"Jetzt sag Opa...!" rief sie unter Tränen und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich seufzte und nickte leicht. "Ja kommt... Setzen wir uns..." Ich schob sie ins Wohnzimmer und wir setzten uns auf die Couch. Klara saß auf meinen Schoß und Lars kuschelte sich an mich. "Was ist jetzt los?" Behutsam legte ich die Arme um die beiden und sah sie an. "Es kann sein, dass ich krank bin..." "Krank? Ein bisschen Husten und Schnupfen?" "Ich glaube nicht... Oder...?" fragte Lars. "Genau..." "Und was ist es dann?" Ich schaute sie an und wischte ihr die Tränen von den Wangen. Genau deshalb wollte ich es ihnen nicht sagen. Ich konnte die beiden einfach nicht weinen sehen und wenn sie jetzt schon so reagieren, wie würde das denn erst sein, wenn ich die Diagnose habe? "Ich kann es euch noch nicht genau sagen... Wenn wir wieder in Helsinki sind gehe ich zum Arzt und dann sehen wir weiter." erklärte ich und versuchte zu lächeln. "Und dann geht's dir wieder gut?" "Vielleicht. Das kommt drauf an, was ich habe." "Hast du das gleiche wie Oma...?" Ich musste schlucken und sah Lars an. "Das könnte sein..." "Das... Das heißt du stirbst...?" "Nein! Opa nicht sterben!" rief Klara sofort und fing hemmungslos an zu weinen. "Schhh... Ganz ruhig Klara... Bevor wir uns darüber Gedanken machen, sollten wir erstmal abwarten was der Arzt sagt ok? Vielleicht ist es ja doch was ganz harmloses." erläuterte ich einfühlsam und umarmte sie. "Und wenn doch...?" "Das werden wir sehen. Ich möchte aber nicht, dass ihr Angst habt." "Haben wir aber... Wir wollen dich nicht verlieren..." "Ich weiß Lars...." Ich drückte ihn an mich und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. "Wann kommt Papa...?" "Keine Ahnung... Irgendwann diese Nacht. Bist du müde?" "Ne..." "Sicher?" "Ja..." Sie schaute mich an und wischte sich über die Augen. "Ok... Dann hol ich jetzt ein Taschentuch und du putzt dir mal die Nase ok?" "Mhm..." "Gut." Ich hob sie von mir herunter, stand auf und holte die Taschentücher. "Danke..." "Kein Problem." Ich lächelte leicht. Nachdem sie das Taschentuch in den Müll geschmissen hatte saßen wir wieder auf der Couch. "Ist alles wieder in Ordnung?" fragte ich und sah die beiden an. "Ja..." "Sehr schön. Wollt ihr wissen, wie es weitergeht? Oder lieber nicht?" "Doch!" Ich lächelte und fuhr fort...
2020; Samus Sicht:
Zwei Wochen waren inzwischen seit dem offenen Gespräch mit Freya über ihre Degradierung und meine Zukunftspläne vergangen. Irgendwas war seitdem zwischen uns. Ich konnte es nicht benennen, Liebe war es nicht, aber irgendeine Art von Anziehungskraft und ich wollte unbedingt herausfinden, was es wirklich ist, aber dafür müsste ich mit ihr reden. Ich hatte ja immer noch keine Ahnung, ob sie das genauso sieht wie ich, jedoch wollte ich auch nicht unser zurzeit einigermaßen gutes Verhältnis zueinander aufs Spiel setzen und meine Gefühle offenbaren. Wie gesagt, wenn ich jederzeit das Haus verlassen könnte, würde ich es ihr sagen, aber so? Auf tagelanges Anschweigen, wenn sie nicht so empfindet, hatte ich nämlich keine Lust. Eines Abends saßen wir zusammen auf der Couch und redeten, als ihr Handy plötzlich klingelte. "Warte mal kurz..." sagte sie und schaute aufs Display, dann ging sie ran. Während Freya telefonierte holte ich mir etwas neues zu trinken aus der Küche. Kurz darauf kam ich wieder ins Wohnzimmer, stellte mein Glas auf dem Tisch ab und wollte mich wieder setzen, als sie plötzlich aufsprang und mich in eine feste Umarmung zog. "Sie haben ihn!" rief sie und war offensichtlich völlig aus dem Häuschen. "Was...?" fragte ich und stand total auf dem Schlauch. "Salonen! Er wurde gerade gefasst!" "Wirklich? Das heißt wir können wieder nach Hause?" "Ja!" Sie lächelte und schaute mir in die Augen und dann war auch bei mir der Groschen gefallen! "Endlich!" Sofort legte ich die Arme um sie und hob sie sogar ein kleines bisschen hoch. Ich freute mich so sehr über diese Nachricht, das ich gar nicht wusste, wohin mit der ganzen positiven Energie. Freya hielt sich an meinen Schultern fest und quiekte erschrocken auf. "Samu vorsicht...!" Langsam ließ ich sie wieder runter, es herrschte aber immer noch Augenkontakt zwischen uns. "Sorry, aber ich freu mich so!" "Ja, ich mich auch!" Wir sahen uns in die Augen und meine Hände lagen immer noch an ihrer Taille. Natürlich hätte ich sie längst los lassen müssen, aber ich wollte nicht. Und das war der Moment, in dem ich mich dafür entschied, alles auf eine Karte zu setzen. Ich lehnte mich zu ihr und küsste sie sanft. Ehrlich gesagt rechnete ich damit, dass sie sich augenblicklich losreißt und mir eine Ohrfeige verpasst, jedoch traf das Gegenteil ein: Freya erwiderte den Kuss, legte die Arme um meinen Hals und zog mich sogar weiter an sich heran.Ich hoffe es gefällt euch! Schreibt's in die Kommentare und bis bald ❤️
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The Story behind our Love (Samu Haber FF)
FanfictionHelsinki 2050: Samu Haber passt auf seine beiden Enkel Lars und Klara auf, da ihre Eltern übers Wochenende beruflich verreisen müssen. Sie beschließen die Zeit in der Hütte im Wald zu verbringen, die schon seit Jahrzehnten im Besitz der Familie ist...