Kristoffs Sicht:
Während wir ins Zimmer zurück kamen sprach keiner ein Wort, aber sobald ich hinter mir die Tür geschlossen hatte und mein Vater wieder aufrecht im Bett saß sagte ich: "Papa, sag mir bitte, dass das einer deiner dummen Scherze war." Jedoch schüttelte er den Kopf. "War es nicht. Ich mein das ernst Kristoff." "Wie... Wie kannst du sowas sagen?" "Wie kannst du von mir verlangen etwas zu tun, was ich nicht will? Du hast ihn doch gehört. Ich sterbe...! Ob jetzt im Juli oder früher, das macht doch keinen Unterschied." Geschockt sah ich ihn an. "Natürlich macht das einen Unterschied! Es geht nicht immer nur um dich! Es geht auch um mich, Klara und Lars!" Er zuckte zusammen, erklärte dann aber mit ruhiger Stimme: "Tut mir Leid aber nur weil wir miteinander verwandt sind, hast du nicht zu entscheiden was ich tue. Warum sollte ich mein Leben um zwei Monate verlängern und dafür Qualen und Schmerzen auf mich aufnehmen? Ich bin 73 Kristoff, mit Glück hab ich vielleicht noch ein letztes Mal Geburtstag... Ich hab alles erreicht, was ich wollte: Ich konnte meinen Traum leben, habe die Liebe meines Lebens geheiratet, einen wunderbaren Sohn und tolle Enkelkinder. Was will ich denn noch? Meine Zeit läuft ab und ich akzeptiere das... Und du solltest das auch mein Junge." "Schön, dass du schon mit deinem Leben abgeschlossen hast...! Aber weißt du was ich nicht verstehe?" Fragend schaute er zu mir. "Wenn du da so gegen bist, warum hast du Mama dann so dazu gedrängt?!" "Ich habe deine Mutter zu gar nichts gedrängt Kristoff! Sie wollte die Chemo, weil sie insgesamt bessere Chancen hatte diese Scheiße zu überleben!" schrie er plötzlich mit Tränen in den Augen. "Ich habe ihr meine Unterstützung zugesichert, egal wie ihre Entscheidung ausgefallen wäre. Und dasselbe wünsche ich mir von dir... Es ist mein Leben Ok? Also lass es mich bitte so beenden, wie ich es will." Ich schluckte und setzte mich an sein Bett. "Ich kann nicht einfach dabei zusehen, wie du stirbst Papa..." presste ich hervor. Er nickte leicht. "Glaub mir, ich weiß wie du dich fühlst... Das mit anzusehen ist wirklich nicht leicht, aber ich habe dich dein ganzes Leben lang unterstützt" Mein Vater wischte sich über die Augen, bevor er meine Hand nahm und fortfuhr: "Ich habe deine Ausbildung finanziert, obwohl ich das auch noch nach so vielen Jahren immer noch nicht gutheißen kann... Nicht weil ich nichts von Flugzeugen halte, ganz im Gegenteil... Ich habe einfach immer noch Angst, dass die Technik irgendwie versagt und ich dich für immer verliere, aber ich habe mich damit abgefunden, dass du dein Geld damit verdienst hunderte von Menschen von A nach B zu fliegen und ich möchte bitte, dass du mit meiner Entscheidung genauso umgehst. Ich brauche deine Zustimmung nicht, ich ziehe das durch, ob du es willst oder nicht, aber mir wäre deutlich wohler dabei, wenn du es wenigstens akzeptieren würdest."Samus Sicht:
Lautlos weinend schaute ich meinen Sohn an und wartete auf eine Antwort. Natürlich verstand ich seinen Standpunkt, aber warum sollte ich mich für zwei Monate länger unnötig quälen? Auch in seinen Augen bildeten sich Tränen und als Vater brach es mir das Herz ihn so zu sehen. Auf einmal löste er seine Hand aus meinem Griff und stand auf. "Tut mir Leid..." "Was...?" "Ich kann das nicht Papa. Du hast recht, es ist deine Entscheidung und dein Leben, aber glaube nicht, dass ich dabei zusehen werde, wie du ohne weiteres aufgibst." "Wie... Wie meinst du das?" "Ich meine es so wie ich es sage Papa. Ich werde dich dabei nicht unterstützen, Sofia macht das vielleicht, aber ich kann das nicht." Entschuldigend sah er mich an, dann verließ er das Zimmer und in dem Augenblick als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, brach meine ganze Welt zusammen. "Nein, Kristoff...! Kristoff...!" rief ich unter Tränen, aber bekam keine Antwort. Was soll ich denn jetzt machen? Außer meinen Sohn und seine Familie habe ich doch niemanden mehr...Meinungen? Schreibt's in die Kommentare und bis bald ❤️
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The Story behind our Love (Samu Haber FF)
FanficHelsinki 2050: Samu Haber passt auf seine beiden Enkel Lars und Klara auf, da ihre Eltern übers Wochenende beruflich verreisen müssen. Sie beschließen die Zeit in der Hütte im Wald zu verbringen, die schon seit Jahrzehnten im Besitz der Familie ist...