuhr meinen Wagen und ich hatte das Bedürfnis zu reden. Manchmal liebte ich die Stille, aber in diesem Moment nicht. Ich tippte meine Finger nervös gegeneinander und schaute oft hin und her.

"Was meintest du eben?", ergriff ich das Wort. Ich konnte nicht ausmachem ob Spencer ein kleines Lächeln in die Dunkelheit warf, weil es zu dunkel dafür war, aber ich konnte es vermuten. "Okay, Louis. Es ist wichtig, dass du diese Dinge nicht nur so hin nimmst, sondern auch verstehst - über sie nachdenkst", meinte er und ich fühlte mich wie ein kleines Kind, welches gerade den ersten Schultag hinter sich hatte und das reden nicht lassen konnte. Nicht, dass dies nicht passiert sein konnte.

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