𝐋𝐨𝐨𝐤 𝐚𝐭 𝐦𝐞...

Kapitel 36

Ich begleite die Mädels zur Türe und verabschiede mich von ihnen. Nach einem gemeinsamen Frühstück, beschlossen sie mich alleine zu lassen dass ich mich in aller Ruhe für Dardans Überraschung machen kann. Ich schaue auf die Uhr und sehe das es schon 12:30 Uhr ist, Dardan hatte sich schon um 14:00 Uhr angekündigt also habe ich nicht mehr so viel Zeit. Er hat mir nicht mal wirklich gesagt, um was es geht bzw. was er vor hat, dadurch überlege ich die ganze Zeit was ich anziehen könnte und wie ich mich richten könnte. Ich beschließe erstmal duschen zu gehen, anstatt in meinen Kleiderschrank Löcher zu starren. Unter der Dusche mache ich mir ein Plan von meinem Outfit und meinem Makeup. Als ich fertig bin mit Duschen, fange ich an meine Klamotten zu durchsuchen. Irgendwie hab ich das Gefühl dass Klamotten von mir fehlen, da mein Kleiderschrank sich gefühlt halbiert hat. Ich überlege ob noch was im Wäschekeller liegt und erinnere mich, dass ich erst gestern die letzte Tour Wäsche gebügelt hatte. Bestimmt hatten sich die Mädels daran bedient und mir vergessen Bescheid zu geben. Naja ich werde sie nachher mal fragen müssen. Ich ziehe mir einfach eine Jeanshose mit einem Oversize-Shirt raus und dazu eine  Jacke mit passenden Accessoires.

Meine Haare locke ich ganz locker und benutze auch nur etwas Mascara, bevor ich beschließe es dabei zu belassen. Ich trage noch etwas Lipgloss auf und dann bin ich auch schon ready. Ich setze mich noch kurz hin und stöbere etwas auf Instagram, wo ich sehe dass Dardan gestern Stories aus dem Studio gepostet hat, wo Alban und er sich gegenseitig mit Popcorn abwerfen und das in einem Krieg ausbricht. Es eskaliert sogar so, dass Alban vor Dardan wegrennt und  schreiend mitten in Granits Aufnahme platzt. Die Aufnahme hat er auch gepostet, da es sich mega lustig anhört, weil Alban wie ein Mädchen kreischt. Wenn ich mir die beiden so anschaue, wünschte ich mir wirklich dass ich auch Geschwister hätte. Sie haben so eine besondere Bindung zu einander, dass ist nicht mal in Worte zufassen. Gott sei Dank haben die beiden nicht noch eine kleine Schwester, die Ärmste würde mir lebenslang leid tun, da sie wahrscheinlich für immer ohne Mann bleiben würde, bei den beiden als Brüder. Wie die Beiden wohl als Väter sein werden, bei diesem Gedanken muss ich schmunzeln. Sie wären so tolle Väter und Onkel.. Die Türklingel reißt mich auf meinen Gedanken, ich stehe auf und checke mich schnell nochmal im Spiegel, bevor ich die Türe öffne. "Hey" lächele ich Dardan dann, der mich in eine innige Umarmung zieht. "Hey" nuschelt er in meinen Haaren und sein Atem in meinem Nacken, bringt mich zu kichern. Er löst sich von mir und ich sehe wie breit er lächelt, bevor er mir kurz über die Wange streicht und dann reingeht ins Wohnzimmer. "Erinnerst du dich an den Tag, wo wir mitten in der Nacht im Park saßen vor ein oder zwei Wochen?" schaut er mich an. "Klar doch erinnere ich mich daran" lächele ich ihn an. "Wieso?" setze ich noch hinter meine  Aussage. "Über was haben wir da geredet?" grinst er mich an. "Meinst du deinen verrückten Onkel aus Albanien, der immer die Hühner in euer Haus gelassen hat?" frage ich ihn verwirrt. Er beginnt laut zu lachen und haut sich auf die Stirn. "Nein man, überleg mal weiter. Wir haben echt lange darüber geredet." kommt es von ihm als er sich wieder beruhigt hat. Ich strenge meine Gehirnzellen ein und plötzlich überkommt mich ein Geistesblitz. "Achsoo über Urlaub meinst du?" schaue ich ihn an. "Genau und wo hast du nochmal gesagt, würdest du gerne hin?" fragt er. Es war ja so klar, dass er mir wieder nicht gescheit zugehört hat. Typisch Mann. „Auf die Malediven Dardan" antworte ich ihm. "Ja also, den größten Teil deiner Klamotten und Sachen habe ich schon gepackt. Wenn du noch was brauchst, dann flitz schnell hoch. Unser Flieger geht in zwei Stunden" grinst er mich über beiden Ohren an. Ich schaue ihn total perplex an, bevor ich anfange zu lachen. "Jaja der war gut" lache ich und schaue ihn an, wo ich merke dass er es ernst meint. "OH MEIN GOTT IST DAS DEIN ERNST?!?!" beginne ich zu kreischen und springe ihm in die Arme. "Genau so eine Reaktion wollte ich, du bist so gestresst gewesen wegen deiner Arbeit und warst so down weil du nicht verreisen konntest in deinem Urlaub und dann dachte ich mir, dass ich dir mal die Freude mache" erklärt er und lächelt mich an. "Dardan ich weiß gar nicht was ich sagen soll.. Vielen vielen Dank" ich spüre wie ich Tränen in die Augen bekomme, da ich wirklich sehr gerührt bin von seiner Überraschung. "Wehe du weinst. Du weißt ich mache das gerne für dich und ich wollte ich auch nochmal wissen lassen, dass diese Reise jetzt mit keinem Druck verbunden ist, herauszufinden was aus uns wird. Lass einfach als Freunde hingehen und schauen was die Malediven mit uns machen" küsst er meine Stirn und streichelt meine Haare. Auf einer Art ist es total süß, dass er sich Gedanken darüber macht, dass ich mich nicht unter Druck gesetzt fühle, doch ich muss ehrlich sagen dass ich bereits weiß was ich will und das ist er. Für immer an meiner Seite. Doch da er noch keine Anzeichen in diese Richtung macht und es noch relativ oft erwähnt, dass wir rausfinden müssen wo das ganze mit uns hingeht, gehe ich davon aus dass er sich da noch nicht so sicher ist. Also halte ich mich zurück und lasse ihm die Zeit die er braucht. Wir verweilen noch kurz in der Umarmung, bevor er sich löst und mich anschaut. "Auf gehts hoch und die restlichen Sachen packen" grinst er. "Ich hab mich noch vorhin gefragt wo meine ganzen Klamotten hin sind und jetzt hast du Schlawiner, die einfach eingepackt gehabt. Wann überhaupt?" schaue ich ihn verwirrt an. "Da wo du mal wieder beim Film schauen eingeschlafen bist" grinst er stolz. Ich schüttele lächelnd mein Kopf und begebe mich nach oben, um noch ein paar letzte Sachen einzupacken, wie meine Kosmetik, Schminke etc. Ich kann es nicht fassen, was für ein großes Herz dieser Mann hat. Er schenkt mir, seiner EX-FREUNDIN, einfach eine Reise auf die Malediven, da ich auf der Arbeit überanstrengt war.. Er beweist mir immer wieder aufs Neue wieso ich mich damals in ihn verliebt habe und ihn immer noch so schrecklich liebe. Ich schaue noch in mein Kleiderschrank und hole noch ein paar Klamotten raus, wo ich denke dass diese mitmüssen. Außerdem packe ich noch Unterwäsche und Handtücher ein. Ich gehe mit meinem zweiten Koffer runter zu Dardan, der grinsend auf mich wartet. "Danke. Wie lange bleiben wir überhaupt weg? 4 oder 5 Tage?" frage ich nach, nach dem Dardan mir meinen Koffer abnimmt. "Fast, wir bleiben 10 Tage" sagt er als er denn Koffer rausbringt. "10 Tage?! Dardan die Kosten teilen wir uns aber auf!" gebe ich empört von mir. "Kleines bitte mach dir kein Kopf wegen dem Finanziellen Teil und genieß einfach die Zeit dort okay? Ich will nichts hören von Kostenaufteilung oder sonst was. Das ist ein Geschenk von mir an dich , hast du schonmal für dein eigenes Geschenk gezahlt? Ich nämlich nicht" gibt er leicht säuerlich zurück. Das war auch schon früher Streitthema Nummer eins bei uns. Er wollte mich nie irgendwas zahlen lassen, nicht mal mein Müsliriegel durfte ich selber zahlen. Ich nicke nur um Diskussionen zu vermeiden. "Geht doch" grinst er und geht mit meinem Koffer in der Hand zum Auto. Ich checke noch alles zu Hause ab und schließe die Türe hinter mir zu. In solchen Momenten bin ich echt froh, dass Elena einen Zweitschlüssel zu meiner Wohnung hat. Sie kann bestimmt nach dem Rechten sehen, in der Zeit wo ich weg bin.

Der Weg zum Flughafen ist relativ ruhig. Ich informiere meine Mutter und die Mädels über meinen Spontanurlaub und sie freuen sich sehr für mich. Nur meine Mutter habe ich nicht gesagt, dass ich mit Dardan gehe sondern mit einer Arbeitskollegin, der die Reisebegleitung abgesprungen ist. Naja nach dem was alles passiert ist, ist meine Mutter nicht so gut auf ihn zu sprechen. Tief in ihrem Inneren kann sie ihn noch gut leiden, aber da müssen wir, dann wenn es so weit ist, etwas tiefer graben. Elena hat sich auch bereit erklärt sich um meine Wohnung zu kümmern solange ich weg bin, wo ich ihr sehr dankbar bin, dann muss ich mir deshalb wenigstens keine Sorgen machen. "Niki?" holt mich die sanfte Stimme von Dardan aus meinen Gedanken. "Jaa?" schaue ich ihn an. "Ich habe extra ein Flug ausgewählt, der nicht so viele Paralell Flüge hat damit nicht so viele Menschen am Flughafen sind, aber natürlich kann es sein dass ich trotzdem erkannt werde. Wenn das der Fall ist, dann bleib einfach kurz an der Seite stehen solange ich die Bilder gemacht habe und dann gehen wir gleich weiter okay? Ignoriere einfach dann das Rumgefrage von denen, okay?" schaut er mich an. Ich nicke leicht und schlucke. Das habe ich ja schon fast vergessen.. Ich hoffe dass es nicht zu einer unangenehmen Begegnung kommt gleich am Flughafen...