34 || Sexy

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"Schwimmen im Sportunterricht durchzunehmen ist absolut beschissen" regte sich Hope nun zum hundertsten Mal über die neue Unterrichtseinheit auf. "Ich hasse Coach Roy dafür. Das ist einfach nur erbärmlich."

Fast alle Mädchen hatten ihre Badesachen schon unter ihre normalen Kleidern angezogen, sodass wir relativ schnell fertig waren. Nur einige verschwanden kurz auf die Toilette, um sich umzuziehen.

Wie sich herausstellte, hatte die Schule ein eigenes Hallenbad, was hinter der Sporthalle lag.

Was für eine Ironie. Ein eigenes Schwimmbad, aber die Technik ist hier von vorgestern.

"Ein Glück hab ich heute nicht meine Tage" quasselte Hope weiter neben mir. Sie machte sich gerade einen Zopf, damit ihre Haare sie später nicht stören würden. "Coach Roy sieht das nämlich nicht als Entschuldigung, nicht mitzumachen, was total unfair ist. Ich meine, manche haben total die Schmerzen? Und nicht jeder steckt sich ein Tampon da rein, das ist nämlich nicht so einfach wie der Vogel sich das wahrscheinlich vorstellt."

Ich nickte, aber in Wirklichkeit hörte ich nur mit halben Ohr zu. Ich war irgendwie nervös, weiß Gott warum. Mir war leicht kalt, als zöge ein Windzug an mir vorbei, aber das war nicht der Fall.

"Oh Gott, hast du etwa deine Tage?" fragte Hope, als ich nicht antwortete.

"Nein" schüttelte ich den Kopf und war tatsächlich froh, dass sich bei mir noch nicht alles eingependelt hatte.

Sie sah kurz an mir herunter: "Dir ist kalt."

Was du nicht sagst.

"Falls es dir unangenehm ist, in Badesachen darauszugehen- " sie zeigte zur Türe. "...dann kann ich dich beruhigen. Du siehst hier wahrscheinlich von allen am besten aus, deshalb brauchst du dich nicht schämen. Jeder würde sich wünschen, so eine top Figur wie du zu haben."

Ich lächelte halbherzig: "Das ist wirklich süß von dir."

Ja, es war mir unangenehm nach draußen zu gehen. Ich akzeptierte mich und damit auch meinen Körper voll und ganz. Aber ich hatte einige Narben, welche ich nicht unbedingt vorhatte preiszugeben. Die Geschichten dahinter würden mich auffliegen lassen.

Man kann viel an einem Körper verändern, aber Narben sind einfach was anderes.

"Na los, schnapp dir dein Handtuch und lass uns raus gehen" sagte Hope, als sie prüfend ihren Zopf im Spiegel betrachtet hatte.

Ich nahm mein Handtuch und folgte ihr durch die Umkleidetür nach draußen, erst durch die Duschen hindurch, dann ins Hallenbad.

Vor mir war ein riesiges Schwimmbecken mit mehreren Schwimmbahnen und sogar einem Sprungturm am Ende des Beckens rechts von mir.

Am Rand des Beckens standen viele Liegen. Hope und ich suchten uns welche bei den anderen Mädchen und platzierten unsere Handtücher darauf.

Hier war es etwas wärmer als in den Umkleiden, wahrscheinlich von der nicht allzu kühlen Wassertemperatur. Allmählich began ich mich zu entspannen, was allerdings nur kurz anhielt.

Denn nur wenige Minuten später kamen die ersten Jungs nach und nach aus ihren Umkleiden. Coach Roy gesellte sich irgendwann auch dazu.

Die Blicke, die ausgetauscht wurden, waren einfach zu intensiv. Es flogen ein paar Pfiffe und Bemerkungen von den Jungs und uns Mädchen durch die Luft, bis alle eingetroffen waren und Coach Roy um Ruhe bat.

"Leute, ich weiß heute ist Freitag und es ist die letzte Stunde vor den Ferien, aber ich möchte heute trotzdem nochmal Konzentration von euch haben" erklärte unser Sportlehrer.

Dear heart, why him? ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt