Weitere zwei Wochen vergehen ohne eine weitere Änderungen. Gerade sitze ich in der Cafeteria des Krankenhauses mit Alban und Aldona. Die beiden haben endlich zueinander gefunden. Mein Vater hat so viele Leben zerstört und manipuliert. Das meiner Mutter, das meiner Schwester, das von Alban, Granit und Dardan und das von mir auch.. Wäre dieser Mann nicht gewesen, wäre das Leben aller Menschen um einiges einfacher. Plötzlich zieht mich das Klingeln meines Handys aus meinen Gedanken. Ich schau auf mein Display, dass den Namen „Mama" aufzeigt. Ich entschuldige mich kurz, nehme an und laufe etwas weiter weg.
N: Hallo Mama
M: Hallo Liebes, na wie geht es dir?
N: Mir geht es soweit gut, danke und dir Mama?
M: Mir auch, wie geht es Dardan? Gibt es was neues?
N: Nein leider nicht, der gleiche Zustand wie immer. Weder besser noch schlechter..
M: Er wird das schaffen mein Schatz. Er ist ein starker Mann. Er nimmt sich nur die Zeit, die er braucht, dass wenn er aufwacht wieder durchstarten kann
N: Ich hoffe es.. Ich melde mich später nochmal Mama okay? Bin grad im Krankenhaus
M: Alles gut mein Schatz. Wir hören uns später. Ich hab dich lieb.
N: Ich hab dich auch lieb, Mama.Ich lege auf und mache mich auf den Weg zurück zu den anderen beiden. „Wer war das?" fragt Alban. „Meine Mama" antworte ich, während ich an meinem Kaffee nippe. „Sie muss ich auch mal unbedingt kennenlernen" kommt es von Aldona. „Sie kann es auch kaum abwarten" lächele ich meine Schwester an. Wir beschließen hoch zu gehen zu Dardan. Wir gehen rein in das Zimmer, ich setze mich auf meinen Stuhl und erzähle ihm von meinem Tag. Ich nehme seine Hand in meine und streichele diese. „Meine Mama hat nach dir gefragt.. Sie hat was sehr schönes gesagt. Sie hat gesagt, dass du dir die Zeit nimmst die du brauchst, dass wenn du aufwachst wieder direkt durchstarten kannst.. Wenn es so ist, dann lass dir aller Zeit der Welt mein Schatz" flüstere ich in sein Ohr, während ich seine Haare streichele. Ich küsse seine Stirn, bevor ich etwas Platz mache damit Alban mit seinem Bruder sein kann. Ich beobachte die beiden. Alban erzählt ihm gerade, dass seine Eltern in Kosovo sind und sie ihn momentan deshalb nicht besuchen kann. „Es wird alles werden, Maus" umarmt mich Aldona. Eine Träne läuft mir über die Wange. „Ich hoffe es so sehr. Ich bete dreimal am Tag in der Hoffnung, dass Gott meine Gebete erhört.." murmele ich vor mir hin. Unkommentiert streichelt sie meinen Arm. Wie gerne ich seine Stimme hören würde, sein Lachen, seine Berührungen spüren.. Eine Gänsehaut macht sich in mir breit. Ich merke einfach, dass ich ohne ihn nicht kann. Die letzten Monate waren die Hölle für mich, meine Welt ist stehen geblieben an jener Nacht und dreht sich nicht mehr seitdem. „Wir würden gehen, dass ihr beide noch bisschen Zeit für euch habt. Granit und ich kommen morgen früh vorbei, dass du Bescheid weißt. Niki, schönen Abend dir noch und bis morgen" lächelt Alban mich an, bevor er mich umarmt und ein Kuss auf meinen Scheitel platziert. Ich verabschiede mich noch von meiner Schwester und schon geht die Tür zu. Ich lege mich langsam neben Dardan, nehm seine Hand vorsichtig in meine und kuschele mich an ihn an. „Weißt du was ich mich frage? Wieso können wir nicht einfach so ein dummes, langweiliges Leben führen? Wir lernen uns kennen und lieben, heiraten, bauen ein Haus, bekommen Kinder und leben glücklich zusammen bis wir alt und schrumpelig sind.. Wieso können wir sowas nicht auf diesem Weg haben.. Ich weiß mittlerweile, dass wir beide für einander bestimmt sind. Ich verspreche dir eine Sache, sobald du wach wirst, werde ich höchstpersönlich dafür sorgen dass nie wieder jemand zwischen uns stehen wird.. Wir müssen lernen aneinander blind zu vertrauen dann bekommen wir alles gemeinsam hin. Ne të dy kundër botës zemra ime (Wir beide gegen der Rest der Welt mein Herz)"
Gerade als ich diesen Satz ausgesprochen habe, wird es plötzlich laut in dem Raum. Ein lautes Piepen ertönt und ich schrecke auf. Ich stehe auf und blicke auf den Monitor. Die Zahl sinkt rasant, das Piepen wird immer lauter. Sofort sammeln sich Tränen in meinen Augen. „DARDAN?? DARDAN?" schreie ich panisch. Ärzte kommen reingestürmt, ich werde zur Seite geschoben. „WAS PASSIERT MIT IHM?!! Was ist los???" schreie ich die Ärzte an, doch ich bekomme keine Antwort. Sarah kommt rein, doch bevor sie irgendwas machen konnte, schreit einer der Ärzte sie an. „RAUS MIT DER LEBENSGEFÄHRTIN!" Sarah schiebt mich sanft raus und die Türe geht zu. „Was ist passiert Sarah???" ich weine mir die Seele aus dem Leib. Er kann nicht sterben, er darf nicht gehen.. „Er hat einen Herzstillstand Niki.. Die Ärzte werden ihr Bestes geben. Er wird das schaffen." versucht sie gut auf mich einzureden, doch ich sehe dass sie ebenfalls Tränen in den Augen hat. „Ich muss die Angehörigen kontaktieren. Ich komme gleich wieder zu dir" und schon war sie weg. Ich zittere am ganzen Körper. Ich starre förmlich an diese Tür. Mir schnürt sich die Kehle zu und ein lautes Schluchzen hallt durch den Krankenhausflur. Ich beschließe mich hinzusetzen, weil ich mit großer Sicherheit sonst zusammenbrechen würde. Was mache ich, wenn er wirklich.. Nein! Hör auf so zu denken. Er wird das schaffen! Er muss es schaffen! Ich weiß nicht wie lange ich so da saß, doch es fühlte sich an wie eine halben Ewigkeit. Ich blicke auf, sehe Alban und Granit die genauso aufgelöst sind wie ich. „Was ist passiert??" schluchzt Alban und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. „I-ich weiß es nicht. Ich habe mit i-ihm geredet und plötzlich gingen die Maschinen los-„ weiter komme ich nicht, da ich wieder in Tränen ausbreche. Granit setzt sich neben mich und zieht mich in seine Arme. Ich heule an seine Brust und drücke mich an ihn. Eine weitere Stunde vergeht ohne weitere Informationen, was gerade mit Dardan vorgeht. „Ich geh da jetzt rein! Die können mich mal! Das ist mein Bruder verdammt!!" Gerade als Alban auf die Tür zustürmt, geht diese auf und die Ärzte kommen alle kommentarlos raus. Wir springen auf und warten darauf, dass wir eine Information bekommen. „WAS IST MIT IHM? Hallo???" kommt es von Alban. Die Ärzte allerdings laufen einfach an uns vorbei. Ich halte einen von ihnen am Arm fest. „W-was ist mit ihm? Können Sie u-uns bitte sagen was los ist?" weine ich und schaue ihn an. „Sind Sie die Lebenspartnerin von Herrn Mushkolaj?" schaut der Arzt mich an. „Ja, ja die bin ich. Das ist sein Bruder und das sein Cousin. Was ist mit ihm nun? Bitte sagen sie es uns" ich versuche mich zu beruhigen, aber es ist mir nicht möglich. Meine Beine zittern, meine Stimme bricht ab, ich schwitze total. Was wird er uns jetzt sagen?.. Müssen wir mit dem schlimmsten rechnen?
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𝐋𝐨𝐨𝐤 𝐚𝐭 𝐦𝐞...
Teen Fiction„Schau mich an, komm schon. Nehm mich wahr, nur einmal..." denke ich mal wieder vor mich hin, während ich sein makelloses Profil betrachte. Plötzlich schießen zwei Augen in meine Richtung und mir stoppt der Atem. Das Blut schießt in meine Wangen, w...