Kapitel 3

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Ich sehe ihm verblüfft hinterher. Was war das denn jetzt??? Meine Bahn kommt angefahren und ich steige ein. Meine Gedanken kreisen immer wieder um seine Worte. Wieso sagt er sowas?? Wieso interessiert es ihn überhaupt was ich mache? Ich versuche irgendwie meine Gedanken zu sortieren, doch es klappt nicht. Eigentlich wollte ich es Dilara persönlich erzählen, aber ich kann einfach nicht mehr warten. Ich wähle ihre Nummer und höre ein piepsen aus meinem Handy.

(N: Niki, D: Dilara)

D: Hey Girl, bist du schon da? Wir brauchen noch so 10 Minuten.
N: Ne ich sitze noch in der Bahn. Dilara du wirst nicht glauben was gerade passiert ist. Ich komm auf mein Leben nicht klar. Ist Nima in der Nähe?
D: Ne der läuft weiter hinten mit Ensar. Die diskutieren mal wieder wegen Ensar's Auto. Jetzt erzähl schon!
N:*erzählt die Situation an der Bahnstation*
D: OMG NIKI WAS!?!? Der steht so safe auf dich!! Das ist nicht normal, wirklich nicht. Ich meine es muss ihn ja nicht interessieren was du machst und es kann ihm scheiß egal sein ob du rauchst oder nicht. Vorallem wenn er dann auch noch zwinkert. Sis du hast ihn sowas von, jetzt müssen wir nur gucken wie wir das ganze etwas ankurbeln. Omg eure Kinder werden so gut aussehen, masallah. *total hysterisch*
N: Dilara raff dich *lacht* ich weiß nicht so recht wie ich das deuten soll, es war so komisch.. Seine Blicke konnte ich auch nicht deuten, so richtig undefinierbar. Wie immer halt.. und dann lässt der mich einfach so stehen und geht, nachdem er mir sowas sagt.
D: Er spielt mit dir, aber das was er kann, kannst du schon lange. Vielleicht kommt er ja auch ins L'Oasis, der ist da doch auch oft und dann schauen wir mal, was wir so machen können.
N: Danke Dilara, also ich muss jetzt aussteigen. Bis gleich.
D: Ajde bis gleich Süße.

Ich lege den Hörer auf, stehe auf und drücke auf den roten „STOP"-Knopf. Ich werde heute einfach versuchen nicht mehr daran zu denken und den Abend mit meinen Freunden genießen. Als die Bahn quietschend zum stehen kommt, öffnen sich die Türen und ich springe aus der Bahn raus. Ich laufe zu der Shishabar und warte vor dem Eingang auf die anderen. Von weitem sehe ich Ferhat mit seinem Wuschelkopf und seinem breitem Lächeln. „Guten Abend Madame" kommt es von ihm, bevor er mich in seine Arme schließt. „Guten Abend" lächele ich und schlinge meine Arme um ihn. Ferhat und ich haben eine sehr starke Bindung zueinander, dass war schon immer so. Das wissen auch die anderen. Es sind schon oft Gerüchte rumgegangen, dass wir was miteinander hätten, weil die Leute eben keine Ahnung haben, aber ihr Maul dumm aufreißen. Wir haben uns einfach lieb und das wie Geschwister, nicht auf der Beziehungsebene.

„Ist eigentlich alles in Ordnung bei dir? Du warst vorhin so komisch nach der Vorlesung" hackt er nach. „Ne alles gut, mir ging es nur nicht so gut." lüge ich ihn an. „Wieder dein Kreislauf oder was?" er klingt besorgt. „Ja aber war nur kurz. Mir geht es wieder gut, mach dir keine Sorgen." lächele ich ihn an und versuche ihn zu beruhigen. „ Wenn irgendwas sein sollte, dann kannst du immer mit mir reden. Das weißt du" legt er seinen Arm um mich. „Ich weiß Abi, danke dir" lächele ich und lege meinen Kopf auf seinen Brustkorb. Die anderen kommen endlich und wir machen uns auf den Weg nach drin. Wir gehen an unserem Stammplatz und setzen uns hin. Links von mir sitzt Ferhat und rechts von mir sitzt Dilara. Wir bestellen uns was zu trinken und bestellen uns zwei Shishas. Ferhat nimmt sich eine Zigarette aus meiner Kippenschachtel und zündet diese an. Das ist bei uns ganz normal, wir teilen alle alles miteinander. „Stufenparty ist safe oder?" kommt es von Ensar. „Eigentlich hab ich nicht so Bock drauf." gebe ich ehrlich zu. „Was? Warum das? Du sitzt den ganzen Tag zu Hause und lernst, dann kannst du dir auch echt mal ne Auszeit gönnen. Wir müssen ja nicht lange bleiben, nur bisschen mal als Ablenkung" versucht Nima mich zu überreden. Ich überlege kurz. Eigentlich hat er ja recht, ich meine was ist schon dabei. „Ja okay, bin dabei" murmele ich grinsend. „Das wollte ich hören" hält Nima mir die Hand hin, dass ich einchecke. Ich checke ein und lache leicht. Wir bekommen unsere Getränke und die Shishas.

Wir unterhalten uns über alles mögliche und lachen viel gemeinsam. Plötzlich spüre ich wie Dilara mich am Oberschenkel zwickt. „Aua was soll das??" zische ich sie an. Sie schaut mich nur an und deutet mit ihren Augen auf den Eingang. Mein Blick folgt ihrem und da sehe ich schon den Grund für ihr Verhalten. Dardan, Granit, Alban und noch zwei Tussen, die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe, stehen in der Türe und sehen sich nach einem Platz um. „Es hat kein Platz mehr außer gegenüber von uns. Die haben keine Wahl als sich dahin zu setzen" flüstert mir Dilara ins Ohr. Ich spüre wie ich nervös werde, da meine Hände beginnen schwitzig zu werden und ich eine innere Unruhe verspüre. Alban sein Blick geht in unsere Richtung, er zeigt auf den Platz gegenüber von uns und die Truppe macht sich auf den Weg in unsere Richtung. Oh Gott nein.. Ich atme tief aus und klicke mich ins Gespräch mit den Jungs ein. Die Jungs haben unsere Uni-Kollegen nun auch bemerkt und schauen diese an. Sie begrüßen sich mit einem Nicken. Dardans Blick fällt auf mich und ich könnte schwören, dass ich ein leichtes Schmunzeln wahrnehmen konnte. Ich sehe ihm hinterher und sehe das er sich genau gegenüber von mir hinsetzt. Toll echt, er hat mich einfach komplett im Blick. Ich versuche mir meine Nervosität nicht anzumerken und unterhalte mich weiter mit Ensar über seine kleine pubertierende Schwester.

„Niki gibst du mir noch ne Kippe bitte?" höre ich Ferhat neben mir sagen. „Nö" ärgere ich ihn und halte ihm die Schachtel hin, grad als er sie nehmen wollte ziehe ich sie ihm lachend weg. „Ey werd nicht frech" grinst Ferhat und nimmt mich in den Schwitzkasten. Er entnimmt mir meine Schachtel, bevor er mich dann wieder befreit. Ich fluchte lachend vor mir her und richte meine Haare wieder hin. „Dardan bringt Ferhat gleich um, du hättest sehen müssen wie er ihn grad angeschaut hat, wo er dich angefasst hat" grinst Dilara mich an. „Was ehrlich?" staune ich. Ich schaue auf und sehe wie ich angeschaut werde, seine Augen treffen direkt auf meine. Sein Blick? Mal wieder undefinierbar. Er schaut nicht weg und ich auch nicht, da ich in seinem Blick gefangen bin. So starren wir uns an, als wäre niemand mehr anderes in diesem Raum außer wir beide. Ich unterbreche den Augenkontakt, da es mir langsam zu viel wird. Ich nehme mir eine Zigarette und zünde mir diese an. Ob ich das nur tue, um ihn zu provozieren? Gut möglich. Er beobachtet jede Bewegung von mir mit einem Blick, der jedes Mädchen einfach dahin schmelzen lässt. Die anderen Menschen an seinem Tisch scheinen für ihn totale Nebensache zu sein. Er unterhält sich nicht mit ihnen, sondern schaut nur mich an. Auf einmal  steht er auf und geht auf unseren Tisch zu. „Dilara er kommt hier her" murmele ich nervös. „Ja wenn ihr euch die ganze Zeit schon anstarrt muss ja da mal was passieren." grinst sie und wackelt mit ihren Augenbrauen. Plötzlich steht er vor mir und alle Blicke liegen auf ihm, sowohl die von meinem Tisch als auch von seinem Tisch. Was passiert denn jetzt?

𝐋𝐨𝐨𝐤 𝐚𝐭 𝐦𝐞...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt