› Epilog ‹

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Lucilles Sicht

"Wieso musstest du ausgerechnet nach LA ziehen?", fragte ich genervt und trank von meinem Eiskaffee.
Obwohl ich von der Sommersonne geblendet wurde, die durch die riesigen Fenster herein scheinte, sah ich ihn an.
Lucien grinste.
"Erstens hat es wirtschaftliche Vorteile und zweitens wollte ich weit weg von den Mikaelsons."
Ich verdrehte die Augen.

Seitdem ich von den Toten zurückgekehrt war, war ein Jahr vergangen.
Inzwischen lebte ich bei Lucien in Los Angeles, reiste aber hin und wieder nach New Orleans, um die Mikaelsons zu besuchen.
Sie waren nach wie vor meine Familie.
Hope und ich waren so etwas wie Freundinnen geworden und momentan warteten Lucien und ich am Flughafen darauf, dass ihr Flieger landete.
Da das Flugzeug Verspätung hatte, hatten wir uns an die Theke der Bar hier gesetzt.

Luciens Verhältnis zu den Mikaelsons war immer noch schwierig, allerdings hatte er nicht mehr vor einen von ihnen zu töten und das erleichterte alles um einiges.
Vor allem meine Freundschaft mit Hope.
Ich hatte ihr angeboten, im Sommer einige Zeit bei uns in LA zu verbringen, da sie mir einmal verraten hatte, dass sie diese Stadt schon immer einmal gern gesehen hätte.
Und es stimmte, abgesehen von der schier unerträglichen Hitze im Sommer lebte ich wirklich gern hier.

"Wieso noch gleich müssen wie einen Teenager eine Woche bei uns leben lassen?", fragte Lucien zynisch, woraufhin ich ihm nicht gerade sanft mit der Faust gegen den Oberarm schlug.
Er lachte allerdings nur, wofür ich ihn direkt noch einmal hätte schlagen können.
"Streng genommen ist Hope älter als ich", entgegnete ich genauso zynisch und trank erneut von meinem Kaffee.
Es stimmte; ich war mit knapp sechzehn verwandelt worden und Hope war inzwischen siebzehn Jahre alt.

Lucien verdrehte die Augen, lehnte sich aber dann zu mir herüber, um sein Kinn auf meine Schulter zu legen.
Das Gefühl seiner Haut auf meiner fühlte sich einfach unheimlich vertraut an und löste ein warmes Gefühl in meinem Brustkorb aus.
"Auch wenn du mich häufig nervst, ich bin wirklich froh, dich wieder zu haben, Cece", raunte er in mein Ohr und zauberte mir so ein Lächeln aufs Gesicht.

Ich drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.
Endlich hatte ich wieder das Gefühl, glücklich zu sein.
Und auch wenn ich inzwischen schon häufig gelernt hatte, dass dieses Glück nicht oft von Dauer war, fühlte es sich dieses mal genau so an; als würde es für immer halten.
Denn ich hatte Lucien.

All die Jahre hatte ich auf der anderen Seite keinen Frieden finden können, da er nicht bei mir war.
Doch jetzt war er es.
Und das war alles, was zählte.

Lucille St. John - Little VampireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt