Kapitel 31

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Ich werde langsam wach, doch in dem Moment als ich meine Augen öffne, bereue ich es sofort und schließe sie nach gefühlt einer Millisekunde wieder. Es ist viel zu hell im Zimmer und mein Kopf dröhnt stark. Nie wieder rühre ich Alkohol nur an, also wirklich. Jedes Mal denke ich mir das selbe und trotzdem mache ich es wieder. Ich verliere jegliche Hemmungen ab diesem Moment, wo der Alkohol in meinem Körper wirkt und bereue es jedes Mal aufs Neue. Sowie ich es gerade bereue wenn ich an den gestrigen Abend zurückdenke, da ich mich nicht mal mehr erinnern kann wie ich nach Hause gekommen bin. An diese Diskussion mit Dardan erinnere ich mich noch, aber danach ist alles schwarz. Selbst Dardans Geruch habe ich noch in der Nase. Ich schäme mich einfach für mein ganzes Verhalten und hoffe ich habe mich nicht noch mehr daneben benommen. Ich muss nachher auf jeden Fall Luna und Elena anrufen, da erfahre ich bestimmt mehr. Also Notiz an mich selber. Kein Alkohol mehr für mich. Definitiv. Ich beschließe langsam meine Augen wieder zu öffnen, da ich mich langsam aufraffen möchte und noch was von dem Tag haben will. Ich weiß ja nicht mal wie viel Uhr ist es. Ich öffne meine Augen, bevor ich aufspringe und mich im Raum um schaue.

OH. MEIN. GOTT. Wo zur Hölle bin ich!? Ich setze mich auf, bevor ich mich langsam im Raum umsehe. Ich befinde mich einfach in meinem mir komplett fremden Schlafzimmer. Es ist sehr schön und elegant eingerichtet. In schwarz/weiß gehalten. Würde ich nicht in so einer missglückten Lage stecken, würde ich schon fast sagen, mir gefällt es hier.

Ich schaue an mir runter, als ich sehe dass ich nicht mehr mein Kleid anhabe sondern ein viel zu großes Männer-Shirt

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Ich schaue an mir runter, als ich sehe dass ich nicht mehr mein Kleid anhabe sondern ein viel zu großes Männer-Shirt. Ich fahre durch mein Gesicht und merke das ich schon abgeschminkt bin. Lol häää???Alter fuck, was ist passiert und wo zur Hölle bin ich!? Plötzlich geht die Tür auf und ich höre Schritte hinter mir. Ich schließe wieder meine Augen, weil ich Angst habe vor der Begegnung mit dem Fremden, da ich weder weiß wer gleich vor mir steht und was hier gestern Nacht alles passiert ist. Ich spüre wie sich die Bettseite senkt, was bedeutet dass sich die Person dort hingesetzt hat. Gott im Himmel, bitte lass ihn wenigstens gut aussehen. Als ich meine Augen vorsichtig öffne, bin ich einfach nur sprachlos. Ich schaue die Person vor mir an und sie sieht mich an. „Guten Morgen Dornröschen. Dachte schon die wachst nie mehr auf" grinst mich Dardan an. „Was mache ich hier???" murmele ich peinlich berührt und schaue auf meine Finger. „Du erinnerst nicht?" höre ich ihn verdutzt fragen. Ich schüttele nur meinen Kopf, da ich nicht fähig bin irgendetwas von mir zu geben. Ich kann es nicht glauben, dass ich ausgerechnet hier gelandet bin. Ich dachte mir schon wieso habe ich seinen Geruch durchgehend in meiner Nase und dabei war ich die ganze Zeit davon eingehüllt.

„Wir haben uns gestern gestritten, dann wollte ich nach Hause gehen weil ich richtig pissed war und auch schon müde. Ich bin raus gegangen, wollte zum Auto und dann hab ich dich draußen auf dem Parkplatz gesehen wie du mit einem Taxifahrer rum diskutiert hast weil er nicht bei Mc Donalds anhalten wollte auf dem Heimweg. Ich habe dir angeboten dich zu fahren, du hast dich selbstverständlich erstmal geweigert aber hast dann nachgegeben. Wir standen schon fast vor deiner Haustüre, als dir eingefallen ist dass du deine Hausschlüssel vergessen hattest und so bist du dann hier gelandet" schildert Dardan mir den gestrigen Abend. Ich fahre mir durch die Haare, da mir diese Situation gerade mehr als nur peinlich ist. Plötzlich kommt mir ein Geistesblitz und ich hoffe dass sich dieser nicht bestätigt „Wir haben aber nicht?" schaue ich ihn verdutzt an. „Was haben wir nicht?" zieht er eine Augenbraue hoch. „Naja du weißt schon" schaue ich ihn verlegen an. „Gefickt meinst du? Ob wir miteinander gevögelt haben?" kommt es grinsend von ihm. Ich spüre wie mein Kopf feuerrot wird und sich mein Unterleib zusammenzieht auf Grund seiner direkt Wortwahl, Gott was hat er für eine Auswirkung auf mich. Ich nicke nur kurz als Antwort. „Ja dreimal. Einmal im Bett, dann auf der Couch da und dann noch im Bad" kommt es plötzlich von ihm. „WAS!?" reiße ich meine Augen auf und spüre wie sich ein unwohles Gefühl in meinem Bauch breit macht. Plötzlich bricht Dardan in ein lautes Gelächter aus. „Natürlich haben wir nicht miteinander geschlafen, bist du verrückt? Du konntest nicht mehr klar denken gestern, denkst du wirklich ich nutz das aus und baller dich? Hab dich nur umgezogen, aber das ist ja nichts was ich noch nicht gesehen hätte. Hab auch deine Schminke so gut wie es ging weggemacht und natürlich unten auf der Couch geschlafen also mach dir da gar kein Kopf" antwortet er als er sich beruhigt hat. „Du bist so ein Arschloch ehrlich!" gebe ich erleichtert von mir und werfe ein Kissen auf ihn drauf. „Weiß gar nicht was ich sagen soll.. Es tut mir leid, dass ich mich hier so eingezwängt habe und danke.." gebe ich verlegen von mir. „Nicht dafür Niki" lächelt er mich leicht an. Ich schau an ihm vorbei an die Wand und sehe etwas, womit ich nicht gerechnet hätte. Ein Bild was ich von ihm damals gezeichnet hatte, hängt im Großformat auf der Wand. Ich muss leicht lächeln, auch er hat es gemerkt und schaut mich leicht schmunzelnd an. „Hübsches Bild hast du da" lächele ich leicht. „Danke, ist von jemandem ganz besonderes" murmelt er leise und steht auf. „Komm, ich fahr dich nach Hause" sagt er bevor er das Zimmer verlässt.

Für einen ganz kurzen Moment hat es sich angefühlt wie früher. So vertraulich, so normal.. In den letzten Tagen habe ich einfach gemerkt, wie viel er mir eigentlich doch noch bedeutet. Die ganzen letzten Monate habe ich mir eingeredet, dass ich ihn nicht mehr liebe und das ich keine Gefühle mehr für ihn habe, doch da habe ich mir selber was vorgespielt. Ich sitze hier neben ihm im Auto und spüre wie gerne ich es doch hätte, dass er so wie damals, meine Hand in seine nimmt oder seine Hand auf mein Bein platziert. Wir haben den Schlüsseldienst für meine Hauseingangstüre bereits gerufen und warten nun vor meiner Haustüre auf seine Ankunft. Wir schweigen uns einfach nur an und ich halte das nicht mehr aus. „Deine Karriere geht ja jetzt richtig Berg auf.." beginne ich über irgendetwas zu sprechen. „Wirst du jetzt zum Groupie?" lacht er leicht. Ich kichere leise: „Ja klar, ich renn direkt zur Presse und erzähle was wir denn für eine tolle Nacht hatten." lache ich und er steigt mit ein. „Um auf deine Frage zurückzukommen, jaa Gott sei dank läuft es sehr gut. Mehrere Labels wollen mit mir arbeiten und sehen enormes Potenzial in mir. Muss nur schauen wie der Weg für mich weiter geht und welches Label mir da am besten unter die Arme greift." nickt er kurz und scheint zu überlegen. „Du triffst sicher die richtige Entscheidung, da bin ich mir sicher" spreche ich ihm zu. „Danke, aber das alles hätte ich ohne dich nie geschafft. Du hast mich immer gepusht und immer dafür gesorgt, dass ich weitermache und nicht aufgebe. Das ist ein Punkt für den ich dir, egal was zwischen uns war, für immer unendlich dankbar sein werde." schaut er mich mit seinen wunderschönen Augen an. Ich weiß um ehrlich zu sein gar nicht was ich ihm darauf antworten soll. Ich schaue ihn einfach nur an und versuche mir eine Antwort in meinem Kopf zusammenzureimen. „Du hast ein enormen Ehrgeiz, dafür habe ich dich schon immer bewundert und wie man sieht hast du es die letzten zwei Jahre auch ohne mich geschafft dich zu motivieren" lächele ich leicht und spiele mit meinen Fingern. Von ihm kommt nur ein kurzes „Mhm". „Wohnst du wieder hier, also in Stuttgart?" frage ich ihn vorsichtig. „Ja wir wohnen wieder hier, wieso? Sehnsucht gehabt?" kommt es plötzlich von ihm bevor er mich mit einem undefinierbaren Blick.

Gott sei Dank kommt der Schlüsseldienst und befreit mich aus dieser äußerst unangenehmen Situation, sodass ich diese Frage nicht beantworten musste. Natürlich habe ich ihn vermisst, jeden verfickten Tag in diesen zwei Jahren habe ich ihn vermisst, aber das kann ich ihm so natürlich nicht sagen. Als der Schlüsseldienst fertig ist, stehen wir alle beide vor meiner Haustüre und schauen uns an. Niemand von uns beiden weiß wie er anfangen soll. Natürlich wie soll es auch anders sein, fangen wir beide an mit einem „Alsooo.." Ich muss lachen und fahre mir nervös durch die Haare. Er nickt kurz grinsend in meine Richtung, um mir zu signalisieren dass ich anfangen soll zu sprechen. „Danke dir Dardan für alles, ohne dich hätte ich wahrscheinlich vor meiner Haustüre geschlafen" lache ich leicht. „Nicht dafür Niki.." lächelt er mich an. Er zieht mich in seine Arme und drückt mich an sich. Ich schlinge meine Arme um ihn, schließe meine Augen und genieße den Moment. So lange war ich ihm nicht mehr so nah und ich hab das Gefühl verdammt vermisst. Nach einer Weile lösen wir uns voneinander und ich atme tief aus. „Komm gut heim" lächele ich ihn an und gehe in meine Wohnung rein. „Mach ich und du pass auf dich auf Kleines." Das sind seine letzten Worte, bevor er in sein Auto steigt und wegfährt. Ich schließe meine Wohnungstüre und lehne mich von innen dagegen. Wieso muss mein Leben so kompliziert sein?...

𝐋𝐨𝐨𝐤 𝐚𝐭 𝐦𝐞...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt