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Lars Sicht:
"Willst du mitspielen Lars?" fragte meine Schwester, als Opa wieder im Wohnzimmer war. "Ne, später vielleicht." "Ist wirklich alles gut bei dir?" Ich blieb still und senkte den Kopf. "Weißt du was Maus? Geh schon mal in dein Zimmer, ich komm gleich zu dir ja?" "Gut, aber beeil dich." "Natürlich, du kannst dir in der Zeit ja schon mal überlegen was du spielen möchtest." "Ok!" Und damit lief Klara nach oben. Mein Opa kam zu mir und setzte sich neben mich. "Möchtest du jetzt reden?" fragte er und auch Mama und Papa setzten sich zu uns auf die Couch. "Es... ist nicht gut, dass du jetzt hier wohnst..." gab ich leise zu. "Wieso denn nicht?" Ich schluckte. "Weil das bedeutet, dass es dir schlechter geht...! Und ich will das nicht!" "Ach Lars..." Er legte die Arme um mich und drückte mich an sich. "Niemand, weißt du, niemand will das, aber so ist das Leben... Man bekommt leider nicht immer das, was man will..." "Aber das ist doch blöd!" "Ja, das ist es wirklich." "Kann man dich nicht doch irgendwie gesund machen?" "Leider nicht..." "Wenn es irgendwie möglich wäre, hätten wir das schon versucht Großer." erklärte mein Vater und sah mich ernst an. "Wir können also nichts tun...?" "Naja, ich werde vielleicht nicht mehr gesund, aber solange ich euch habe, bin ich glücklich." Opa sah mich lächelnd an. "Meinst du das ernst?" "Selbstverständlich meine ich das ernst Lars." "Ja ok... Aber hast du keine Angst...?" "Wenn ich das sagen würde, wäre es eine glatte Lüge, aber ich weiß, dass ich nichts dagegen machen kann. Außerdem hatte ich, bis auf ein paar Ausnahmen, immer ein glückliches Leben und habe so ziemlich alles erreicht, was ich mir erträumt habe. Ich freue mich nicht, dass es bald vorbei ist, aber ich akzeptiere es." "Und wir müssen das auch..." dachte ich und kuschelte mich an ihn heran. Es war einen Moment lang still, doch dann rief Klara von oben: "Opa! Wann kommst du denn jetzt endlich?" "Ich komm jetzt!" rief dieser und schaute mich an. "Möchtest du mitkommen?" "Ja." Ich lächelte leicht und wir gingen zusammen hoch.

Sofias Sicht:
"Scheiße..." murmelte ich, nachdem Samu und mein Sohn außer Hörweite waren. "Mhm... Und er nimmt das einfach so hin..." "Kristoff..." fing ich an, doch er unterbrach mich: "Ja Sofia, ich weiß, dass er keine andere Wahl hat. Ich wünschte nur, ich wäre hartnäckiger gewesen... Vielleicht wäre der Krebs dann früher erkannt worden und er hätte jetzt noch ein paar Jahre." "Gib nicht dir die Schuld ja? Lungenkrebs wird fast immer erst im Endstadium erkannt und es gab außer dem Husten keine Anzeichen dafür." "Ja, trotzdem..." "Du hast ja gehört, was er gerade gesagt hat oder?" "Was genau meinst du?" "Dass er glücklich ist, solange er uns hat." Kristoff nickte leicht. "Ja. Dann sorgen wir jetzt zusammen dafür, dass die verbliebenen Monate die besten seines Lebens werden." erklärte ich lächelnd. "Ja das klingt gut, dann hatte er wenigstens noch eine schöne Zeit." "Ganz genau. Was hat eigentlich der Arzt gesagt? Geht's ihm wirklich so schlecht?" Wieder nickte mein Mann. "Der Tumor ist gewachsen. Zwar nicht viel, aber es ist passiert..." Erschrocken sah ich ihn an. "Aber das heißt ja, dass er... irgendwann ersticken könnte...!" "Ja... Dr. Toivio hatte extra nochmal gefragt, ob Papa wirklich keine Therapie will, aber er blieb bei seiner Meinung." "Ok... Gut, auch wenn die das nicht gefällt müssen wir das akzeptieren Schatz." "Das mache ich ja auch... Die Chemo würde ihn sowieso nur quälen... Das Problem ist nur, dass er jetzt noch weniger Monate hat, als vorher schon..." "Wieviel?" fragte ich besorgt. "Ein bis zwei..." presste er hervor und stützte den Kopf in die Hände. Ich sagte nichts, sondern legte einfach nur die Arme um ihn und versuchte ihn zu beruhigen. Es tat weh ihn so zu sehen und ich hätte am liebsten irgendwas getan um ihm und Samu zu helfen, aber das konnte ich ja nicht.

Am Abend brachten wir die Kinder ins Bett. Zuerst waren wir bei Lars und als er uns drei sah verkündete er stolz: "Ich weiß was ich später werden will!" "Ja? Was denn?" fragte Kristoff lächelnd und setzte sich auf die Bettkante. "Arzt! Damit ich Menschen wie Oma und Opa heilen kann und sie nicht sterben müssen!" Ich warf einen Blick auf meinen Schwiegervater, der seinen Enkel total beeindruckt ansah. "Das ist wirklich toll!" rief er und zog ihn in eine Umarmung. "Ja?" "Ja! Und egal, wann oder ob es dir gelingt, wir sind jetzt schon super stolz auf dich." "Das stimmt!" pflichtete ich ihm bei und Lars sah uns stolz lächelnd an. "Aber Mediziner sollten so viel wie möglich schlafen, also gute Nacht Großer." "Gute Nacht Opa." Lars lächelte und nachdem ich ihm eine gute Nacht gewünscht und geküsst hatte, verschwand ich mit Samu aus dem Zimmer und ging mit ihm zu Klara. Kristoff blieb bei unserem Sohn und las ihm noch was vor.

So, ich hoffe euch gefällt das Kapitel! Schreibt's in die Kommentare und bis bald 😇

The Story behind our Love (Samu Haber FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt