Kapitel 40.

69.1K 1.8K 93
                                    

Nach weiteren zwei Stunden, in denen ich vor mich hingedöst hatte hörte ich endlich, wie die Wohnungstür ins Schloss fiel. Blitzschnell war ich aus dem Bett gesprungen und in den Flur geeilt, wo Matthew gerade dabei war, eine dunkelbraune Aktentasche abzustellen. Er sah in seinem Anzug wirklich zum Anbeißen aus. Er hatte mich noch nicht entdeckt. Ich konnte mich nicht beherrschen, schlich auf Zehenspitzen auf ihn zu und schlang meine Arme um seinen breiten Rücken. Matthew zuckte vor Überraschung zusammen, entspannte sich dann jedoch und legte seine Hände über meine auf seiner Brust. Dabei spürte ich, wie sich etwas Weiches gegen meine Finger drückte und ich linste um ihn herum um zu sehen, was es war.

 Matthew lachte leise und drehte sich so, dass er mir den Blick auf das Etwas verwehrte. „Du bist ziemlich neugierig, Liebling.“, lächelte er und bei dem Kosewort schwoll mein Herz aufs Doppelte an. Ich zog einen Flunsch und zupfte an seinem Anzugärmel. „Jetzt zeig mir schon, was es ist.“, jammerte ich und wieder lachte er. Mittlerweile hatte er sich zu mir umgedreht und seine eine Hand hinter seinem Rücken verborgen. Sein Blick hatte sich auf mich geheftet und wanderte gierig an meinem Körper auf und ab. „Du bist unglaublich heiß, wie du hier, lediglich in meinem Shirt und deinem Höschen, stehst.“, schnurrte er und ich verdrehte die Augen.

 „Matthew, bitte! Spann mich nicht so auf die Folter! Ich gehe ja gleich mit dir ins Bett, aber zeig mir vorher, was du hinter deinem Rücken versteckst!“ Ich lehnte mich an seine harte Brust und versuchte mit meiner Hand nach der Überraschung zu fischen, doch Matthew dachte gar nicht daran, es mir leicht zu machen. Aus tiefster Seele lachend entwand er sich meiner halbherzigen Umarmung, die eigentlich nur dazu gedacht war, an das Etwas hinter seinem Rücken zu kommen und drängte mich mit seinem großen Körper Richtung Schlafzimmer. „Du willst mich mit dem Gedanken an heißen zügellosen Sex dazu bringen, dir die Überraschung schneller zu geben?“, fragte er und ich nickte eifrig. Wir hatten mittlerweile das Bett erreicht und ich war zwischen dem heißen Mann vor mir und der weichen Matratze hinter mir gefangen.

 „Leider klappt es tatsächlich. Ich kann dir einfach nicht widerstehen.“, setzte er nach und ein triumphierendes Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, als er mich auf das Bett drückte und seinen Arm hinter dem Rücken hervorzog. Es war ein wunderschöner Strauß roter Rosen und ein kleines rotes Tütchen mit goldenem Cartier Schriftzug. Ich schnappte nach Luft. „Hier Baby. Ich habe es im Schaufenster gesehen und musste sofort an dich denken.“ Ich nahm zuerst die Rosen entgegen und versenkte meine Nase in den weichen Blütenblättern. Sie rochen herrlich. „Vielen Dank, Matthew. Die Rosen sind wunderschön!“, bedankte ich mich und schlang ihm samt Blumenstrauß die Arme um den Hals. „Sie sind genauso wunderschön wie du, Lauren.“, murmelte er und ich kicherte leise. Mein Gott konnte dieser Mann romantisch sein.

„Lass mich schnell eine Vase holen.“, sagte ich und wollte schon aufstehen, doch Matthew drückte mich wieder zurück. „Lass mal, ich mach das schon. Mach du die andere Überraschung auf.“ Mit diesen Worten nahm er mir die Rosen ab und drückte mir die rote Tüte in die Hand, von der ich wusste, dass sie etwas enthalten würde, was ich mir in meinem ganzen Leben  nicht hätte leisten können. „Matthew..ich..ich glaube, ich kann das nicht annehmen. Was auch immer drin ist, es ist viel zu teuer!“ Leicht drückte ich die Tüte weg und er schnaubte. „Lauren, Baby, jetzt mach dich nicht lächerlich! Es war meine Entscheidung es dir zu kaufen. Jetzt mach schon auf.“

Mit Nachdruck drückte er mir die Tüte wieder in die Hände und ich seufzte. Ich machte sie auf und schaute hinein, während Matthew mit den Rosen das Zimmer verließ. Ein kleines rotes Kästchen lag darin und ich nahm sie mit zitternden Händen heraus. Ich hielt den Atem an, als ich sie zwischen Daumen und Zeigefingern hielt und aufdrückte. Ich ließ den Atem entweichen, als eine wunderschöne goldene Halskette zum Vorschein kam. Sie war sehr schlicht und ihr Anhänger war ein kleiner Brillant, eingefasst in eine goldene Fassung. Ich nahm sie heraus und drehte sie in den Händen. Die Kette war atemberaubend schön und gefiel mir durch ihre schlichte Eleganz unglaublich gut. Als ich den Anhänger drehte fiel mir auf, dass eine Gravur die Rückseite zierte: Ewig dein. In Liebe M.

