8 || Provokation

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Ja, ich hätte es nicht wieder tun sollen, ich weiß, ich weiß.

Aber es ist das gewisse Etwas, dieses leichte Kribbeln, das sich im Körper ausbreitet, das einen reizt und in Versuchung bringt, es doch zu tun. Tja und ich konnte da wohl nicht widerstehen.

Achja.

"Verdammt, was macht sie da!" hörte ich schon jemand über mich schimpfen.

Ich blickte auf. Die Clique war zwar noch am Eingang der Cafeteria, dennoch konnte ich Levin's wütendes Gesicht sehen.

Sorry not sorry.

Es war mir durchaus bewusst, dass ich ein Risiko einging. Ich wusste ich würde die Clique provozieren. Aber ich wollte nicht einfach nachgeben.

Ich war zwar nie der Fan von zu viel Aufmerksamkeit gewesen, aber ich wollte mir bestimmt nichts von so ein paar Großmäulern sagen lassen. Wenn sich hier schon niemand traute, endlich den Mund aufzumachen, dann würde wohl ich das tun. Zwar nicht für alle, aber immerhin musste ich mich dann nicht ihnen unterwerfen.

Bin ja schließlich noch ein freier Mensch.

"Du legst es wohl drauf an, ja?" ich sah Levin an, dass er stinksauer war. Er stützte sich vor mir auf den Tisch ab, so nah, dass ich seinen Kaugummi-Atem riechen konnte.

Ich lächelte arrogant: "Sieht wohl ganz danach aus."

"Ich steh ja auf etwas ungezogen, aber ein wenig Gehorsam und Respekt sollte man vor mir schon haben!" seine Augen funkelten mich böse an. Er mochte es wohl nicht besonders, wenn ihm jemand die Stirn bot.

"Na dann, neue Herausforderung" wisperte ich ihm zu.

"Na warte, du..." ich spürte wie eine Hand unsanft in mein Haar am Hinterkopf griff, doch es wurde nicht nach unten gezogen.

"Verdammt, Levin, lass gut sein" Ethan schritt rechtzeitig ein und zog ihn zurück. Erst dann warf er einen Blick auf mich. "Na sieh mal einer an."

"Du kennst sie?" diesmal war es Verena, die sich einmischte. Sie hatte sich mit verschränkten Armen neben Levin gestellt. Anscheinend mischte sie gerne in der Gruppe mit.

"Die Kleine arbeitet bei Starbucks" sagte er ohne den Blick von mir zu wenden. Ich veränderte jedoch keine Miene.

"Wow und du musstest natürlich die Neue dort direkt anmachen" Verena schenkte ihm einen sarkastischen Blick.

Ethan beachtete ihn jedoch nicht: "Ich hab sie nicht angemacht."

"Doch hast du" schritt ich ein und lächelte verkniffen. "Du warst ziemlich schlecht."

"Ich hab's dir immer gesagt, Ethan, du hast das einfach nicht drauf" erwiderte der Junge hinter ihm.

Wie hieß er gleich nochmal?

Achja, Zac.

"Das hast du nie gesagt, Zac" sagte die Blondine scharf. "Wenn dann war ich das."

"Natürlich, wer auch sonst" Zac verdrehte die Augen und wendete sich ab.

"Ich dachte eigentlich ich hätte mich deutlich genug ausgedrückt, Lovely. Was machst du dann an unserem Tisch?" zischte Levin mich an.

"Ist das nicht offensichtlich?" stellte ich die Gegenfrage.

"Du provozierst wohl gerne" sagte Verena scharf. "Du solltest echt damit aufhören, Kleine."

"Am besten fällst du nicht weiter auf, das vereinfacht so einiges. Jeder andere hier kann das auch" Levin lehnte sich nur langsam zurück. Ich erwartete jeden Moment wieder einen Wutanfall.

Dear heart, why him? ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt