Kapitel 8

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Ich liege in meinem Bett und denke über den gestrigen Abend nach. Dilara hat mich heute Morgen direkt angerufen und gefragt was denn passiert sei. Ich habe ihr natürlich alles erzählt, sie ist hin und weg von der ganzen Geschichte und ist sich ziemlich sicher, dass er mehr für mich übrig hat. Naja ich bin immer vorsichtig, was sowas angeht. Ich hatte bis jetzt eine feste Beziehung und dieser Junge hat mich komplett zerstört. Er hat mit mir gespielt, meine Leichtigkeit gegen mich benutzt und meine Liebe ausgenutzt. Ich war zu verliebt um überhaupt was zu checken. Jetzt im Endeffekt war ich einfach nur dumm, aber in so einer Situation kann man einfach nicht klar denken. Deshalb gehe ich das ganze etwas vorsichtiger an. Ich meine ich habe Gefühle für Dardan, das weiß ich schon lange. Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass er mich überhaupt realisiert. Er hatte so lange kein Wort mit mir gesprochen und jetzt gibt es eine 180 Grad Wende.

Es klingelt und ich mache mich auf den Weg zu Türe, da ich alleine zu Hause bin. Als ich die Tür öffne, bin ich mehr als verwirrt. „Niki richtig?" höre ich eine mir unbekannte Stimme, da ich Alban noch nie in meinem Leben reden gehört habe. „Ja genau, kann ich dir irgendwie weiterhelfen?" lächele ich ihn leicht an. „Ehm ja, kannst du mir sagen was mit Dardan gestern passiert ist? Er will uns nichts sagen und ich mach mir echt Sorgen weil er sieht echt schlimm aus" murmelt er leise. Wie süß ist das bitte, wie er sich um Dardan sorgt. „Jaa wenn du willst, kannst du kurz reinkommen" er bedankt sich und ich lasse ihn rein. Er setzt sich auf die Couch und ich biete ihm etwas zu trinken an. Als ich ihn sein Glas Wasser hinstelle, setze ich mich gegenüber von ihm hin und beginne es den Verlauf des gestrigen Abend zu erzählen. Er scheint erleichtert zu sein, als ich fertig bin mit erzählen und beginnt leicht zu schmunzeln. „Das ist typisch Dardan, er ist sehr beschützerisch" Ich muss leicht lächeln. „Ich finde es echt toll, wie du dich um ihn sorgst. Ihr habt eine enge Bindung nicht?" Hacke ich nach. „Ja auf jeden Fall. Dardan und ich sind nicht nur Brüder, wir sind auch beste Freunde. Wir beide haben uns mit Granit durchgekämpft durchs Leben. Wir haben nichts geschenkt bekommen, deshalb schätzen wir uns gegenseitig sehr" lächelt er. Wir unterhalten uns noch etwas, bevor ich ihn schon zur Tür begleite. „Also hat mich gefreut und danke das du es mir gesagt hast, hab jetzt wenigstens Gewissheit. Der coole Dardan wollte einfach nicht gestehen, dass er bei einer Schlägerei auch mal paar Fäuste kassiert hat" lacht er leicht. Ich muss auch kichern und verabschiede mich von ihm. Ein sehr freundlicher junger Mann, Dardan und er sind wirklich sehr gut erzogen und sind sehr liebe Menschen. Mit kreisen die ganze Zeit Albans Worte im Kopf herum. „Er sieht echt schlimm aus" Soll ich rüber gehen? Ich weiß nicht so genau... aber eigentlich was ist denn dabei? Ich meine ich möchte ja nur wissen wie es ihm geht. Ich hab weder seine Nummer noch sonst irgendwas also wie sollte ich mich denn anders vergewissern?

10 Minuten später stehe ich vor seiner Haustüre und atme tief aus. Was mache ich hier omg... Mir wird ganz mulmig im Magen. Egal jetzt oder nie. Ich klingle und warte bis mir jemand die Tür öffne. Die Tür öffnet sich und Alban grinst mich an. „Ich schätze du bist nicht hier um mich nochmal zu sehen, da wird sich jemand freuen dich zu sehn" lächelt er. Ich muss willkürlich schmunzeln. „Ist er denn da?" murmele ich verlegen. „Jaa, du läufst die Treppen hoch und dann die zweite Tür rechts." Ich bedanke mich und gehe den von Alban beschriebenen Weg. Ich schaue die Tür an und atme laut aus. Ich klopfe und warte auf ein Lebenszeichen. „Geht mir nicht auf den Sack und verpisst euch!" höre ich Dardan auf der anderen Seite der Türe. „Eeee Budalla, qetësohu dhe së pari hap derën!" (Dummkopf, beruhig dich und mach zuerst die Tür auf) höre ich Alban neben mir sagen, bevor er grinsend in sein Zimmer geht. Ich muss diese Sprache lernen, mich würde es so interessieren was sie sagen. Dardan öffnet die Tür und setzt zum Reden an: „Was willst du von mir du Spass-„ er verstummt und schaut mich an. „Oh Ehm hey, sorry ich dachte du wärst Alban.." lächelt er mich an. Ich schaue in sein angeschwollenes Gesicht, unter sein rechtes Auge bildet sich langsam ein Pfeilchen. Seine Haare stehen in alle Richtungen und er trägt kein Tshirt. Warte was!?! Ich schaue auf seinen Oberkörper und komme auf mein Leben nicht klar. Ich sterbe, ich brauche Wasser omg. Wie kann man so heiß sein. Ich versuche mich am Riemen zu reißen. „Komm ich ungelegen?" schaue ich ihn an. „Nein nein ganz und gar nicht, komm rein" er tritt zur Seite und ich gehe in sein Zimmer. Zu meinem Erstaunen ist es sehr schön eingerichtet und sehr ordentlich. Man würde nicht denken, dass hier ein 23 jähriger Student lebt. Ich setze mich auf sein Bett und beobachte ihm dabei wie er sich sein Shirt über den Kopf zieht, um es anzuziehen. Atmen Niki, atme. „Hast du arg Schmerzen von gestern?" frage ich nach. „Mach dir kein Kopf, mir geht es echt gut. Wie hast du das ganze weggesteckt?" kommt es von ihm und er lässt sich neben mich nieder. „Alles gut soweit, du kamst ja bevor schlimmeres hätte passieren können" lächele ich ihn an. „Danke nochmal dafür.." füge ich noch hinzu. „Hör auf dich die ganze Zeit zu bedanken sowas ist selbst verständlich." lächelt er. „Hast du noch was vor oder kannst du noch bisschen bleiben? Ich wollte grad ein Film anmachen, wenn du willst kannst du gerne mitschauen" schlägt er vor. „Sehr gerne" antworte ich ihm und spüre wie es in meinem Bauch anfängt zu kribbeln. Es ist echt extrem wie mein Körper auf ihn und seine Stimme reagiert. „Willst du dir was gemütlicheres anziehen? Ich kann dir ne Jogginghose von mir geben wenn du magst" bietet er mir an und geht zu seinem Schrank, um legt mich eine graue Jogginghose hin. „Hier falls du willst, ich komm gleich. Mach es dir gemütlich." lächelt er mich herzlich an und geht aus dem Raum. Ich ziehe meine Hose aus und schlüpfe in seine Jogginghose. Ich schaue in den Spiegel und beginne leise zu kichern. Das sieht so witzig aus, ich passe in diese Hose 5 mal rein und sie ist mir viel zu lang. Ich kremple die Hose etwas hoch und setze mich wieder aufs Bett. Dardan kommt ins Zimmer rein mit Getränken und Süßigkeiten. Ich muss lächeln, weil ich das irgendwie süß finde. Weiß auch nicht wieso, gefühlt muss er nur atmen und ich finde es schon süß. Er schenkt mir ein Glas Wasser ein und setzt sich neben mich aufs Bett. Er schaut an mir runter und grinst. „Dir steht die Hose besser als mir" Ich muss lachen. „Das ist jetzt wohl ein Witz, die ist mir 5 Nummern zu groß" „das ist ja das süße an der Sache" grinst er und legt sich hin. Lol soll ich mich auch einfach hinlegen? Nein das kommt doch voll dumm oder? „Du kannst dich auch ruhig hinlegen, ist bequemer" kommt es von Dardan als ob er meine Gedanken lesen könnte. Ich lege mich neben ihn hin aber halte etwas Abstand zu ihm. Er startet den Film und wir schauen beide auf den Fernseher. Ab und zu erwische ich ihn wie er mich anschaut und dann schnell wieder wegschaut, wenn er merkt dass ich es gemerkt habe. Irgendwann mal mitten im Film, merke ich dass er mich wieder anschaut, ich drehe meinen Kopf zu ihm und schaue ihn fragend an. „Ich halte das nicht aus wenn so weit weg von mir liegst" murmelt er leise und zieht mich näher an sich ran. Ich muss lächeln und kuschele mich an seine Brust. „Du bist süß" rutscht es mir aus und ich werde auf der Stelle rot. Er lacht kurz und streichelt mir über die Haare. „Glaub mir du bist süß" lacht er und drückt mich näher an sich. Er streichelt mir weiter über die Haare und krault meine Kopfhaut. Schon lange nicht mehr habe ich mich so geborgen gefühlt bei jemanden. Ich genieße den Moment vollkommen und merke wie meine Augen zu fallen. Mit aller Kraft kämpfe ich dagegen an nicht einzuschlafen, doch es nützt nichts. Ich schlafe an dem, für mich, schönsten Platz der Erde ein.

𝐋𝐨𝐨𝐤 𝐚𝐭 𝐦𝐞...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt