Kapitel 49

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Niki POV.

Aldona läuft nervös durch den Raum, während ich am Grübeln bin. Gerade ist ein Schuss gefallen, wir können uns nicht erklären von wo. Wieso Aldona hier ist? Mein Erzeuger hat sie ebenfalls zu mir eingesperrt, da er gemerkt hat dass wir uns verstehen und Angst hat, dass sie ihm irgendwie schaden könnte bzw. sie hiergehen könnte. Aldona redet die ganze Zeit mit sich selber irgendwas über Eindringlinge. „ALDONA!" rufe ich laut. Sie schreit zusammen und schaut mich geschockt an. „Du machst mich ganz nervös!! Was ist denn los?? Wer war da?" schaue ich sie an. „Es ist kein Ding geplant in der nächsten Zeit also ist irgendwer unbefugtes hier her gekommen und musste dafür mit seinem Leben bezahlen" murmelt sie. „Wie viele sind es nur? Ist es eine andere Gang?? Was ist wenn wir sterben Nikolina!?!?" fährt sie durch ihre Haare. „Aldona beruhige dich. Es wird schon nichts passiert sein und auch wenn, das hier sind alle Arschlöcher! Was interessiert dich das?" schaue ich sie fragend an. Eine kurze Stille durchfährt den Raum.. „Du hast ja Recht.." meint sie seufzend und lässt sich neben mich fallen. Ich versuche sie noch weiter zu beruhigen, doch das klappt nicht so ganz. Ich kann sie ja auch verstehen, sie ist mit diesen Menschen aufgewachsen. „Erzähle mir die Geschichte von Dardan und dir" sagt sie plötzlich.

„Wie kommst du denn jetzt darauf?" schaue ich sie verwirrt an. „Du hast gesagt, ich solle mich ablenken. Das wollte ich dich eh schon lange fragen" zuckt sie mit den Schultern. Tief atme ich aus.. „Zu lange Geschichte.." gebe ich von mir. „Wir haben genug Zeit hier.. Außer du möchtest dich nicht darüber unterhalten.. Dann verstehe ich das auch" lächelt sich mich kurz an. „Nein nein schon gut. Wir kennen uns von der Uni" bevor ich weiter vorfahren kann, bricht Aldona in einem lauten Lachen aus. „Dardan hat studiert???? Ich glaub das ja nicht" Auch ich muss leicht lachen, jaa das vermutet man nicht von ihm. „Sorry rede weiter" kommt es von ihr nach einigen Sekunden als sie sich beruhigt hat. „Er ist mir schon immer aufgefallen.. Mir seinem wunderschönen Gesicht und seiner mystischen Art, allerdings dachte ich immer dass ich zu Basic für ihn bin. Das ich ihm nie aufgefallen bin, doch irgendwann mal begann er bisschen mit mir zu reden, dann hat er mich von einem Betrunkenen im Club gerettet, der nicht locker lassen wollte. Mein Retter in der Not.. Seitdem waren wir unzertrennlich, jede freie Sekunde haben wir gemeinsam verbracht. Ich brachte ihm meine Freunde näher und er mir seine, so kam es das wir uns dann alle zusammen immer getroffen haben. Es war im Bilderbuch, bis zu diesem einen Tag.." kurz atme ich aus. „Welcher Tag???" fragt Liridona gespannt. „Bis eine Frau in meinem Garten stand und sich als seine Frau vorgestellt hat. An diesem Tag ist eine Welt für mich zusammengebrochen.. Ich habe mein ganzes Vertrauen in ihm verloren.. Ich habe mich gefühlt als hätte mir jemand den Boden unter den Füßen weggezogen.." Tränen sammeln sich in meinen Augen. „Es war so eine harte Zeit für uns. Dardan war untergetaucht. Ich dachte ich sehe ihn nie wieder außer im Fernseher.. Bis ich ihn dann auf der Verlobungsfeier meines besten Freundes wieder sah, da seine Cousine mein besten Freund heiraten wird. Eigentlich wollte ich hart bleiben und ihn vergessen, noch nie wurde ich so in meinem Leben verletzt doch als ich ihm dann an diesem Tag in die Augen geschaut habe, wusste ich das ich ohne ihn nicht kann. Erstmal haben wir es dann auf der freundschaftlichen Ebene versucht doch wir haben beide schnell gemerkt dass wir noch Gefühle für einander haben. Er hat mich mit einem Urlaub auf die Malediven überrascht wo wir uns dann letztendlich näher gekommen sind und uns wieder eine Chance gegeben haben. Tja und dann hat er plötzlich aus dem nichts sich wieder von mir getrennt ohne richtiger Begründung. Er meinte nur das ich wieder mit ihm zusammen gekommen bin wegen dem Fame und das hat mir dann den kompletten Rest gegeben.." murmele ich den letzten Part leiser und merke wie mir die Tränen die Wangen runterlaufen..

Aldona nimmt mich direkt in den Arm. „Oh mein Gott.. Ich hatte ja keine Ahnung. Tut mir leid dass ich nachgefragt habe.. Aber glaub mir das wir alles schon wieder werden. Dardan ist so ein gefühlskalter Mensch gewesen und das was du erzählst, hört sich für mich wie ein anderer Mensch an.. Du hast ihn wirklich verändert und das wird er nicht einfach so wegwerfen glaub mir. Er wird sich wieder einkriegen. Ich hatte auch jemanden ganz besonders in meinem Leben ihn werde ich leider nicht mehr sehen können" streichelt sie meinen Kopf. „Ich weiß nicht.. die Frage ist ob er überhaupt eine Chance dazu hat sich zu erklären. Wer weiß ob ich hier je wieder rauskommen werde und wie ich sein werde wenn ich wieder draußen bin.. Das was mir dieser Mann angetan hat, ist einfach nur menschenunwürdig.. Wie soll ich je überhaupt wieder eine Berührung von einem Mann zulassen können?" nun ist es um mich geschehen. Die Tränen laufen immer weiter und ein lautes Schluchzen nach dem anderen hallt durch den Kellerraum. Sie drückt mich näher an sich und streichelt meinen Kopf. „Wir kommen hier raus, das verspreche ich dir und Kida wird seine gerechte Strafe dafür bekommen.." flüstert sie eher, da sie auch nicht ganz weiß was sie mir sagen soll. Ich kann ihr das nicht übel nehmen, ich wüsste es an ihrer Stelle auch nicht. Ich schaue an meinen Körper runter, der nur noch aus Haut und Knochen besteht inklusive das er geziert ist von den blauen Flecken und Verletzungen, die mir dieses Monster hinzugefügt hat. Ich bin so kaputt.. Meine Lebenslust komplett verloren.. Was wäre wenn das alles einfach ein Ende hätte, wäre ich dann endlich befreit von diesem Leid? Kann ich das meiner Familie und meinen Freunden antun, sie mit diesem ganzen Schmerz alleine zu lassen? Ich schüttele meinen Kopf um diese dunklen Gedanken aus ihm zu verbannen. Ich werde nicht aufgeben, bis zum letzten Atemzug werde ich kämpfen. Schon alleine für meine Mutter..

Plötzlich hören wir leise Stimmen auf dem Gang, die scheinen heiß zu diskutieren. „Wer ist das?" frage ich und schaue Aldona an. „Ich habe keine Ahnung, eigentlich müssten alle bis auf die Wache unterwegs sein" sie schaut auch sichtlich verwirrt zu sein. Die Stimmen werden lauter als plötzlich ein lauter Schlag gegen die Tür ertönt. Eine große Panik macht sich in mir breit und ich ziehe mich in die Ecke des Raumes zurück. Was ist denn jetzt schon wieder los? Ich beginne zu zittern, bitte lieber Gott lass es nicht dieses Monster sein. Ein zweiter Schlag ertönt durch den Raum, Liridona setzt sich neben mich. Sie hat genauso eine Angst wie ich. Beide nicht in der Lage irgendetwas von uns zu geben, schauen wir auf die Türe und warten auf unser Schicksal. Ich schließe meine Augen, ich will ihn nicht sehen, diesen Tyrann. Ich will nicht wissen was er mit uns vorhat.. Ein dritter lauter Schlag fetzt gegen die Türe und man hört die Türe mit einem lauten Schlag gegen die Wand geöffnet wird. Oh um Gottes Willen bitte nicht.. Für ein kurzen Moment ist es einfach nur still. Ich merke wie jede Faser in meinem Körper zittert. „Oh mein Gott.." höre ich leise Liridona sagen und spüre wie sie aufsteht. Langsam öffne ich meine Augen und traue meinen eigenen Augen nicht wen ich da im Türrahmen stehen sehe. Das muss ein Traum sein oder bin ich etwa schon Tod?...

𝐋𝐨𝐨𝐤 𝐚𝐭 𝐦𝐞...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt