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Im Auto war die Stimmung ausgelassen. Wir redeten über unsere Erwartungen an das Spiel und Kristoff und ich schwelgten in Erinnerung. "Weißt du noch, als du mich das erste Mal mit ins Stadion genommen hast?" "Natürlich weiß ich das noch! Der IFK hatte an dem Tag endlich seine Niederlagenserie beendet!" "Ja, zehn Spiele ohne Sieg oder?" "Genau. Und als alle dachten, die Serie wird verlängert, machen die im letzten Drittel noch vier Tore und gewinnen das Spiel!" "Wie cool!" rief Lars beeindruckt von hinten. "Ja, das haben wir damals alle gedacht. Zur Meisterschaft hat es zwar nicht mehr gereicht, weil die trotzdem einige Spiele verloren haben, aber sie sind noch unter die Top 10 gekommen." "Wahnsinn, dass du das noch so genau weißt." Ich schaute zu meinem Sohn. "Na warum denn auch nicht? Ich bin zwar krank, aber ich hab ja nichts am Kopf." "Ja trotzdem. Überleg mal, wie lang das her ist, ich war damals sechs... Und bin heute 28." "Tja, was Eishockey angeht kann ich mir viel merken. Ich will nicht behaupten, dass ich alles weiß, aber an einiges erinner ich mich."
Einige Minuten später waren wir da und stiegen aus. Vor dem Stadion standen schon viele Fans, natürlich auch welche von der gegnerischen Mannschaft. Wir mischten uns unters Volk und diskutierten mit den anderen über das Ergebnis und irgendwann konnten wir dann rein. Nachdem wir die Kontrolle passiert hatten holten wir uns was zu trinken und gingen zu unseren Plätzen. Lars war total begeistert und schaute sich um. "Sieht man von hier überhaupt was?" fragte er, als wir relativ weit oben an unseren Plätzen waren. "Ja klar, wieso denn nicht?" "Das sieht so klein aus von hier..." "Das stimmt, aber du wirst trotzdem alles mitkriegen. Ansonsten kannst du Opa oder mich ja auch fragen." Er gab sich offenbar damit zufrieden und setzte sich nickend hin. Kristoff und ich nahmen links und rechts von ihm Platz und kurze Zeit später begann das Spiel.

Am Ende hatte der IFK ganz knapp mit 2:3 Toren verloren, aber das war mir diesmal total egal, denn ich hatte trotzdem einen wunderschönen Tag mit meinem Sohn und meinem Enkel. Selbst von den Schmerzen, die mich normalerweise täglich quälen, bekam ich nichts mit. Ob es jetzt an den Tabletten oder am Eishockey lag, interessierte mich nicht. Heute ging es mir gut, die Schmerzen waren weg und das war die Hauptsache. Wir fuhren nach Hause, wo Sofia und Klara bereits mit dem Essen auf uns warteten.
"Hey, da seid ihr ja! Ich hoffe es war trotzdem schön, obwohl es eine Niederlage war?" "Es war super! Nochmal vielen Dank für die Karten!" rief ich glücklich. "Du bist ja richtig begeistert, und das obwohl das Spiel verloren ist?" "Ja, denn ich hatte trotzdem einen sehr schönen Tag." Sofia lächelte. "Das freut mich zu hören." "Opa?" "Ja Klara?" "Du hast ja jetzt was mit Papa und Lars gemacht. Machst du dann auch was mit mir und Mama?" "Wenn ihr das wollt, natürlich. Ihr müsst mir dann nur sagen wann und was." "Ja!" "Dann überlegen wir uns was, aber das machen wir später oder morgen ok Maus?" "Ja gut, aber dann machen wir das auch wirklich!" "Sicher machen wir das." Klara freute sich und wir setzten uns zum Essen an den Tisch.

Als ich Klara später ins Bett brachte rief sie: "Opa, ich weiß jetzt was Mama und ich mit dir machen!" "Ja, was denn?" "Ich möchte zu dem Haus, in dem du mit Oma warst! Wo ihr euch verliebt habt!" Ich sah sie lächelnd an und schüttelte den Kopf. "Das ist eine schöne Idee, aber es geht leider nicht." "Wieso?" "Weil das Haus nicht frei zugänglich ist. Außerdem weiß ich nicht mal, wo es genau ist." "Hat Oma dir das nie gesagt?" "Nein. Der Standort von diesem Haus ist nur unter einigen Polizisten bekannt. Oma hätte davon auch nichts gewusst, wenn sie nicht damals für meinen Schutz zuständig gewesen wäre." "Aber du wolltest doch bestimmt auch nochmal dahin..." "Ja wollte ich, und ich würde euch das auch gerne zeigen, aber wie gesagt, das ist leider nicht möglich." "Hm schade..." "Ja, find ich auch." "Können wir dann Schlittschuhlaufen gehen?" "Das lässt sich einrichten, aber ich müsste dann zuschauen." "Warum? Kannst du nicht Schlittschuhlaufen?" "Ich war früher viel Schlittschuhfahren, aber inzwischen kann ich das nicht mehr. Das ist ein bisschen zu anstrengend für mich. Trotzdem können wir gerne Schlittschuhfahren gehen wenn du das möchtest." "Aber wenn du nicht mit machst ist das doch blöd..." "Ach Quatsch, wenn du da Lust drauf hast, dann machen wir das." "Ja?" "Ja sicher." "Gut! Dann frag ich morgen Mama." "Mach das" lächelte ich und strich durch ihre Haare. "Aber jetzt wird geschlafen. Gute Nacht Maus." "Gute Nacht! Hab dich lieb!" rief sie und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Ich dich auch, schlaf gut." "Du auch!" Sie legte sich hin und nachdem ich sie zugedeckt hatte, verließ ich das Zimmer und machte das Licht aus. Ich hatte die Tür gerade angelehnt, als Kristoff aus Lars Zimmer kam. "Gute Nacht Papa." sagte er leise. "Gute Nacht, ach ja, ich muss dir noch was sagen." "Was denn?" "Ich hoffe es zwar nicht, weil ich mit Klara noch was unternehmen möchte, aber wenn ich diese Nacht sterben sollte, sterbe ich als glücklicher Mensch." Kristoff zögerte, bevor er antwortete: "Das freut mich einerseits, andererseits ist es für Galgenhumor nicht gerade der beste Zeitpunkt, oder was meinst du?" "Hey, wenn hier jemand Galgenhumor haben darf, bin ja wohl ich das." "Na gut, aber trotzdem wäre ich sehr dankbar, wenn du morgen mit uns am Frühstückstisch sitzt." Ich lächelte und legte die Arme um ihn. "Das wäre ich doch auch. Ich mein ja nur, sollte mir irgendwas passieren, sollst du wissen, dass dieser Tag mich seit langer Zeit wieder glücklich gemacht hat." "Das ist schön." entgegnete er und erwiderte die Umarmung. "Schlaf gut, hab dich lieb mein Junge." "Ich dich auch Papa, schlaf du auch gut." Ich löste mich von ihm und ging dann ins Gästezimmer um zu schlafen.

So, ich hoffe es gefällt euch! Schreibt's in die Kommentare und bis bald 😊

The Story behind our Love (Samu Haber FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt