Wie ein Heilmittel...

Chapter Twenty-one

Unter der Dusche fragte ich mich wie es ihm geht. Ich war ein Mensch, die sich sehr um ihre Liebsten kümmerte. Ihr Leid wurde zu meinem persönlichen Leid. Mitfühlend wird bei mir groß geschrieben. Die Empathie war mein Element, doch auch dies wird von manchen Personen leicht ausgenutzt. Dies sei wohlmöglich der Grund, warum ich mich nicht leicht an Personen binde. Die Option enttäuscht und ausgenutzt zu werden würde ich nicht überstehen. Jakob musste aufgrund meiner Angst auf eine Enttäuschung warten. Doch obwohl ich seine Gefühle zunächst nicht erwidern konnte, wartete er und dies bewies mir, dass er alles Ernst meinte. Eine Art Sicherheit gab er mir somit mit und mein Herz öffnete sich für ihn.

Er kannte mich und ich ihn. Wir wussten beide von Anfang an wie der jeweils andere ist und akzeptieren ihn so wie er ist. Wir beschützen uns gegenseitig und tun uns gut. Außerdem ergänzen wir uns wie ein Puzzle und dies machte uns besonders. Wir konnten ohne den jeweils Anderen nicht mehr leben.

Wie konnte ich mein Leben ohne die Liebe führen. Jetzt, wo ich mein Herz geöffnet hatte, erkannte ich wie die Liebe mich zum Positiven veränderte. Meine Laune war täglich besser und ich hatte eine Person bei mir, die mich so liebte wie ich bin. Wie eine Art Brücke über eine Schlucht.

Vielleicht entstand in mir eine Distanz zu der Liebe aufgrund meiner Kultur. Meine Eltern waren streng religiös. Für sie kommt ein männlicher Besuch nicht in Frage. Über die Liebe redete man kaum und ein ernstes Thema war es nie in jungen Jahren. Stattdessen wurde mein Fokus auf die Schule gelegt. Die Bildung und Erfolge im Leben zu erzielen waren für meine Eltern die wichtigsten Punkte im Leben, doch die Liebe gehörte nicht dazu.