"Ok, ich will das auch wissen, aber es geht nicht. Nicht jetzt. Ich bin Polizistin, noch dazu war ich für deine Sicherheit zuständig, wir haben sozusagen zusammengearbeitet und wenn Niemi rausfindet, das irgendwas zwischen uns läuft, bin ich meinen Job ganz los..." Ich sah sie an und musste schlucken. "Dein Job ist dir also wichtiger als ich..." "Komm, da kannst du mir jetzt keinen Vorwurf draus machen." "Ach nein?" "Nein. Wir sind nicht mal zusammen, ich muss mich dir gegenüber also in keinster Weise rechtfertigen." "Richtig, zusammen sind wir nicht, ich dachte trotzdem, dass ich dir irgendwas bedeute, aber gut... Vielleicht hab ich mich da geirrt..." "Samu..." "Nein, schon ok. Dein Job ist dir wichtiger als dein Privatleben, ich kenn das... Was denkst du warum ich immer noch nicht verheirat bin? Oder warum hier keine Kinder rumlaufen? Für mich war Sunrise Avenue immer das wichtigste, obwohl es mich krank gemacht hat. Fast all meine Beziehungen sind wegen der Band zerbrochen und wenn ich heute zurückblicke denke ich mir: 'hätte ich nur mal eine Pause gemacht, mich ein paar Monate um meine Partnerin gekümmert,' aber das hab ich nicht. Wohin mich das geführt hat siehst du jetzt. Also, denk mal drüber nach." Eine ganze Weile lang sah sie mich einfach nur an, bevor sie dann sagte: "Du bedeutest mir was, sonst wäre ich nicht so oft hier, aber ich kann nicht von heute auf morgen mein gesamtes Leben umkrempeln und wenn du wirklich so große Gefühle für mich hast, wie du immer sagst, dann würdest du das verstehen, aber offensichtlich bist du noch das gleiche egoistische Arschloch wie in der Schule." Damit zog sie ihre Jacke an und verließ das Haus. Mich ließ sie total verwirrt zurück. Ich soll egoistisch sein? Das sagt ausgerechnet die, die mich wegen ihres Jobs nicht unterstützen will? So viel zum Thema ich könne sie jederzeit anrufen... Frustriert und schlecht gelaunt ging ich ins Bad um mir die Zähne zu putzen, danach zog ich mich um und legte mich ins Bett. Die Verhandlung begann zwar erst um 14:00 Uhr, sodass ich problemlos ausschlafen konnte, trotzdem wollte ich schlafen, damit ich mir nicht die ganze Nacht Gedanken über Freya oder Salonen machen musste, allerdings klappte das nicht. Ich lag die halbe Nacht wach, starrte an die Decke und dachte nach. Ich wusste nur nicht genau, was mir mehr zu denken gab: der Prozess oder Freya. Tief in meinem Inneren wusste ich, dass sie es ist, aber einsehen wollte ich das nicht. Erst recht nicht nach unserem kleinen Streit vorhin. Mit dem was sie gesagt hat, hatte sie mich verletzt. Besonders der letzte Satz hatte mich hart getroffen. Ich behaupte ja nicht, dass ich in der Schule kein Egoist war, und ein ziemliches Arschloch war ich auch, aber das ist alles Vergangenheit. So bin ich nicht mehr. Und ich dachte eigentlich, dass Freya das inzwischen wusste. Was wird jetzt aus uns? Will sie mich überhaupt jemals wiedersehen, und wenn ja, will ich das überhaupt? Seufzend stellte ich fest, dass die Antwort 'Ja' lautete. Wir hockten wochenlang aufeinander rum, selbst nachdem wir wieder in unserem gewohnten Umfeld waren, haben wir uns fast täglich gesehen und ich musste zugeben, dass sie mir sehr fehlte. Als sie mir auf dem Revier plötzlich gegenüber stand, hätte ich jeden für verrückt erklärt, der sowas behauptet, aber ich habe mich Hals über Kopf in sie verliebt und ich war mir nicht sicher, ob es aussichtslos war oder ob es sich lohnte zu kämpfen...
Am nächsten Morgen wachte ich früh auf und das erste was ich tat, war auf die andere Bettseite tzu schauen. Vielleicht hatte ich diesen blöden Streit ja doch nur geträumt und Freya lag selig schlafend neben mir, aber dem war nicht so. Die Bettseite war leer und unberührt. Enttäuscht fuhr ich mir durch die Haare und drehte mich wieder auf den Rücken. Vor lauter Liebeskummer blieb ich den ganzen Vormittag im Bett, obwohl mir definitiv etwas wichtigeres bevorstand, als eine womöglich Liebe. Darauf konnte ich mich jedoch nicht konzentrieren. Egal, wie sehr ich es auch versuchte, diese Polizistin geisterte immer wieder in meinem Kopf herum. Ich hatte mehr Angst davor, sie eventuell für immer verloren zu haben, als vor dem Prozess. Selbst die Sorge, dass Salonen sich vielleicht in irgendeiner Form rächen wird rückte in den Hintergrund und das alles zeigte mir, dass ich unbedingt um Freya kämpfen muss. Keine Ahnung, warum ich die ganze Nacht dafür gebraucht habe, das zu erkennen, aber ich wollte auf jeden Fall nichts unversucht lassen sie zurück zu gewinnen. Gleich nach der Verhandlung muss ich mit ihr reden!
So! Ich hoffe euch gefällt das Kapitel, schreibt's in die Kommentare und schon mal ein frohes neues Jahr, denn das ist der letzte Teil für 2020, also bis dann! 🤗🥳
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The Story behind our Love (Samu Haber FF)
FanfictionHelsinki 2050: Samu Haber passt auf seine beiden Enkel Lars und Klara auf, da ihre Eltern übers Wochenende beruflich verreisen müssen. Sie beschließen die Zeit in der Hütte im Wald zu verbringen, die schon seit Jahrzehnten im Besitz der Familie ist...