28 || Ich brauche keine Hilfe

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"Heute ist eure letzte Chance euch zu verbessern" Coach Roy brüllte fast durch die gesamte Halle, obwohl wir alle mucksmäuschenstill waren. Mittlerweile war es Freitag, wir mussten nur noch die letzten beiden Stunden Sport hinter uns bringen und dann war endlich Wochenende. Ich sah schon die Vorfreude in den Gesichtern meiner Mitschüler, doch ich blieb angespannt, wenn ich daran dachte, was mir heute noch bevor stand.

"Denn heute spielen wir das letzte Mal Basketball. Ab nächster Woche bringt jeder seine Schwimmsachen mit, wir sind dann im Hallenbad" ein Stöhnen ging durch die Menge. Ich sah zu Hope, die ihr Gesicht verzog. Coach Roy pfiff kurz in seine Trillerpfeife und warf uns einen Blick zu. "Ich will keine falschen Krankmeldungen und Verletzungen und wer seine Tage hat, kümmert sich darum. Ihr seid alle alt genug, verdammte Scheiße!"

Wow.

Das ändert nichts an der Menge des Blutes oder der Schmerzen, herzlichen Dank dafür.

Vollidiot.

Wieder Mal keine Ahnung von echten Problemen.

"So und jetzt fangen wir Mal an. Ich hoffe ihr wart die letzten Tage im Wald joggen, denn heute ist Kondition gefragt" er pfiff erneut und die Menge setzte sich in Bewegung.

Hope kam zu mir gejoggt: "Im Wald Joggen? Und was ist, wenn ein Jäger mich aufgrund meiner Eleganz mit einem Reh verwechselt? Nein danke, da bleib ich lieber daheim."

Ich lachte über ihren Witz und sie grinste: "Ist doch so."

Wir fingen an uns aufzuwärmen und ein paar Körbe zu werfen. Da Isabelle heute krank war, durfte ich wieder mit meiner ursprünglich eingeteilten Partnerin Hope trainieren, was mich sehr erleichterte.

Nach der Sache gestern mit Ethan brauchte ich etwas Abstand, zumindest sagte das mein Verstand. Ethan brachte zu viel durcheinander und mein Plan war gefährdet. Ich hatte keine Notlösung, mit sowas hatte ich ja auch nicht gerechnet.

Das Schlimmste war ja nicht Mal der überraschende Kuss, sondern June, die uns gesehen hatte.

Ethan hatte versucht, das klar zu stellen, aber es war nunmal so, wie es aussah, auch wenn er das Gegenteil beteuerte.

June war stinksauer. Keine Ahnung was sie an der Clique gefressen hatte, aber sie war wütend und gleichzeitig enttäuscht, obwohl Ethan ihr deutlich sagte, dass er die Freiheit besaß, etwas zu tun ohne es mit ihr absprechen zu müssen.

Sie diskutierten noch eine ganze Weile. Ethan versuchte sie zu überreden es Niemandem zu sagen, keine Ahnung warum. Vielleicht war ich ihm peinlich, vielleicht wollte er einfach weiterhin attraktiv sein. Ich hatte mich dann irgendwann weggeschlichen und bin kurz darauf nach Hause gefahren.

"Wieso triffst du eigentlich immer und ich nicht?" beschwerte sich Hope, obwohl ihre Trefferquote garnicht so schlecht war.

Ich zuckte mit den Schultern: "Ethan hat mir erklärt, wie's geht."

"Und das wäre wie?"

"Du musst..."

"...auf das schwarze Rechteck zielen" es war Ethan, der mich unterbrach. Grinsend kam er näher und warf zur Bestätigung einen Korb. Hope lief leicht rot an und zog den Kopf ein, ich blieb unbeeindruckt stehen.

Er kam auf mich zu: "Kann ich kurz mit dir reden?"

Mir wurde mulmig zumute: "Ich würde eigentlich gerne trainieren."

"Ich hab dich gesehen, du bist gut. Deine Technik stimmt und du triffst, wenn du keine eins bekommst, beschwer' ich mich bei Coach Roy" er grinste.

Dear heart, why him? ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt