𝐋𝐨𝐨𝐤 𝐚𝐭 𝐦𝐞...

Kapitel 44

Ich versuche meine Augen zu öffnen, doch es funktioniert nicht. Mein Kopf dröhnt wie verrückt und mein ganzer Körper fühlt sich an wie Gummi. Ein modriger Geruch fährt in meine Nase, was ist das denn? Ich will etwas sagen, doch merke dass es nicht geht. Langsam öffne ich meine Augen und sehe um mich rum. Ich befinde mich in irgendeiner dunklen Kellerraum. Der Raum wird durch ein kleines Fenster nur etwas erleuchtet. Eine Matratze mit einem alten Kissen und einer zerrissenen Decke ist in dem Raum und das war's dann auch schon. Was geht denn hier ab!? Gerade als ich aufstehen will, spüre ich einen stechenden Schmerz an meinen Handgelenken. Ich schaue an mir runter als ich sehe, dass ich gefesselt bin sowohl an Armen als auch an Beinen. Mir ist nicht klar was hier vor sich geht. Ich wollte mich doch mit Dardan aussprechen und jetzt sitze ich gefesselt in irgendeinem Kellerverlies. Also entführt hat er mich garantiert nicht oder? Noch nie zuvor war ich so verwirrt. Ich versuche die Hand- und Fußfesseln irgendwie zu lösen, natürlich vergeblich.

Nach gefühlt mehreren Stunden geht die Tür plötzlich auf, was ich da sehe verschlägt mir den Atem. Dieser gruseliger Typ aus dem Park steht vor mir und hat genau das selbe Grinsen im Gesicht wie an diesem Tag. „Hello Sleeping Beauty, hätte nicht gedacht dich so schnell aus den Latschen hauen zu können aber du hast es mir echt einfach gemacht" schallt seine tiefe Stimme durch den Keller. Er kniet sich zu mir runter und streichelt meine Wange. „Du bist so Zucker Mensch, da könnte ich dich doch glatt vernaschen" haucht er mir ins Ohr. Ich reiße meinen Kopf zur Seite und rutsche so weit wie es nur geht von ihm weg. Er beginnt laut zu lachen und mustert mich von oben bis unten. „Oh tut mir leid wie unhöflich von mir. Ich bin Kida, dann weißt du welchen Namen du zu schreien hast wenn ich dich durchvögel" grinst er mich dreckig an. Mir wird augenblicklich schlecht, als er diese Worte ausgesprochen hat. Plötzlich reißt er mir das Klebeband von den Lippen. Ein brennender schmerz macht sich breit. „Bist du bescheuert??? Was mache ich hier???" schreie ich ihn an. „Jetzt mal ganz langsam Kleines. Dieses Klebeband ist genauso schnell wieder drauf wie es ab war okay? Du bist hier weil wir das so wollen, ganz einfach" zwinkert er. „Wer bist du? Wieso ich?" So viele Fragen sind mir im Kopf, ich weiß garnicht wo ich anfangen soll. „Das soll dir der Boss höchstpersönlich erklären, in eure Familienmachenschaften mische ich mich nicht ein. Ich bin nur hier um meinen Spaß zu haben" grinst er wieder. Oh mein Gott. „Wag es ja nicht mich anzufassen du ekliger Bastard!!!" brülle ich ihn an. Ich wusste gar nicht das aus mir solche Töne rauskommen können. „Jetzt verstehe ich wieso Dardan so besessen von dir ist. Du bist echt entzückend" lacht er. Dardan??? „Von wo kennst du ihn?" kommt es wie aus der Pistole geschossen. „Ein alter Kumpel" antwortet er. „Wieso hattest du sein Handy?" entgegne ich direkt. Egal was zwischen ihm und mir ist, er würde mir sowas wie hier niemals antun. „Ach das meinst du?" sagt er und holt es aus seiner Hosentasche aus. „Das habe ich mir ausgeliehen, also für immer ausgeliehen" lacht er wieder so dumm. „Und jetzt reicht es mir mit dir. Du gehst mir auf den Sack mit deinen 1000 Fragen" sagt er und klebt mir im selben Moment den Mund zu. „Du bekommst nachher essen von Aldona und dann komm ich nochmal auf dich zu für ein kleines Abenteuer" grinst er mich an, bevor er meinen Hals kurz küsst und den Keller verlässt. Auf die Stelle schießen mir Tränen die Wangen runter.

Womit habe ich sowas verdient? Ich bin doch kein schlechter Mensch, wieso trifft sowas mich? Tausend Fragen sind in meinem Kopf.. Was meint er mit Familienmachenschaften? Wer sind diese Menschen? Woher kennt Dardan sie? Was wird mit mir passiert? Wie lange werde ich hier gefangen sein? Mein Kopf beginnt zu dröhnen, da es mir einfach viel zu viel ist. Werde ich hier je im Leben wieder rauskommen? Für ein kurzen Moment dachte ich Dardan hat mich ihnen ausgeliefert oder so. Ich meine eigentlich hieß es ja ich treffe mich mit ihm, aber das würde er niemals tun. Egal was zwischen uns ist, dieser Mann hat mich schon immer mit seinem Leben beschützt und so lege ich mein Schicksal in seine Hände. Er wird mich hier rausholen.. Hoffentlich.. Ich muss einfach weinen, ich sitze hier in einem Kellerverlies und weiß nicht mal wieso und ob ich hier je wieder rauskommen werde.. Unwillkürlich laufen mir die Tränen, ich kann nichts dagegen tun. Werde ich je meine Mutter wieder sehen? Oder meine Freunde? Oder ihn..? Nach einer unmittelbarer Zeit geht die Tür erneuert auf und ein junges Mädchen in meinem Alter tritt durch die Tür. „Hallo Liebes, geht es dir gut? Hat er dir etwas angetan?" fragt sie besorgt. Ich sehe ehrliche Reue in ihren Augen. „Außer das ich hier gegen meinen Willen festgehalten werde ohne zu wissen warum und dass mich irgendein Penner hier sexuell belästigt, geht es mir super danke" verdrehe ich meine Augen. Ironie lässt Grüßen. „Es tut mir so leid.. Ich habe dir essen gebracht, ich hoffe du magst Chinesisch." lächelt sie leicht bevor sie mir die Handfesseln abnimmt und Die Nudelbox vor mir auf den Boden stellt und daneben eine Flasche Wasser. „Ich habe keinen Hunger" murmele ich leise und schiebe das Essen wieder in ihre Richtung. „Du musst was essen Liebes.. Bitte.." bittet sie mich. Kopf schüttelnd wende ich mich von ihr ab. „Was mache ich hier? Ich kenne weder dich noch deinen Freund.. Ich lebe ein langweiliges Leben ohne viel Geld oder Luxus. Ich kann euch nichts bieten.." gebe ich verzweifelt von mir. „Dein Leben ist gar nicht so langweilig wie du denkst.. Ich sorge dafür das Kida nicht mehr zu dir reingeschickt wird. Er wird dich nicht anfassen, das verspreche ich dir. Ich lasse das Essen hier, falls du doch was essen willst. Deine Armfesseln lass ich weg, deine Beinfesseln kann ich leider nicht abnehmen.. Wenn du schon nicht essen willst dann trink bitte genug Wasser.. Wir wollen nicht das wir was passiert.." lächelt sie mich an bevor sie aus dem Raum verschwindet. Ehm okay??? Wieso interessiert sie mein Wohlbefinden? Wenn es sie so sehr interessiert dann fände ich es eigentlich ganz nice wenn sie mich einfach gehen lassen würde und fertig. Irgendwas sagt mir aber dass ich ihr trotz allem das sie ein guter Mensch ist und um ehrlich zu sein hat es mich sehr beruhigt, dass dieser eklige Typ nicht mehr hier her kommen wird und hoffe dementsprechend natürlich das sie ihr Versprechen hält...