Ich spürte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen und schluckte schwer. Noch nie in meinem ganzen Leben hatte mir etwas so viel bedeutet wie diese Worte. Er wusste ganz genau, wie er mein Herz erreichen konnte und ich liebte ihn dafür nur umso mehr. Als Matthew schließlich mit der Vase und den Rosen zurückkam, schaute ich ihm stumm entgegen, Tränen liefen über meine Wange, ohne dass ich sie hätte stoppen können. Entsetzt stellte er die Vase auf den Nachttisch und ging vor mir auf die Knie. „Lauren, Baby, was ist?“, fragte er und ich ließ meinen Blick auf die Halskette in meinen Händen wandern. Ein trauriger Ausdruck erschien auf seinem Gesicht.

„Sie gefällt dir nicht..“, sagte er leise und ich starrte ihn entgeistert an. Meinte er das gerade etwa ernst? „Was? Matthew, nein, das ist es nicht, ich..“, begann ich, doch er unterbrach mich. „Es ist zu viel. Ich habe übertrieben, du weißt nicht, wie du damit umgehen sollst, du..“, begann es aus ihm herauszusprudeln und ohne groß darüber nachzudenken, legte ich meine Lippen auf seine, brachte ihn mit Nachdruck zum Schweigen.

Etwas verwirrt erwiderte er den Kuss und als ich mir sicher war, dass er keinen weiteren Quatsch von sich geben würde, löste ich mich von ihm. Ich nahm sein Gesicht zwischen meine Hände und schaute ihm tief in die wunderschönen blauen Augen. „Matthew.“, sagte ich sanft und er schaute mich bloß an. „Die Kette ist unglaublich. Wirklich. Sie ist wunderschön und ich werde sie nie wieder hergeben. Die Worte auf der  Rückseite haben mich lediglich überwältigt, das ist alles!“, erklärte ich ihm und ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. „Sie gefällt dir?“, fragte er noch einmal nach und ich nickte. „Ich liebe sie. Vielen, vielen Dank.“

Ich legte ihm die Kette in die Hand und wieder schaute er mich verwirrt an. „Und doch willst du sie nicht?“ Ich kicherte und schüttelte den Kopf. „Du sollst sie mir umlegen, du intelligenter Anwalt.“, witzelte ich, nahm meine Haare zusammen und drehte mich so, dass er sie mir umlegen konnte. Matthew schnaubte hinter mir. „Du bist ziemlich frech, Madame! Aber ich tue dir den Gefallen.“, sagte er und ich hörte in seiner Stimme, dass es ihm unangenehm war, wie er sich eben verhalten hatte. „Vielen Dank. Das ist sehr aufopferungsvoll von dir.“, kicherte ich und erschauderte, als ich seine Hände an meinem Hals spürte.

Ich hatte den Verdacht, dass er mich extra mehr berührte, als nötig wäre und der Mistkerl machte mich alleine mit seinen Fingern an meinem Nacken verrückt. Ich seufze, als die Kette schließlich um meinen Hals hing und er seine Lippen auf meine Haut presste. „Ich habe dich den ganzen Tag unglaublich vermisst. Deine weiche Haut, das Funkeln in deinen Augen, wenn du dich über mich lustig machst, dein Geruch, der mich süchtig macht..“, begann er zu wispern und der Lufthauch, der bei jedem Wort meinen Hals streifte, verpasste mir eine Gänsehaut.

„Ich habe dich auch vermisst, sehr sogar.“, flüsterte ich und ließ den Kopf zur Seite fallen, damit er mehr Spielraum hatte. Seine Hand rutschte unter mein Oberteil und begann, mich zu streicheln. „Lass mich dich lieben, Lauren. Ich will mich in dir verlieren, fühlen, dass du da bist.“ Ich nickte, drehte mich zu ihm um und umarmte ihn. „Ich bin hier. Wegen dir. Liebe mich, Matthew. Bis es nichts anderes gibt, außer uns beide.“ Nach diesen Worten legte ich meine Lippen auf seine und Matthew erschauderte wohlig. „Ich liebe dich, Baby.“, wisperte er, als wir nach Luft schnappten. „Ich liebe dich auch.“ Und dann liebten wir uns.

Lustful - Erwachte BegierdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt