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Kristoffs Sicht:
Papas Atmung wurde immer flacher und Schweiß bildete sich auf seiner Stirn. Natürlich hatte ich Angst um ihn, aber wegen Lars versuchte ich einigermaßen ruhig zu bleiben. "Papa... Mach was...! Helf ihm...!" "Kann ich leider nicht... Deshalb hab ich den Rettungsdienst gerufen." "Wann kommen die denn endlich?" "Ich hoffe bald..." "Ok..." "Ich fahr dann mit Opa ins Krankenhaus und ihr geht bitte zu Sylvia ja?" "Aber ich will mit euch...!" "Nein, das geht nicht." "Wieso nicht?" "Lars hör bitte auf mit mir zu diskutieren...! Ihr geht zu unserer Nachbarin und fertig." sagte ich und sah ihn ernst an. "Na gut..." Plötzlich klingelte es an der Tür. "Machst du bitte auf?" "Ja." Er lief los und kam wenig später mit einem Notarzt und zwei Sanitätern zurück. "Guten Morgen, der Rettungsdienst. Mäkelä mein Name, ich bin die Notärztin, was ist passiert?" "Ich weiß es nicht... Mein Sohn hat mich geweckt und gesagt, dass mein Vater Blut hustet und dann bin ich hier hin und hab gesehen, wie ihm Blut aus dem Mund lief und er kaum Luft bekommen hat." "Ok. Können Sie mich hören?" wandte sie sich nun an meinen Papa. Dieser nickte leicht, atmete aber immer noch flach. "Ganz ruhig, wir helfen Ihnen jetzt. Ok, er braucht einen Zugang und ein EKG. Haben Sie Schmerzen?" Er schüttelte den Kopf. "Gut, dann bekommen Sie etwas gegen den Husten durch den Zugang. Allergien gegen irgendwelche Medikamente oder sowas hat er nicht?" "Nein... " "Ok." Sie schaute mich an. "Haben Sie vielleicht ein Taschentuch oder sowas, damit wir das Blut wegwischen können und sehen, wie viel er tatsächlich aushustet?" "Äh, ja... Lars holst du mal bitte eins?" "Ja..." Er verließ das Schlafzimmer und gab der Notärztin wenig später ein ganzes Paket. "Danke dir." Dr. Mäkelä wischte meinem Vater das Blut weg, während ihre Kollegen um ihn herumschwirrten. "Hat ihr Vater irgendwelche Vorerkrankungen?" "Ne... Nur dieser Husten." "Husten ok... Wie lange schon?" "Ziemlich lang..." "Und wie schlimm?" "Sehr hartnäckig... Und das wie gesagt schon über Wochen..." "Mhm..." Sie wandte sich wieder an die Sanitäter: "Guckt mal, das Blut ist hellrot." "Oh, stimmt... Also eher in der Lunge." "Ja... Wird es besser mit dem Hustenreiz?" Er hustet wieder, aber scheinbar nicht mehr so schlimm wie vorher. "Gut... Das sollte gleich auch fast ganz weg sein. Was ist mit dem EKG?" "Hier." Der Sanitäter zeigte ihr ein kleines Blatt Papier mit unzähligen Linien. "Etwas beschleunigter Herzschlag, aber keine Tachykardie, das ist gut. Herr Haber?" "Ja?" Ich sah sie an. "Wir geben Ihrem Vater noch ein Medikament, das die Gefäße verengt, um die Blutung zu stillen oder zumindest zu verringern und dann müssen wir sofort ins Krankenhaus." "Ja... Können Sie mir vielleicht schon irgendwas sagen? Weil ich kenn die Symptome von meiner Mutter..." "Und was hatte Ihre Mutter?" "Lungenkrebs... Genau wie sein Vater." "Ah ok... Gut, dass Sie mir das sagen." "Können Sie das bei ihm ausschließen oder...?" "Herr Haber, ich kann verstehen, dass Sie sich Sorgen machen und ich bin auch ganz ehrlich, ungefährlich ist das nicht. Ich vermute auch eher eine Blutung in der Lunge, aber ob das jetzt direkt ein Karzinom, also ein Tumor ist, kann ich Ihnen vor Ort nicht sagen, deswegen fahren wir ins Krankenhaus, um das abzuklären." "Ok... Kann ich mit?" "Wenn Sie das wollen natürlich." "Gut, dann bring ich eben meine Kinder zur Nachbarin." "Machen Sie das, wir bringen Ihren Vater schon mal in unseren RTW." Ich nickte und ging mit Lars zu Klara ins Zimmer. Dort hob ich sie vorsichtig aus dem Bett, Lars nahm ihr Kuscheltier und so brachte ich die beiden dann zu unserer Nachbarin. Gott sei Dank war sie schon wach und hatte Verständnis für die Situation. Ich legte meine Tochter bei ihr auf die Couch, verabschiedete mich dann von meinem Sohn und Sylvia, bevor ich wieder auf unser Grundstück ging. Mein Vater wurde gerade in den Rettungswagen gebracht und der Husten war tatsächlich noch weniger geworden. Etwas erleichtert schloss ich die Haustür ab und dann ging es mit Blaulicht ins Krankenhaus.

Samus Sicht:
Ich saß im Rettungswagen auf der Trage und  kam ganz langsam wieder zu Kräften. Der Husten war Gott sei Dank endlich vorbei und ich versuchte nun, die Ereignisse der letzten Minuten irgendwie zu verarbeiten. "Wie fühlen Sie sich Herr Haber? Bekommen Sie gut Luft?" fragte plötzlich eine Stimme neben mir. Ich drehte den Kopf und sah eine junge Frau neben mir stehen. "Besser..." gab ich zurück, war aber immer noch etwas erschöpft und außer Atem. "Das ist schön, das freut mich. Wir fahren Sie jetzt ins Krankenhaus und dort werden Sie dann nochmal untersucht ok?" "Ja... Wo ist mein Sohn?" "Ihr Sohn sitzt vorne bei unserem Kollegen. Wissen Sie denn noch was passiert ist?" Ich wandte den Kopf zur anderen Seite und sah einen Mann neben mir stehen. "Ne... Ich hab geschlafen und dann bin ich plötzlich hustend aufgewacht..." "Ok. Ihr Sohn hat uns erzählt, dass Sie oft solche Hustenattacken haben." "Ja..." "Ist Ihnen sonst noch irgendwas aufgefallen?" "Ich fühl mich oft angeschlagen..." "Ok, dann geben wir das dem Kollegen im Krankenhaus so weiter. Darf ich fragen wie alt Sie sind?" "73." "Oh ok, dann kann es aber durchaus mal vorkommen, dass Sie sich schlapp fühlen, aber wir leiten das trotzdem weiter und dann wird Ihnen geholfen in Ordnung?" "Ja..." Sie lächelte leicht und wenig später waren wir auch schon im Krankenhaus.

Ich hoffe es gefällt euch! Schreibt's in die Kommentare und bis bald 🤗

The Story behind our Love (Samu Haber FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt