Kapitel 50

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Dardan POV.
Ich schaue in diesen Raum und plötzlich fokussiere ich mich auf die Ecke, in der Niki sitzt. Sie zittert am ganzen Körper und hat ihre Augen geschlossen. Was haben sie ihr nur angetan.. Sie ist total abgemagert und sehe in ihrem Gesicht und ihren Armen Hämatome. Ich hoffe das diese nur von Kida kommen sonst geht hier der nächste drauf, das schwöre ich. Mein armes Mädchen.. Plötzlich reißt sie ihre Augen auf und starrt mich an. Mein Herz zieht sich zusammen, ihre Augen sind einfach leer, kein Glitzern ist zu sehen. Das fand ich in ihren Augen immer am schönsten.. Es zerreißt mich sie in diese Situation gebracht zu haben, ich hätte sie doch von mir fern halten sollen.. Sie hätte so ein schönes und einfaches Leben gehabt, wäre ich nicht gekommen. Plötzlich sehe ich im Augenwinkel wie jemand auf Alban zu rennt, kurz wende ich mein Blick von Niki ab und schaue was dort geschieht. Mit der Hand an meiner Waffe realisiere ich dass es sich um Aldona handelt. Kurz hatte ich Angst, dass sie ihn angreift doch sie hat ihn einfach nur vermisst denn sie bittet weinend um Vergebung. Vielleicht haben die beiden ja jetzt eine Chance...

Ich mache mich mit langsamen Schritten auf Niki zu.. Wie ist ihre Lage? Will sie mich überhaupt sehen? Ich sehe wie sich eine enorme Erleichterung in ihren Augen breit macht. Sie steht mit wackeligen Beinen auf, bevor sie plötzlich weinend auf mich zu rennt und mir in den Armen liegt.. „Ist das wahr?..." flüstert sie unter Tränen in mein Ohr. „Jaa ich bin es wirklich, der Spuck hat ein Ende.." streichele ich ihren Kopf. Sie ist noch zierlicher geworden, so abgemagert mein armes Mädchen. Ich merke wie sie zittert, als sie plötzlich über mein Arm fährt, der voll mit Blut ist von dem Kampf mit Kida. „Ist nicht meins, alles gut.." gebe ich von mir. „I-ich dachte ich komme nie mehr hier raus.." weint sie in meine Brust. „Dieser Mann hat mich so.." und ihre Stimme bricht ab und sie beginnt laut zu weinen. Es ist eher ein Schreien, dass mir Gänsehaut am ganzen Körper bereitet. Ich spüre wie sich Tränen in meinen Augen ansammeln. Der Tod hat dieser Bastard eigentlich nicht verdient, ich hätte ihn quälen sollen bis auf die letzte Sekunde.. Ich hoffe er erhält seine gerechte Strafe, da wo er jetzt ist. „Er ist weg.. Ich bin jetzt bei dir, du bist in Sicherheit" versuche ich sie aufzumuntern. „Er hat mich kaputt gemacht..." weint sie und löst sich von mir. Ihre Beine zittern total, wahrscheinlich vor Schwäche, da sie sehr abgemagert ist. „Alles wird gut.. Wir schaffen das zusammen Zemer. Ich lasse dich nie wieder alleine" versuche ich positiv auf sie einzureden. „Wir müssen Vëlla. Nicht das sie zurückkommen" kommt es von Alban. Ich nicke: „Zemer wir müssen los okay? Kannst du laufen?" schaue ich Niki fragend an. Sie beißt sich auf die Unterlippe und schüttelt beschämend den Kopf. „I-ich bin zu schwach" murmelt sie leise vor sich bevor ihr weitere Tränen über die Wange gleiten. Ich wische sie ihr weg. „Nicht schlimm, das bekommen wir alles wieder hin. Darf ich?" frage ich und mache Anstalten sie hochzuheben. Sie nickt leicht und lässt es zu. Ich nehme sie sanft hoch, bevor ich mich dann auf den Weg Richtung Türe machen. „Dardan.. ich gehe hier nicht ohne Aldona raus.." murmelt sie leise und erschöpft, als sie mühselig den Kopf hebt um zu schauen wo sich ihre Schwester befindet. „Keine Sorge, Alban auch nicht" lächele ich meinen Bruder leicht ab, der zurücklächelt. „Jetzt ist jeder da, wo er hingehört" bemerkt er und deutet auf Niki und sich und auf Aldona und ihn. Ich nicke kurz lächelnd bevor wir uns auf den Weg raus aus diesem Horrorhaus machen. Ich sehe wie erschöpft sie ist, ihre Augen fallen die ganze Zeit zu. „Es tut mir so leid Niki.. Ich habe dich schon länger gesucht aber wir konnten euch einfach nicht finden.." flüstere ich eher und eine Träne läuft mir über die Wange. Ich kann mir das nicht verzeihen, was sie alles durchmachen musste wegen mir. Plötzlich spüre ich wie sie mir diese wegwischt und blicke auf die runter. Sie lächelt mich leicht an. „Ich hab nie an dir gezweifelt.." murmelt sie leise. Ich lächele sie leicht an bevor ich mich auf den Weg nach draußen mache.

Wir rennen zu unseren zwei Autos. Alban, Aldona, Niki und ich setzen uns in ein Auto. Ich mache mich noch am Kofferraum tätig, da ich die Waffen verstecken muss, falls uns die Polizei anhält. Ich öffne nochmals die hintere Türe, wo Niki sitzt und ziehe mein Oberteil aus. Geschockt schaut sie mich an. „Kannst du mir bitte das T-Shirt neben dir geben?" schaue ich sie an und warte bis sie es mir reicht. Sie gibt es mir vorsichtig und ich ziehe mir das weiße Shirt über den Kopf. „Danke" lächele ich sie an. Gerade als ich die Türe schließen wollte, fällt plötzlich ein lauter Schuss. Ich schaue mich um als ich plötzlich merke das mir schwarz vor Augen wird. An mir runter sehe ich wie sich das weiße Shirt rot färbt. Das letzte was ich sehe ist Niki, die panisch schreit und weint. Ich schaue sie an, sie ruft mir irgendwas zu. Ich kann es aber nicht hören. Das einzige was ich höre, ist ein lautes Saußen. Ob ich nun sterbe. Glaubt ihr mir wie egal mir das in diesem Moment ist, ich hoffe nur das sie in Sicherheit bleibt. Alban wird Acht auf sie geben.. Ich weiß das. Ich lege mich nieder auf den Boden, ich höre einen zweiten Schuss. Ich kann nicht zuordnen von wem der Schuss geführt wurde. Ob ich nochmal getroffen wurde? Ich kann es nicht zu ordnen. Ich hoffe das alle meinerseits in Sicherheit sind. Ich spüre wie jemand mein Kopf hochhebt. Meine Augen fallen immer wieder zu. Es fällt mir schwer sie offen zu lassen. Starke Schmerzen durchfahren meinen Oberkörper. Der Schmerz zieht sich in jede Zelle meines restlichen Körpers. Ich spürte wie mich meine Kraft verlässt. Wie ich schwächer werde und wie mein Herz langsamer beginnt zu schlagen. Ich blicke in die Tränen gefüllten Augen von Niki. Ich sehe sie nur noch verschwommen.. Ich muss es ihr aber noch sagen bevor ich gehe.. „Z-zemer.." drücke ich mit letzter Kraft raus. Ich spüre wie mein Gesicht nass wird und mein Körper durchzieht eine angenehme Wärme.. Entweder sind es ihre Tränen und ihre Nähe oder Gott leitet mein Ankommen zu ihm ein.. „Bis zu dem Moment an dem wir uns wiedersehen. Ich liebe dich unendlich" bringe ich noch raus, bevor ich nur noch schwarz sehe und mein Bewusstsein komplett verliere. Plötzlich spielen sich meinem Kopf Erinnerungen ab, Erinnerung von Kinderzeiten, die ich eigentlich schon längst vergessen habe. Erinnerungen aus meiner Jugend, die ich erfolgreich verdrängt hatte und dann sie, alle schönen Erinnerungen, die wir gemeinsam gesammelt haben. Ich kann es nicht fassen. Nun habe ich sie hier zurücklassen müssen. Eins kann ich versprechen, ich werde immer auf sie Acht geben. Egal ob im Himmelreich oder auf der Erde. Es ist so unfair, dass wir nicht das Ende bekommen, dass wir uns verdient hätten. Die Erinnerungen verblassen und da sehe ich es, ein Licht in der Ferne, dass immer näher auf mich zu steuert. Ich lasse es über mich ergehen, meine Zeit ist gekommen und ich bete, dass meine Familie und sie bis an die Ewigkeit in Sicherheit bleiben. Bis zu dem Moment an dem sie alle wieder sehen werde

𝐋𝐨𝐨𝐤 𝐚𝐭 𝐦𝐞...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt