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2050; Klaras Sicht:
"Warum war Oma so gemein zu dir?" "Oma und ich konnten uns damals nicht leiden. Außerdem war das echt noch das harmloseste, was sie in all den Jahren zu mir gesagt hat." "Wow... Und was ist dann passier?" "Wir sind ins Bett gegangen. Ich konnte immer noch nicht schlafen, aber diesmal lag es nicht an den Geräuschen von draußen, ich dachte auch darüber nach, was sie zu mir gesagt hat. Ich meine, sie kannte mich doch überhaupt nicht, also warum stellt sie mich so negativ dar?" "Äh Opa, hast du sie nicht als zickig bezeichnet?" warf mein Bruder plötzlich ein. "Ja, aber sie war ja auch zickig." "In der Schule?" "Ne, auch bei unserem zweiten Aufeinandertreffen, und das kann man über mich nicht behaupten. Gut, in der Schulzeit stimmten ihre Behauptungen. Ich hab mindestens drei Mädchen versprochen, mit ihnen auf dem Abschlussball zu tanzen... Und hab auch alles wahr gemacht. Was ich wollte hab ich mir geholt, ohne Rücksicht auf Gefühle der anderen, aber das hat sich nach der Schule geändert. Ich hab 1999 in Spanien jemanden kennengelernt und wir hatten eine ernsthhafte, wenn auch kurze Beziehung, weil sie dann nach Florida gegangen ist, um zu studieren. Aber von da an, hab ich es mit meinen Partnerinnen immer ernst gemeint. Die letzte Beziehung, die ich hatte, bevor Freya und ich zusammenkamen, dauerte acht Jahre. Sie hatte also überhaupt keinen Grund mir irgendwas vorzuwerfen und trotzdem hat sie es getan. Und das war glaube ich das erste Mal, dass ich gemerkt habe, dass irgendwas anders ist..." "Wieso denn?" "Naja, ich hab mich vorher nie für das interessiert, was Freya über mich denkt, sie hat mir ihre Meinung über mich in der Schulzeit ja schon oft genug unter die Nase gerieben und es machte mir nie was aus. Ganz im Gegenteil, aber in der Nacht hielt es mich noch stundenlang wach... Und irgendwie war es mir wichtig, dass sie die Wahrheit erfährt, also hab ich am nächsten Morgen versucht mit ihr zu reden."

2020; Samus Sicht:
Am nächsten Morgen stand ich auf. Ich hatte fast die ganze Nacht kein Auge zubekommen und war dementsprechend ziemlich müde und freute mich jetzt auf eine ausgiebige, warme Dusche. Dass das Wasser im Badezimmer gerade erst abgedreht wurde, regisitrierte ich überhaupt nicht. Geistesabwesend öffnete ich die Tür und hörte dann einen spitzen Schrei, der mich sofort in die Wirklichkeit zurückholte. Erschrocken riss ich die Augen auf und sah Freya vor mir stehen, die sich in windeseile ein Handtuch griff. "Was soll das?! Klopf doch wenigstens vorher!" rief sie bestürzt und verdeckte mir mit dem Handtuch die Sicht. "Was willst du?!" fragte sie, jedoch reagierte ich auch darauf nicht. Erst als sie sich das Handtuch um den nassen Körper geschlungen hatte und auf mich zukam, löste ich mich wieder aus meiner Starre. "Tut... Tut mir Leid, ich wusste nicht.." stammelte ich und trat ein paar Schritte zurück. "Hau ab! Ich bin gleich fertig!" Sauer sah sie mich an und knallte mir die Tür vor der Nase zu. "Sorry, das war echt keine Absicht...!" rief ich ihr zu, allerdings reagierte sie nicht darauf. Anstatt als erstes duschen zu gehen, begab ich mich also in die Küche und kochte Kaffee. Während ich darauf wartete, dass die Kaffeemaschine fertig ist, bereitete ich das Frühstück vor. kurz darauf hörte ich den Föhn im Badezimmer und das müsste bedeuten, dass Freya fast fertig war und genauso war es dann auch. Gerade als ich die beiden Kaffeetassen auf den Tisch gestellt hatte kam sie in die Küche. "Du hast Frühstück gemacht..." stellte sie fest und sah mich an. "Ja..." "Danke..." Wir setzten uns hin und fingen schweigend an zu essen. Ich weiß nicht, ob es ihr genauso ging, aber ich fand diese Stille echt unangenehm. Wir haben nie viel miteinander gesprochen, aber das lag einfach daran, dass wir nicht besonders viel voneinander hielten, aber jetzt? Die Situation im Bad hat unser Verhältnis irgendwie verkomliziert... Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus: "Freya es tut mir Leid wegen vorhin. Das war wirklich nicht gewollt, ich habe einfach nur nicht gehört, dass du schon..." "Samu, ist schon gut. Ich hätte ja auch abschließen können. Ich hab nur nicht damit gerechnet, dass du schon wach bist." "Wär ich ja auch normalerweise nicht, aber ich hab ja gestern gesagt, dass ich nicht schlafen konnte..." "Ja... Auch nicht, nachdem ich dir gesagt habe, dass dieser Kerl gefasst wird?" "Ne... Ich hab nachgedacht...." "Über was?" Bildete ich mir das ein oder war sie wirklich interessiert? Erwartungsvoll schaute sie mich an und ich antwortete: "Über das was du geaagt hast... Mit dem Casanova... Und ich will dir was sagen." "Und was?" "Du hast recht, früher war ich so, aber das ist schon lange her. Ich will auch was festes... Ich will eine Frau, die mit mir bis ans Ende der Welt geht und bis ans Lebensende an meiner Seite bleibt."  Freya blieb einen Augenblick lang still und sah mich mit großen Augen an." Wow... Das ist ja richtig süß... Sowas hätte ich dir gar nicht zugetraut... "  "Tja... Du kennst mich eben doch nicht so gut, wie du dachtest." "Ja... Tut mir Leid ok?" "Ok und mir tut es Leid, dass ich dich  Zicke genannt habe." "Du hast mich nicht Zicke genannt..." entgegnete sie verwirrt. "Doch, aber wie gesagt, tut mir Leid. Wir kommen im Moment ja eigentlich ganz gut miteinander aus." Ich lächelte leicht, doch dann sagte sie: "Jetzt bild dir bloß nichts drauf ein. Sobald du wieder in Sicherheit bist, werden wir uns nie wieder sehen." Ich schaute sie an und wusste einen Moment lang nicht, wie ich darauf reagieren sollte. "Dann hoffen wir mal, dass deine Leute schnell Erfolg haben." gab ich kurz darauf zurück, trank meinen Kaffee aus und stand auf. "Ich bin duschen." erklärte ich und verließ den Raum.

So, Ich hoffe euch gefällt das Kapitel! Schreibt's in die Kommentare und bis bald 😄

The Story behind our Love (Samu Haber FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt