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2050; Lars Sicht:
"Nach der Tour haben wir dann endlich geheiratet und ungefähr drei Monate später hat Oma herausgefunden, dass sie schwanger war." erklärte Opa lächelnd. "Und das war Papa." "Genau, im Mai 2021 kam dann euer Vater auf die Welt. Es war der schönste Tag in unserem Leben und wir freuten uns natürlich riesig, vor allem weil unser Baby gesund war." "Das war eine sehr schöne Geschichte Opa..." murmelte meine Schwester und schloss die Augen, während sie sich an ihn kuschelte. "Ja, das war es wirklich... Und zum Glück alles wahr. Na komm Maus, ab ins Bett." Klara reagierte nicht. "Sie schläft schon." "Ja, hab ich gerade auch bemerkt." Vorsichtig hob er sie hoch und stand auf. "Ich bring sie mal eben ins Bett. Willst du nicht auch langsam schlafen?" "Nein. Bin noch nicht müde." "Ok." Opa lächelte leicht und trug Klara dann in unser Zimmer. Ich fing an nachzudenken. Opa hatte zwar schon seit geraumer Zeit nicht mehr gehustet, aber ich hatte trotzdem Angst um ihn. Ich wollte nicht, dass er stirbt, schließlich ist er für sein Alter noch echt fit, zumindest wenn man von dem Husten absieht. Auf einmal hörte ich, wie die Badezimmertür zu gemacht wurde. "Opa?" fragte ich besorgt, jedoch bekam ich keine Antwort. Zuerst dachte ich, dass er nur auf Toilette gegangen ist, doch dann hörte ich wie er hustete. Ich stand auf und lief zum Bad und öffnete die Tür. "Opa...!" "Lars geh... Raus..." brachte er mühsam hervor, ehe er wieder eine Hustenattacke bekam. "Nein, ich geh nicht raus...! Du brauchst Hilfe!" Er stützte sich aufs Waschbecken und ich versuchte ihm auf den Rücken zu klopfen, war dafür aber zu klein. Ich sah ihn panisch an und wusste nicht, was ich tun sollte. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis er sich endlich wieder beruhigt hatte. Erschöpft fuhr er sich durch die Haare und spülte das Waschbecken aus, allerdings konnte ich die roten Flecken darin trotzdem noch sehen. Er drehte sich zu mir und sah mich an. Offenbar hatte er die Tränen in meinen Augen gesehen, denn er beugte sich zu mir und legte die Arme um mich. "Hey, es ist doch alles gut..." sagte er währenddessen und drückte mich an sich, aber ich riss mich los. "Hör auf zu lügen Opa...! Du hast vorhin selbst zu uns gesagt, dass du vielleicht krank bist und daran stirbst! Es ist also nicht alles in Ordnung!" rief ich wütend und sah ihn an. "Ja stimmt, das hab ich gesagt, aber lass uns nicht hier darüber reden. Deine Schwester schläft gerade. Komm." Und schon schob er mich sanft in Richtung Wohnzimmer. Dort legte er einen weiteren Holzscheit in den Kamin und setzte sich auf die Couch. "Komm her Großer." Widerwillig setzte ich mich neben ihn. "Wie kannst du nur so entspannt sein? Du stirbst vielleicht..." "Das mag ja sein, aber noch bin ich hier. Ich bin hier und kann für euch da sein." "Ja, aber wie lange noch...?" "Keine Ahnung... Deswegen gehe ich ja auch zum Arzt, sobald wir wieder in Helsinki sind." "Ich habe Angst, verstehst du das nicht?" "Doch, das verstehe ich sehr gut. Ich habe doch genauso Angst und um Freya hatte ich auch Angst." "Was passiert, wenn der Arzt sagt, dass du dasselbe hast, wie Oma...?" "Dann werden wir irgendwie versuchen damit umzugehen." "Wirst du wieder gesund?" "Das weiß ich leider nicht... Es kommt drauf an, was der Arzt sagt." "Ok..." Ich lehnte mich an ihn heran und legte die Arme um ihn. "Glaub mir, ich weiß wie schwer das ist, aber solange noch nichts bewiesen ist, würde ich sagen, dass du dir keine Sorgen darüber machst ok? Dafür ist noch genug Zeit, wenn es soweit ist." "Wie war das denn nochmal bei Oma...?" "Was genau meinst du?" "Naja, wie fing das an?" "Willst du das wirklich wissen?" "Ja." Opa nickte leicht. "Ok, also... Sie hatte immer häufiger diese Hustenanfälle, bekam manchmal schlecht Luft und war ständig müde und wurde immer dünner... Eines Nachts bin ich aufgewacht und hab gesehen, wie sie auf dem Bett saß. Sie hustete und... bekam kaum noch Luft, also hab ich den Notarzt gerufen... " "Und dann wurde sie ins Krankenhaus gebracht?" "Ja... Sie bekam Sauerstoff, Medikamente gegen den Husten und musste über Nacht da bleiben, damit die Ärzte sie am nächsten Tag untersuchen konnten. Die Untersuchungen dauerten ewig, aber dann hatten wir ein Ergebnis..." "Krebs..." "Mhm... Sie bekam eine Chemotherapie und wurde operiert... Aber nur ein paar Monate später... breitete sich der Krebs wieder aus..." Er stoppte und trank einen Schluck, dann blieb er einen Augenblick lang still, bevor er hinzufügte: "Natürlich war es schwer sie gehen zu lassen... Aber es war besser für sie..." Seine Stimme brach und er schluchzte. "Opa..." Ich richtete mich auf und umarmte ihn. "Tut mir Leid... Du solltest das nicht sehen..." brachte er unter Tränen hervor und ich versuchte irgendwie ihn zu trösten, war ich ja irgendwie dafür verantwortlich, dass er weinte. Ich hab ihn schließlich wegen Oma ausgefragt, obwohl ich weiß, wie schlecht er damit umgehen kann...

Tut mir Leid, dass das Kapitel so traurig ist, war zwar eigentlich nicht geplant, aber hat sich eben so ergeben. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem 😅 Was denkt ihr, was es bei Samu mit dem Husten auf sich hat? Schreibt's in die Kommentare und bis bald 🤗

The Story behind our Love (Samu Haber FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt