"Guten Abend, wissen Sie schon, was Sie haben möchten?" Die unbekannte Stimme ließ uns aus einander fahren. Ich hatte nicht gemerkt, wie sehr wir uns über den Tisch gebeugt hatten, doch jetzt wurde es mir mehr als bewusst und ich starrte peinlich berührt in meinen Schoß.
Nicht mal in einem Restaurant konnte ich diesem Mann widerstehen. Ich musste dringend an meiner Selbstbeherrschung arbeiten. "Ich weiß nicht, wie es mit meiner Partnerin aussieht, aber ich hätte gerne das U.S Premium Steak, Medium Well mit Kartoffelspalten und einen Chateau La Fleur Petrus.", sagte Matthew und wieder mal merkte ich, dass ich ich nicht im Geringsten in diese Gesellschaft passte. Ich hatte keine Ahnung, was die Gerichte mit den französischen Namen auf der Karte beinhalteten und wäre ich allein gewesen hätte ich mir eine einfache Cola bestellt. Aber ich wollte Matthew nicht blamieren und somit riss ich mich zusammen.
"Für mich das Gleiche, bitte." Ich schaute auf und sah dem jungen Kellner ins Gesicht. Er schien nicht viel älter als ich und als ich ihn leicht anlächelte, wurde er rot und schaute zur Seite. "Ich.. ähm.. in Ordnung. Ich werde mich beeilen, den Wein zu servieren." Mit diesen Worten stolperte er zurück und verschwand mit hochrotem Kopf in die Küche. Verwirrt schaute ich zu Matthew, der die Ellbogen auf dem Tisch aufgestützt hatte und sich eine Hand leicht vor den Mund hielt, so als müsste er etwas verbergen.
"Was ist mit dir?", fragte ich ihn und fixierte mich auf seine blauen Augen in denen etwas funkelte, das ich nicht einordnen konnte. Kleine Fältchen hatten sich neben ihnen gebildet und wenn mich nicht alles täuschte, war ihm gerade ein kleines Lachen herausgerutscht. Als er schließlich seine Hand vom Mund nahm bestätigte sich meine Vermutung. Er grinste.
"Was ist so lustig, Matthew?", zischte ich und hatte das ungute Gefühl, dass er sich herzlich über mich amüsierte. "Nunja..", feixte er und ich verengte die Augen. "Ich bin anscheinend nicht der einzige, der so auf dich reagiert, der keinen klaren Gedanken fassen kann, wenn du einen so anschaust.", fügte er hinzu und ich schüttelte entnervt den Kopf. "Matthew Caulfield, kann es sein, dass du dir das einbildest?"
"Absolut nicht! Du hast doch gesehen, wie rot er geworden ist und wie er angefangen hat zu stammeln. Ich will gar nicht wissen, an was er gedacht hat. Aber vermutlich unterschieden sich seine Gedanken in dem Moment nicht sehr von meinen.", erklärte er und wieder schoss mir die Röte ins Gesicht. Er streckte seine Hand aus und legte sie sanft an meine Wange. "Ich mag es, wenn du rot wirst.", murmelte er und streichelte mich leicht. Ich schmiegte mein Gesicht ein wenig näher an seine Hand und genoss das Gefühl wahrscheinlich mehr, als ich sollte.
"Und du kannst erschreckend zärtlich sein.", gab ich leise zurück und versank für einen Augenblick in seinen Augen. "Mann tut, was er kann." Matthew grinste und plötzlich spürte ich wie sich etwas an meinem
Bein hinaufschob. Ganz sanft. Ein Blick nach unten verriet mir, dass es sein Fuß war, den er aus seinem teuren Designerschuh befreit hatte. Er hatte mittlerweile meinen Oberschenkel erreicht und schlüpfte unter das Kleid. Mein Blick flog zu ihm. "Was hast du vor?", flüsterte ich und war froh darüber, dass die langen Tischdecken seinen schamlosen Angriff verdeckten. "Vertrau mir.", wisperte er zurück und ich schluckte.Sein Fuß streichelte mich, fuhr langsam weiter nach oben und kitzelte die Innenseiten meiner Schenkel. Er war so kurz davor mich DORT zu berühren. Mit seinem Fuß. Normalerweise hätte mich das anekeln sollen, aber das tat es nicht. Ganz im Gegenteil. Ich schloss die Augen. "Sir, Miss? Der Wein." Ich riss die Augen entsetzt wieder auf und starrte in das leicht errötete Gesicht des Kellners, der eine edel wirkende Rotweinflasche in den Händen hielt. Er goss Matthew und mir einen kleinen Schluck ein und wartete. Verwirrt schaute ich mein Glas an und dann Matthew. Er grinste. "Du musst ihn probieren und dann sagen, ob er dir so genehm ist oder du eine andere Flasche möchtest." Sein Fuß befand sich immer noch auf Wanderschaft und als ich mein Glas ergriff sah ich, dass meine Hand leicht zitterte.
Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und nahm einen kleinen Schluck. Genau in diesem Moment fand sein Fuß meine heiße Mitte und ich keuchte auf. Der Wein gelangte in meine Luftröhre und ich musste husten. Sofort griff ich nach einer der seidenen Servietten und hielt sie mir vor den Mund damit ich weder mein Kleid, noch Matthews Hemd oder die Tischdecke ruinierte. Als sich mein Hustenreiz gelegt hatte, schloss ich die Augen. Peinlicher ging es ja wohl nicht. Boden, tu' dich auf. "Er schmeckt.", sagte ich leise und Matthew brach in schallendes Gelächter aus.
Ich spürte, wie sich sein Fuß langsam aber sicher zurück zog und funkelte ihn böse an. "Das ist alles deine Schuld.", versuchte ich ihm per Mundbewegung klar zu machen, doch Matthew schien nicht sehr eingeschüchtert. Ganz im Gegenteil. Er lehnte sich zufrieden in seinem Stuhl zurück und bedeutete dem Kellner mit einer raschen Handbewegung, dass er gehen konnte.
"Bist du vollkommen wahnsinnig geworden?", zischte ich, als der Kellner außer Hörweite war und versuchte, meinen sich überschlagenden Herzschlag zu beruhigen. "Was denn?", antwortete Matthew unschuldig und ich hätte ihm am Liebsten das Rotweinglas ins Gesicht geschleudert. "Du weißt ganz genau, was ich meine! Wir sind in einem Sternerestaurant, verdammt noch mal! Und ich habe gerade einen sauteuren Wein ausgehustet, nur weil Mr. Ich-kann-dir-nicht-widerstehen seine Händ.." Ich stockte. "..Füße nicht von mir lassen konnte! Weißt du wie ich jetzt dastehe? Wie ein verdammter Trampel!"
Ich merkte, wie ich mich in Rage redete und Matthews Reaktion auf meinen Ausbruch machte mich noch viel wütender. Er saß dort in seinem Stuhl, ganz Herr der Lage und grinste mich an. "Matthew Caulfield, ich bin so kurz davor, dir dein arrogantes Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen. Und dieser Gedanke erschreckt mich, da ich normalerweise nie gewalttätig bin!", fluchte ich und senkte die Stimme als ich die erstaunten Seitenblicke der anderen Restaurantbesucher realisierte.
"Du verwirrst mich! Du kitzelst Reaktionen aus mir heraus, die ich so nie erlebt habe! Und das in aller Öffentlichkeit!" Ich wusste, dass ich normalerweise kein Recht darauf hatte, ihn anzuschnauzen, da ich bei seinen heißen Angriffen keinerlei Gedanken daran verloren hatte, ihn irgendwie zu stoppen. Und doch tat es gut. Ich wollte gerade wieder zu einer neuen Tirade an Vorwürfen ansetzen, als Matthew mich unterbrach.
"Hast du deine Tage?", fragte er stumpf und ich schaute ihn irritiert an. "Wie bitte?" "Ich habe dich gefragt, ob du deine Tage hast. Du weißt schon, der weibliche Zyklus. Menstruation.", erklärte er und ich schnaubte. "Ich weiß was das ist, Caulfield! Ich war nur auf deine dreiste und direkte Frage nicht vorbereitet!", gab ich bissig zurück und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. "Du hast mir noch immer keine Antwort gegeben." Matthew lehnte sich wieder ein Stück nach vorne und stützte seine Ellbogen auf dem Tisch auf.
"Ich wüsste nicht, was zum Teufel dich das angehen würde.", patzte ich los und Matthews Mundwinkel zuckten. "Naja, ich versuche nur gerade deine Stimmungsschwankungen nachzuvollziehen. Eben hast du noch meine Berührungen genossen und wenige Sekunden später rügst du mich für mein Verhalten. Ich kenne sowas nur, wenn Frauen in ihrer schweren Phase des Monats stecken.", sagte er und ich schüttelte perplex den Kopf. "Du bist unglaublich..", gab ich zurück und Matthew deutete mit seiner Hand eine Verbeugung an.
"Vielen Dank, meine Liebe, das kann ich nur zurückgeben.", sagte er und ich zischte. "Das meinte ich nicht im positiven Sinne. Weißt du was, mir ist der Appetit vergangen. Ich hoffe dein U.S Premium Steak, medium well gegrillt mundet dir." Mit diesen Worten stand ich auf und ließ Matthew mit offenem Mund zurück. Ich musste dringend an die frische Luft und einen klaren Kopf bekommen. Ich musste über all das zwischen und nachdenken. Ob ich dafür bereit war. Ob ich dafür geschaffen war. Für ihn und seine intimen Angriffe. Sein Reden, so gerade heraus, manchmal verletzend. Für diesen Mann, den ich vermutlich niemals bändigen konnte.
Ich drückte den Knopf vom Aufzug und war froh darüber, dass sich die Türen sofort öffneten. Ich ging hinein und schloss für einen Augenblick die Augen. Langsam atmete ich ein und aus. Ich musste die Ruhe bewahren. Kein hysterischer Anfall. Nicht hier und nicht jetzt. Als ich die Augen wieder öffnete stand ich Matthew direkt gegenüber. Nur wenige Zentimeter trennten uns. Ich hatte nicht gemerkt, dass er mir gefolgt war. Die Türen glitten zu. Ich war gefangen. In einem Aufzug. Mit Matthew Caulfield. Dem Sexgott persönlich. So viel zu einem klaren Kopf. Seine blauen Augen durchbohrten mich. Heiß und versprechend war sein Blick. Ich war verloren.
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Lustful - Erwachte Begierde
Romance"Ich werde Sie ihn vergessen lassen, Miss Carter. Denn wissen Sie was? Ich will immer die volle Aufmerksamkeit, ich teile nicht gerne. Lassen Sie sich auf dieses Spiel ein und ich verspreche Ihnen, Sie werden mehr davon haben, als er Ihnen jemals hä...