24 || Ich bin nicht bereit

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Ich spürte die knisternde Atmosphäre am Morgen als ich das Schulgebäude betrat. Manch einer würde sagen es gäbe keinen Unterschied zu sonst, aber wer Bescheid wusste, ahnte, was heute passieren würde.

Ich wünschte ich hätte vergessen was heute bevorstand. Aber das hatte ich leider nicht. Die finale Aufgabe von Joey stand auf dem Plan. Wenn er diese meisterte, war er wohl Teil von The six.

Zu meinem Pech hatte diese Aufgabe auch noch mit mir zu tun, laut Hope zumindest. Aber ich glaubte ihr, sie war gut darin sich im Hintergrund zu halten und andere zu belauschen.

Als ich die Aula betrat, kam Hope mir direkt entgegen. Laut ihrem Blick hatte sie keine so guten Neuigkeiten.

"Was ist los?" fragte ich deshalb direkt, um mir den Rest zu sparen.

Sie verzog das Gesicht: "Es ist heute in der Mittagspause."

Ich schnaubte.

Jetzt konnte ich mir den ganzen Vormittag den Kopf darüber zerbrechen, wie ich in der Sache mit drinnen steckte.

Super.

Und nach der Sache gestern war ich sowieso schon total erledigt. 

Ich lehnte mich an eine der Säulen hinter mir und ließ meinen Blick durch die Schülermenge schweifen. Einige warfen mir neugierige Blicke zu, andere wendeten sich wieder ab. Sie wussten alle wer ich war und sie wussten auch, dass ich in der Sache mit Joey's Aufgabe mitdrinnen hang.

"Cain" jemand rief meinen Namen.

Ich schaute verdutzt um mich und entdeckte Ethan, der sich durch die Menge einen Weg bahnte, obwohl er einen halben Kopf größer als die meisten war. Er lächelte mich freundlich an, ich lächelte zaghaft zurück und sah schnell woanders hin.

Irgendwie war es mir peinlich, was gestern passiert war. Wir hatten auf die Polizei gewartet, Arm in Arm, und später sind wir noch kurz zu ihm gefahren, wo ich mich aufgewärmt hatte. Dort bin ich dann irgendwie eingeschlafen, aber mitten in der Nacht hatte er mich heimgefahren.

"Ich dachte du gehst heute vielleicht noch nicht zur Schule?" er sah mich voller Sorge an.

Ich zuckte mit den Schultern: "Dinge passieren. Ich sollte mich davon nicht unterkriegen lassen."

Er schien nicht überzeugt: "So etwas darf nicht passieren. Und niemand ist dir böse, wenn du dir etwas Ruhe nimmst."

"Mir geht's gut" eine Lüge, was auch sonst.

"Du kannst es nicht, hör auf" er verschränkte die Arme vor der Brust.

"Was?"

"Zu lügen."

"Tu ich nicht" es klang nicht ein Prozent überzeugend. "Okay was willst du, Ethan?"

"Ich wollte nur fragen wie es dir geht" er blickte zu Boden. "Du warst ziemlich aufgewühlt gestern."

"Ist mir auch unangenehm. Wäre mir lieber wenn wir nicht darüber reden würden" ich sah ihn nicht an.

"Muss es dir aber nicht. Ich bin für dich da und ich erzähle es auch nicht rum. Versprochen."

Eigentlich ganz süß von ihm: "Deine Versprechen..."

"Cain, ich mein's ernst. Du solltest dir nicht zu viel vornehmen. Das gestern war echt hart."

"Hör zu, ich bin dir echt dankbar für alles, was du gestern für mich getan hast und so, aber du bist nicht meine zweite Mom oder so. Ich bin alt genug und entscheide selbst" okay das klang etwas zu scharf.

Dear heart, why him? ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt