The Story behind our Love (Samu Haber FF)

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2020; Samus Sicht:
Während Herr Nyman und ich im Büro des Hauptkommissars saßen und unseren Kaffee tranken, sah ich mich um. Die weißen Wände ließen den Raum größer erscheinen und der Aktenstapel auf dem Tisch wirkte unordentlich, aber Herr Lehtonen machte nicht den Eindruck, als ob er mit seinen Sachen schlampig umgehen würde, ganz im Gegenteil. Er war akkurat gekleidet und wenn er sich nicht vorhin als Hauptkommissar vorgestellt hätte, hätte ich ihn für jemanden gehalten, der sich niemals die Hände schmutzig machen würde. "Ist alles in Ordnung Herr Haber?" fragte mein Anwalt plötzlich und riss mich damit aus meinen Gedanken. "Ja, ich mach mir halt ein paar Gedanken... Selbst wenn der Name bekannt ist und sie den Kerl finden, was passiert dann? Oder noch wichtiger, was passiert, wenn sie ihn nicht finden?" "Also wenn sie ihn finden, kommt er wahrscheinlich bis zur Verhandlung in U-Haft und wird dann, insofern es Beweise gibt, verurteilt. Wenn er nicht gefunden wird dann wird sich das BKA mit Sicherheit darum kümmern." "Ok... Meinen Sie, der könnte herausfinden, dass ich ihn verpfiffen habe?" "Rein theoretisch schon... Aber dazu wird Ihnen die Polizei bestimmt was sagen." Ich nickte leicht und trank einen Schluck. "Aber, ganz ehrlich, wir sind hier nicht in irgendeinem amerikanischen Mafia-Film oder sowas. Sie müssen bestimmt nicht Ihren Namen ändern und ihr gesamtes Leben hinter sich lassen." Ich schaute ihn an. "Hm... Wahrscheinlich haben Sie recht. So gefährlich ist der bestimmt nicht." "Eben und wie gesagt, wenn da doch etwas passieren sollte, wird die Polizei Ihnen schon sagen, was zu tun ist." "Ja."
Irgendwann ging die Tür auf und der Kommissar kam herein. "So Herr Haber, ich habe hier jetzt einige Namen, die auf die Beschreibung passen. All diese Männer hatten in letzter Zeit Kontakt zu Frau Laine und sind größtenteils bei den Hells Angels." erklärte er und setzte sich uns gegenüber. Er breitete die Fotos auf seinem Schreibtisch aus, damit ich sie mir anschauen konnte. Das Aussehen der Männer entsprach dem Klischee, das man gegenüber Rockerbanden eben hatte: sie waren teilweise bis zum Hals tätowiert. Ich habe ja selbst ein paar Tattoos, aber ich würde mir niemals den ganzen Körper tätowieren lassen, aber gut, jedem das seine... Sorgfältig sah ich mir die Namen an und sortierte nach wenigen Minuten schon einige aus. Ich spürte die erwartungsvolen Blicke des Polizisten und meines Anwalts auf mir und fühlte mich dabei ehrlich gesagt nicht ganz so wohl. Klar, wenn ich auf der Bühne stehe werde ich auch angestarrt, von zehntausenden von Menschen, aber da weiß ich auch genau was ich mache. Jeder, oder zumindest fast jeder Handgriff sitzt, improviseren und mit dem Publikum umgehen kann ich auch, aber so etwas wie das hier hab ich noch nie gemacht. Wenn ich auf der Bühne den Text vergesse, können wir drüber lachen, aber wenn ich jetzt einen Fehler mache, könnte das fatale Folgen haben... Trotzdem war ich irgendwann soweit und zeigte auf ein Bild. "Er ist es." sagte ich und sah Herr Lehtonen an. "Eljas Salonen? Sind Sie sicher?" Ich nickte. "Ja, definitiv." Er nahm die Bilder und stand auf, bevor er wortlos den Raum verließ. "Was war das denn?" fragte ich verwundert. "Keine Ahnung... Vielleicht ist der Herr schon polizeibekannt..." Ich schluckte. Das würde ja bedeuten, dass er möglicherweise doch gefährlich ist...
Plötzlich öffnete sich die Tür und Herr Lehtonen kam wieder herein, jedoch war er diesmal nicht alleine: Vor ihm war ein etwas älterer Herr. Die beiden kamen zu uns. "Herr Haber? Herr Nyman? Mein Name ist Niemi und ich bin der Dienststellenleiter hier. Wir müssen mit Ihnen reden." "Hallo, freut mich. Worum geht es denn?" "Ihr Mandant hat Herrn Eljas Salonen als Beteiligten identifiziert, ist das richtig?" "Ja..." gab ich unsicher zurück und sah ihn an. Herr Niemi nickte. "Leider ist es so, dass Herr Salonen bereits seit Jahren von sämtlichen Behörden gesucht wird." "W... Wieso suchen Sie den?" "Wegen vielen Delikten, unter anderem wegen Drogenhandel. Selbst die spanische Polizei hat ihn auf der Fahndungsliste ganz oben, aber bislang hat ihn keiner erwischt und man konnte ihm auch noch nichts nachweisen." "Und... Und was hab ich jetzt damit zu tun...?" "Der Mann ist gefährlich Herr Haber. Wenn der herausfindet, dass Sie ihn mit einem Schmugglerring in Verbindung bringen können, nimmt das kein gutes Ende für Sie." Mit großen Augen sah ich ihn an. "Was..? Aber... was... was heißt das denn jetzt für mich...?" stammelte ich und war völlig durch den Wind. Der Dienststellenleiter hob beschwichtigend die Hände. "Ganz ruhig Herr Haber. Das heißt zum einen für Sie, dass wir die Anklage gegen Sie wegen Drogenhandel fallen lassen und zum zweiten, dass wir Sie unter Polizeischutz stellen." "Bitte was?"  Ich musste schlucken. So gefährlich war der Typ also? "Ja, tut mir sehr Leid, aber anders können wir nicht für Ihre Sicherheit garantieren." "Und... Und wie lange?" "Bis Herr Salonen in U-Haft ist." "Aber das kann doch Jahre dauern...!" "Das halte ich für unwahrscheinlich. Wir haben ja jetzt dank Ihnen einen Anhaltspunkt." Ich versuchte mich langsam zu beruhigen und nickte leicht. "Ok... Und wie läuft dieser Polizeischutz ab?" "Sie werden solange in einem Safehouse wohnen und auch jeglichen Kontakt zu Familie und Freunden weitesgehend reduzieren. Die Adresse kennen nur ein paar Polizisten. Ein Beamter oder eine Beamtin wird die ganze Zeit bei Ihnen sein und Sie beschützen. Ich weiß, dass ist ein gewaltiger Einschnitt in Ihr Privatleben, aber wir wären Ihnen wirklich dankbar, wenn Sie sich dazu bereit erklären würden. Der Mann muss gestoppt werden." Er hatte recht, das war ein großer Schritt, aber der Typ musste gefasst werden. Außerdem wollte ich nicht das Risiko eingehen ihm irgendwann zu begegnen und ihm dabei hilflos ausgeliefert zu sein, also willigte ich ein. "Ok... Ich mach's." Die Polizisten vor mir lächelten und man sah Ihnen deutlich an, wie froh sie darüber waren. "Sehr gut Herr Haber, vielen Dank. Dann komme ich gleich wieder. " Ich nickte leicht und die beiden gingen. Polizeischutz... Wow, dass ich den mal nötig haben werde hätte ich auch niemals gedacht...
Nur ein paar Minuten später hörte man vor der Tür zwei Leute miteinander diskutieren. Die eine Stimme gehörte zu Herr Niemi, aber die andere konnte ich nicht zuordnen. Sie war weiblich, aber mehr konnte ich nicht sagen. "Sie wollen doch Ihre alte Position zurück oder?" "Ja..." "Dann reißen Sie sich gefälligst zusammen und machen Ihren Job!" "Ja Chef..." "Gut. Ich verlass mich auf Sie." Dann wurde die Tür geöffnet und der Chef kam herein, gefolgt von einer Polizistin. "Herr Haber, ich möchte Ihnen gerne jemaden vorstellen." Damit trat er zur Seite und ich konnte das Gesicht der Frau erkennen. "Das ist Kommissarin Freya Aho, sie wird Sie ab jetzt beschützen." Als ich den Namen hörte blendete ich alles andere aus. Warum ausgerechnet Freya? Von allen Menschen auf der Welt muss es ausgerechnet das Mädchen sein, mit der ich in der Schule immer wieder aneinandergeraten bin...

So, ich hoffe es gefällt euch! Schreibt's gerne in die Kommentare und bis bald 😄