Kapitel 22

238 8 1
                                    

Dardan POV.

Sie sitzt sprachlos neben mir, sagt kein Wort mehr. Ich schaue zu ihr und sehe das sie gerade den ganzen Input versucht zu verarbeiten. Sie wird es allerdings nicht schaffen. Das versuche ich schon seit mehreren Jahren und schaffe es nicht. „Dardan. Ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll.. Es tut mir so leid für dich, was du alles durchmachen musstet und ich bedanke mich bei dir dass du dich mir so geöffnet hast. Ich fühle mich sehr geehrt, dass du mir das anvertraut hast.. Hättest du mir es gesagt, hätte ich es verstehen wirklich. Das hast du aber leider nicht.. Ich musste es auf einer Art erfahren, die einfach Unterste Schublade ist. Ich wurde vor dieser Frau auf tiefster Weise gedemütigt. Ich verstehe nicht wieso du es mir nicht einfach gesagt hast. Hattest du so wenig vertrauen in mir während unserer Beziehung? Das ganze wäre anders gelaufen wenn du es mir von Anfang an gesagt hättest. Wir hätten das zusammen regeln können.. Ich weiß nicht ob ich dir je wieder vertrauen kann Dardan.." murmelt sie leise und schaut mich an. Ich atme tief aus. Die Angst die ich die ganze Zeit hatte, hat sich nun bewahrheitet. Ich verliere die Person die mir momentan am meisten bedeutet. Das Mädchen, was mich zu dem gemacht habe was ich heute bin. Ein Mann, der weiß was er will und mit beiden Beinen endlich im Leben angekommen ist. Durch sie habe ich gelernt, Gefühle zu zu lassen und mein eigenes Ding durch zu ziehen. „Ich hatte wirklich nie die Absicht dich auf irgendeiner Art und Weise zu verletzen. Genau aus diesem Grund habe ich geschwiegen, weil ich wusste wie traurig dich das machen wird. Außerdem ist es schwer einfach mal so zu sagen, dass man verheiratet ist und deshalb das Mädchen was einen wirklich interessiert und reizt nicht kennenlernen kann.." Ich drehe mich zu dir und schaue sie an. Sowas wie in ihren Augen habe ich noch nie in meinem Leben gesehen. So viel Schmerz und Frust.. Ich bin so ein scheiß Wixxer, dass ich ihr sowas angetan habe. „Ich will einfach das du verstehst, wieso ich so gehandelt habe. Ich hätte es dir noch gesagt, ganz klar. Ich habe nur auf einen passenden Zeitpunkt gewartet, bis mir jetzt klar wurde dass es nie einen richtigen Zeitpunkt gegeben hätte. Es tut mir aus tiefstem Herzen leid wie das ganze gelaufen ist. Ich habe dich nie angelogen, was meine Gefühle zu dir betrifft. Ich liebe dich Niki, das wird sich nie ändern egal was passiert.." Ich sehe ein leichtes Lächeln ihrer Seite aus. Das ist das schönste, was sich in den letzten Wochen gesehen habe. „Deine Worte tun gerade so gut.. Endlich mal Gewissheit zu haben in dieser Sache ist ebenfalls gut, ich glaube dir. Ob das schlau ist oder nicht ist die nächste Frage, aber ich weiß das deine Worte von Herzen kommen. Ich weiß nicht ob es allerdings reicht um diese Beziehung weiterzuführen.. Ich liebe dich mehr als alles andere auf dieser Welt, nach meiner Mutter. Ich hoffe das weißt du. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ich nie wieder jemand so lieben werde wie dich, aber ein Grundstein für jede Beziehung ist vertrauen und ob ich das noch mit in die Beziehung nehmen kann, nach dem was passiert, ist fraglich.."Tränen laufen ihr die Wange runter während sie mich anschaut.

Leider muss ich sagen kann ich sie verstehen. Es tut weh diese Worte aus ihrem Mund zu hören, aber ich muss mit dieser Konsequenz muss ich leben. Ich nur ich alleine bin an dieser Situation Schuld. „Ich will nicht in diese Beziehung nochmal reingehen ohne das Vertrauen, das würde mich und vor allem dich genauso kaputt machen und das möchte ich nicht. Ich hatte mit dir wirklich die schönste Zeit meines Lebens und bin dir so dankbar für alles Dardan.. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal mit einem Mann so verbunden fühle" sie lächelt wieder leicht, als würden ihr grad alle mögliche Erinnerungen durch den Kopf schießen. „Aber ohne diesen Grundstein ist es unmöglich so weiter zumachen, wo wir damals aufgehört haben" fügt sie nach einiger Zeit hinzu. Das was ich jetzt tue, muss einfach sein. Ich lehne mich zu ihr rüber und küsse sie. Sie erwidert den Kuss, ich ziehe sie so fest und so nah wie es geht an mich ran. Dieser Kuss ist kein gewöhnlicher Kuss, es ist ein Kuss voller Leid und voller Emotionen. Ich spüre wie Tränen ihre Wange verlassen, da sie auf meine Wangen fallen. Ich wische sie ihr sanft weg ohne den Kuss zu unterbrechen. Wir beide sind einfach süchtig nacheinander. Ich kann nicht ohne sie, genauso wenig kann sie ohne mich. Bekanntlich ist die Sucht eines Menschen seine größte Schwachstelle, was sich in unserem Falle wohl oder übel bemerkbar macht. Wir genießen alle beiden diesen Moment für uns, weil wir alle beide wissen dass das der letzte ist der uns bleibt. Danach wird alles anders sein.. Wir werden getrennte Wege gehen. Es ist kein Versöhnungskuss, sondern ein Abschiedskuss. Auch wenn wir uns alle beide es anders gewünscht hätten. Es ist das beste für uns beide. Ich habe sie zerstört und habe es nicht mal annähernd verdient so eine Frau wie sie an meiner Seite zu haben. Sie verdient einen Mann, der ihr was bieten kann und von Anfang an mit offenen Karten spielt. Es macht mich krank daran zu denken, dass sie irgendwer anders so glücklich machen wird wie ich es getan habe, aber wenn man jemanden von tiefsten Herzen liebt, wird man ihn gehen lassen egal wie sehr es weh tut. Wir lösen uns langsam von einander und ich lehne meine Stirn gegen ihre.

Nun sitzen wir hier und schauen uns in dieser Position an. Ich sehe wie sich Tränen in ihren wunderschönen blauen Augen bilden. Ich weiß was jetzt kommt und es ist das was mich komplett zerstören wird. „Also ist es endgültig vorbei?" flüstere ich eher zu mir selber und spüre wie sich ein Klos in meinem Hals bildet. Ihre Tränen finden den Weg ihrer Wange runter. „Es ist das beste für uns beide.." murmelt sie leise. Ich spüre ein starkes Ziehen in meinem Herz. Ich bekomme kein Wort raus und nicke nur leicht. Ich löse mich aus unserer Pose, bevor ich meine Augen reibe und versuche die Tränen zurück zuhalten. Ich kann es einfach nicht glauben, dass sie nicht mehr an meiner Seite ist. Das wir nicht mehr zueinander gehören. Das ich sie nie wieder mein Mädchen nennen darf. Es fühlt sich an als würde mir irgendwer den Boden unter meinen Füßen wegreißen. „Niki ich liebe dich für immer" bringe ich noch mit meiner letzten Kraft raus, stehe auf und gehe. Ich kann sie nicht mehr ansehen. So zerbrechlich und kaputt.. Ich hab alles verbockt, das einzige auf der Welt was mir ansatzweise so etwas bedeutet hat, habe ich kaputt gemacht. Ich schäme mich so sehr dafür, der einzigen Frau die mir im Leben wirklich was bedeutet hat, so etwas angetan zu haben. Ich werde mir das selber nie verzeihen können. Das einzige was mir in meiner Situation bleibt ist zu hoffen, das sie und Gott mir das irgendwann mal verzeihen können..

———————————————————————
Oh no, es hat mir das Herz gebrochen dieses Kapitel zu schreiben 🥺💔

Was denkt ihr wie es weiter geht zwischen den beiden? Ist es wirklich endgültig aus oder werden sie sich nochmal irgendwie zusammen raffen? 🙄

𝐋𝐨𝐨𝐤 𝐚𝐭 𝐦𝐞...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt