Da ich Thanksgiving noch nie gemocht hatte, ging ich nicht aus.
Die Parade, die heute in den Straßen des French Quaters stattgefunden hatte, hatte mich um ehrlich zu sein ziemlich genervt.
Also machte ich es mir am Abend mit einer Flasche Wein vor dem Fernseher bequem und folgte irgendeiner Serie, die ich nicht kannte.Jedenfalls war das mein Plan gewesen, der allerdings für nicht sehr lange Zeit funktioniert hatte.
Denn plötzlich nahm ich dank meines verschärften Gehörs einen Knall war, der vom Anwesen den Mikaelsons zu kommen schien.
Als wäre ein Möbelstück oder etwas in der Art umgefallen.
Sofort war ich auf den Beinen, denn das konnte nichts Gutes bedeuten, vor allem nicht wenn die de Martels und Lucien dort zu Besuch waren.Ich nahm einen großen Schluck Wein direkt aus der Flasche und sprang dann von meinem Fenster über die Straße hinüber in eines der offenstehenden Fenster des Anwesens.
Es war wirklich praktisch, direkt nebenan zu wohnen.Von unten konnte ich Auroras Stimme hören.
"Nun kommt schon, ich bin mir sicher Rebekah geht es ausgezeichnet, so zwischen all den Fischen und Krabben und Algen!"
Bitte was?
Sofort rannte ich in Vampirgeschwindigkeit die Treppe hinunter.
Klaus und Elijah saßen jeweils am Tischende und beide machten den Eindruck, als wären sie kurz davor irgendeinem der Anwesenden gleich den Kopf abzureißen.
Freya, die ebenfalls bei ihnen saß, sah auch nicht gerade begeistert aus.
Es wunderte mich nicht, denn wenn ich das richtig verstanden hatte, hatte Aurora Rebekah auf dem Meeresgrund versenkt."Oh nein, wer hat sie denn eingeladen?", fragte die Rothaarige genervt.
"Das war wohl ich", meinte Lucien und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. "Du bist etwas spät, Lucille."
"Was hast du mit Rebekah gemacht?", fragte ich an Aurora gewandt und ignorierte Lucien gekonnt.
Sie lachte kalt und ging langsam um den Tisch herum zu mir hinüber.
"Schätzchen, lass das doch bitte die Erwachsenen regeln", säuselte sie. Gott, wie gern ich ihr einfach den Hals umdrehen würde.
"Nik, ich finde du solltest sie wegschicken", meinte sie dann an Klaus gewandt.
Dieser wirkte, als wäre er nicht weit davon entfernt die Fassung zu verlieren und ich wünschte mir im Moment nichts lieber, als dass das geschehen würde und er Aurora so einen Denkzettel verpassen könnte.
"Sie hat gestern versucht mich umzubringen!", fügte sie noch entrüstet hinzu, als Klaus nichts tat.
Tristan hingegen erhob sich und durchbohrte mich förmlich mit seinem Blick.Ich lachte kurz und freudlos auf.
"Wenn ich gestern versucht hätte, dich zu töten, würdest du heute nicht hier stehen", erwiderte ich und blickte dann über Auroras Schulter zu ihrem Bruder.
"Und sieh mich nicht so an, deine Schwester kann gut auf sich selbst achten."
Aurora drehte sich von mir weg und sah wieder zu den anderen.
"Jedenfalls habt ihr keinen Grund, euch um Rebekah zu Sorgen. Niemand wird sie finden können und vielleicht hat sie-"Klaus unterbrach sie, indem er aufstand und dabei den Stuhl mit so viel Wucht nach hinten schob, dass er umkippte. Tristan reagierte sofort, indem er eines der Messer nahm und es Freya an die Kehle presste.
"Fass meine Schwester an und-"
In diesem Moment wurde er allerdings von Klaus nach hinten gerissen, und da jetzt keine Bedrohung mehr für die Mikaelson-Schwester bestand, tat ich, wonach mir die ganze Zeit ohnehin schon gewesen war; Ich brach Aurora das Genick und sie sackte zu Boden."Das ist ja mal schnell eskaliert", bemerkte Lucien und trank einen Schluck Wein.
"Sei still Lucien, oder du bist der nächste", fuhr ich ihn an und stieg über Auroras Körper hinweg, um mir ebenfalls ein Glas einzuschenken.
"Also Bruder, welchen der beiden möchtest du dir vorknöpfen?", fragte Klaus und blickte zwischen Lucien Tristan hin und her.
"Ich bitte dich, Nik, ich habe nichts getan, was dich zu der Vermutung bringen könnte, ich-"
"Schön, Lucien, dann unterhalten wir beide uns eben", unterbrach Klaus ihn.
"Lucille, du wirkst als würdest du deinen Frust gerne an jemandem heraus lassen wollen?", fragte er dann an mich gewandt, was mich halb zum Lächeln brachte.
"Liebend gern."•
Ein wenig später saß ich mit Klaus und Lucien allein an dem Tisch; Freya hatte sich gemeinsam mit Hayley Aurora vorgenommen, während Elijah mit Tristan redete.
"Ich wusste nichts davon, dass Aurora deine Schwester entführen, geschweige denn auf dem Meeresgrund versenken wollte!", meinte Lucien und sah zu Klaus, der nicht sehr überzeugt wirkte.
Ich wusste nicht, was ich glauben sollte; Lucien war ein Arschloch, das war keine Frage, aber ich konnte nicht einschätzen, ob und wie er gegen die Mikaelsons vorgehen wollte.
"Und wieso sollte ich dir das glauben, Lucien?", fragte Klaus. Ich saß einfach daneben und trank den Wein, der auf dem Tisch stand.
"Und ich würde dir raten, dir eine gute Antwort zu überlegen, denn Lucille kann sehr kreativ werden, wenn es darum geht, jemandem die Wahrheit zu entlocken."
Seine Aussage entlockte Lucien ein kurzes kleines Grinsen und er zwinkerte mir zu.
Ich verdrehte nur die Augen und trank einen Schluck."Das wage ich gar nicht zu bezweifeln", meinte Lucien und zog etwas aus der Brusttasche seines Jacketts.
"Aber würde ich dir das einfach so aushändigen, wenn ich dir und deiner Familie etwas Böses wollen würde?", fragte er und reichte Klaus eine Art Medaillon.
Ich hatte zwar keine Ahnung, worum es sich bei diesem Gegenstand handelte, doch für Klaus schien es einiges an der Situation zu ändern.
"Ist das..."
"Das Serratura. Exakt", unterbrach Lucien ihn.
"Was ist ein Serratura?", fragte ich.
"Ein dunkles Objekt. Es ermöglicht einem, Lebende und Tote für immer wo man möchte einzusperren", antwortete Klaus und drehte das Bronzemedaillon zwischen den Fingern.
"Tristan hatte vor, euch damit wegzusperren, aber glücklicherweise konnte ich es ihm abnehmen", meinte Lucien, sichtlich zufrieden mit sich selbst und lehnte sich zurück."Tut mir leid Lucille", meinte Klaus und schaute mich an. "Lucien kannst du heute leider nicht mehr foltern."
"Schade", seufzte ich und sah zu Lucien. "In diesen Genuss wäre ich gerne gekommen."
"Das heißt nicht, dass sich nicht noch eine andere Gelegenheit ergibt", erwiderte Klaus schmunzelnd.Auf einmal wurde ihm das Lächeln allerdings aus dem Gesicht gewischt und sein Ausdruck wechselte von amüsiert zu... schockiert?
Er starrte zum Eingang und ich folgte seinem Blick.
Jetzt verstand ich weswegen.
Ich musste aufpassen, dass mir die Kinnlade nicht einfach herunter fiel."Kol?"
•
Hey:)
Ich denke ihr habt es schon gemerkt, aber ich folge der Storyline von The Originals nicht wirklich. Ich übernehme einige der Ereignisse, aber nicht im selben Zusammenhang und so^^
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Lucille St. John - Little Vampire
FanfictionKeine Person weiß, wer sie wirklich ist. Keine Person weiß, was sie wirklich ist. Und vor allem weiß keine Person, wie alt sie wirklich ist... Es gibt viele Vampire, die für den Rest ihres ewigen Lebens im selben Körper leben müssen - doch Lucille S...