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"Ich werde diesem kleinen Miststück jede ihrer Nervenzellen einzeln herausreißen, bevor ich sie sterben lasse!", verkündete Rebekah, als sie einige Minuten nach mir ebenfalls das Mikaelson-Anwesen betrat.

Klaus, Elijah und ich waren bereits hier, allerdings hatten Klaus und ich nicht darüber geredet, was einen Tag zuvor zwischen uns vorgefallen war.
Im Moment war auch nicht gerade die Zeit dazu, da Aurora ihm die Weißeiche abgenommen hatte und damit im Besitz der einzigen Waffe war, die die Urfamilie wirklich töten konnte.

"Davon wird dich niemand abhalten, sobald wir sie gefunden haben, Rebekah", erwiderte Elijah mit ruhiger und dennoch angespannter Stimme.

"Sie hat Werwölfe auf ihrer Seite", mischte ich mich ein, woraufhin alle drei der Urvampire mich bestürzt ansahen.
"Bitte was?", fragte Rebekah ungläubig.

"Sie hat mich gestern in einer Gasse abgefangen und ein Werwolf, der offensichtlich mit ihr befreundet war sollte mich beißen", erwiderte ich und ließ dabei bewusst offen, ob er es geschafft hatte oder nicht. Ansonsten würden wir nur wieder erneut auf Lucien zu sprechen kommen und das würde kein gutes Ende nehmen.

"Natürlich", bemerkte Elijah. "Stefan Salvatore hat erzählt, dass Rayna Werwölfe auf ihrer Seite hatte. Wenn Aurora ihnen versprochen hat, uns und damit alle momentan lebenden Vampire zu töten, ist es gut möglich, dass sie nun gewillt sind, ihr zu helfen."

Da hatte er Recht, abwegig war es auf keinen Fall.
Klaus seufzte. Er wirkte irgendwie beinahe schon erschlagen.
"Was ist mit Lucien? Woher wissen wir, dass er und Aurora sich nicht gegen uns verschworen haben?"
Ein Knoten formte sich in meiner Brist und ich hatte plötzlich das Gefühl eingeengt zu sein.
"Nik hat Recht", erwiderte Rebekah verschränkte die Arme vor der Brust. "Die beiden könnten zusammenarbeiten um Elijahs Blutlinie auszulöschen."

Oh nein, ich hasste diese Art von Konflikt.
Ich war inzwischen fast schon davon überzeugt, dass Lucien keine gemeinsamen Geschäfte mehr mit Aurora machte, aber das den Mikaelsons gegenüber auszusprechen war eine andere Sache.
"Das stimmt", fuhr Elijah fort. "Alleine hätte Aurora es nie-"

"Lucien arbeitet nicht mit Aurora zusammen", unterbrach ich ihn und zog damit die Blicke aller drei auf mich.

Klaus wirkte plötzlich fast schon alarmiert und machte einen Schritt auf mich zu.
"Ach ja, und woher weißt du das bitte, Liebes?", fragte er zynisch. "Denkst du das etwa, weil er dir die Weißeiche gegeben hat und damit dachte er könnte uns davon überzeugen, er sei auf unserer Seite?"
Gott, wie gern ich Klaus gerade geschlagen hätte.
"Oder ist da noch etwas anderes, was du uns zu sagen hast?"

Rebekah sah ihren älteren Bruder warnend an und warf mir dann einen Blick zu.

"Lasst mich raten, es geht um Lucien?", ertönte plötzlich Kols Stimme.
Ich drehte mich kurz um und sah zu ihm.
Er hatte eben das Anwesen betreten und kam auf und zu.
"Lucille hat irgendetwas mit ihm und dir passt das nicht, das wissen wir alle, Bruder", meinte Kol und stützte sich neben mir an einer Stuhllehne ab.

"Aber im Ernst", unterbrach ich Kol und sah Klaus an. "Wieso hätte er mir die einzige Waffe gegeben, die euch töten kann, wenn er mit Aurora zusammen arbeiten würde?"
Klaus funkelte mich an, schien allerdings zu bemerken, dass seine These nicht gerade viel Sinn ergab.

"An sich ist es egal, irgendetwas müssen wir tun", meinte Elijah, worüber ich wirklich froh war, da er somit die Aufmerksamkeit von mir auf sich lenkte. Er warf seinen Geschwistern einen eindringlichen Blick zu.
"Aurora könnte uns alle töten. Und wir müssen sie finden, bevor ihr das gelingt."

Auf einmal ertönte das Klingeln der Hausglocke und wir blickten alle zeitgleich zum Eingang des Anwesens.
Ich konnte keinen Herzschlag oder sonstige Geräusche wahrnehmen, also ging ich schnurstracks Richtung Ausgang.

Vor der Gittertür stand ein quadratischer Pappkarton mit einer Seitenlänge von etwa dreißig Zentimetern.
Ich nahm das Paket hoch und bemerkte sofort den eisernen Geruch von Blut, der mir fast schon den Magen umdrehte.
Das konnte nichts Gutes bedeuten.

"Was ist es?", fragte Rebekah, als ich mit der Schachtel in den Händen zu der Familie zurück kehrte.
In Klaus' Augen spiegelte sich Sorge wieder, als ich den Karton auf dem Tisch abstellte.
"Finden wir es heraus...", meinte ich angespannt.
Ich nahm den Deckel von der Schachtel und mir stockte beinahe der Atem.
Dahin lag ein blutiges Herz, das vor wenigen Stunden noch in der Brust eines Menschen geschlagen haben musste.

"Wessen Herz ist das?", fragte Elijah und schluckte. Ich bemerkte, wie Rebekah ihre Finger fester in die Stuhllehne vor ihr krallte.
Erst jetzt bemerkte ich das Blatt Papier, auf dem der tote Muskel lag.
Ohne Umschweife griff ich danach und zog es aus hervor.
Mit schwarzer Tinte war stand in geschwungener Schrift eine Nachricht darauf.

"Dieses Herz gehörte einst Freyas Begleitung. Nik, wenn du mir nicht bis um zwölf Uhr heute Mittag Gesellschaft leistet, wird ihres bald ebenfalls vor eurer Haustür stehen", las ich laut vor ließ den Zettel dann vor mir auf den Tisch fallen.

Rebekah seufzte.
"Freya hat sich gestern einen freien Abend gegönnt. Wen auch immer sie mit nach Hause nehmen wollte, für sie schien es nicht gut geendet zu haben."

Ich seufzte und blickte zu Klaus, an den Auroras Nachricht scheinbar gerichtet war.
"Ihr findet Freya", meinte er und sah Kol und mich an. "Ich gehe und töte meine Ex."

Hey:)
Ich hab immer voll das Bedürfnis mich zu entschuldigen, wenn in einem Kapitel mal nicht so viel passiert, also sorry haha
Hoffe euch geht's gut, ich werde später noch ein bisschen schreiben, vielleicht kommt dann noch was ^^

Btw ich hab das Cover geändert, nur falls sich irgendwer gewundert hat:)

Lucille St. John - Little VampireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt