Kapitel 8.

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In der Schachtel befanden sich die hochhackigen High Heels, die ich im Schaufenster gesehen hatte, als ich mit Matthew durch die Stadt gelaufen war. Ehrfürchtig nahm ich sie heraus und drehte sie in den Händen. Sie waren wunderschön. Und ein viel zu teures Geschenk. Eigentlich wusste ich, dass ich sie nicht annehmen konnte, aber ich wusste auch, das ich es nicht über's Herz bringen würde, sie zurückzubringen. Ich war noch einen Blick in die Schachtel und erkannte etwas schwarzes sowie eine kleine Karte. Ich ergriff sie, klappte sie auf und sofort wehte mir der Duft von Matthews Parfum entgegen. Ich atmete ihn tief ein und sofort fühlte es sich an, als würde er direkt neben mir stehen und jeden Augenblick die Arme um mich schlingen. Doch er war nicht hier und somit konzentrierte ich mich auf die elegant geschwungene Schrift.

Ich möchte dich heute Abend in den schwindelerregend hohen Schuhen und dem Hauch von einem Kleid sehen. Ich freue mich auf dich.

M.

Sofort breitete sich ein Kribbeln in meinem Unterleib aus. Dieser Mann wusste, wie man eine Frau verwöhnte. Ich legte die Karte zu den Schuhen und holte das schwarze Kleid aus der Schachtel. Und schnappte nach Luft; Dieses Kleid war fast unanständig kurz und hatte einen unglaublichen Rückenausschnitt, sodass mir die Röte bereits ins Gesicht stieg, obwohl ich es noch nicht einmal an meinem Körper trug. Noch dazu war ich überhaupt nicht der Typ für Kleider. Ich hatte nicht die Figur dafür. Alle Blicke würden sich sofort auf meine Brüste und auf meine breiten Hüften legen. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Einerseits schmeichelte es mir, dass Matthew meine FIgur anscheinend so attraktiv fand, dass er sie nicht verhüllen wollte, andererseits würde ich mich wahrscheinlich ziemlich billig fühlen. Hohe Schuhe und ein kurzes Kleid? Konnte ich das? Natürlich kannst du das, du musst nur etwas selbstbewusster sein! Und wenn es Matthew gefällt hast du doch nichts zu befürchten!

Seufzend legte ich das Kleid auf mein Bett und stand auf. Ich würde es tragen. Matthew zu liebe. Auch wenn mir dabei nicht ganz wohl war. Mein Blick fiel auf die Uhr auf meinem Nachtschrank. Es war erst kurz nach Elf und ich hatte keine Ahnung, was ich die restliche Zeit machen sollte, bis Matthew mich abholte. Allein der Gedanke daran ließ mich unruhig werden. Heute war Samstag, was hieß, dass Kylie arbeiten musste und ich hatte keine anderen Freunde, mit denen ich hätte etwas unternehmen können. Meine Wohung war ebenfalls sauber, da ich mich nach dem Missverständnis mit Matthew schon damit abgelenkt hatte, zu putzen. Ich hatte tatsächlich nichts zu tun. Ich schlufte ins Wohnzimmer, ließ mich auf's Sofa fallen und schaltene den kleinen Fernseher an. Das würde ein langer Tag werden.

Ein Klingeln riss mich aus meinem Traum. Völlig verwirrt rappelte ich mich auf und fuhr mir mit dem Handrücken über die Augen. Ein weiteres Klingeln. Verdammt, das ist die Türklingel! Schoss es mir durch den Kopf und mein Blick flog auf meine Armbanduhr. Es war kurz vor Acht. Matthew! Das konnte doch nicht wahr sein. Ich war eingeschlafen. Und jetzt stand Matthew bereits vor der Tür und ich war noch nicht einmal geduscht. "Scheiße!", fluchte ich und hastete zur Tür. Matthew war bereits dabei, Sturm zu klingeln, als ich sie öffnete. Erstaunt schaute er mich an und betrachtete meinen Körper. "Es tut mir leid, ich bin eingeschlafen und habe die Zeit vergessen. Komm doch rein und setz dich, während ich mich schnell fertig mache.", stammelte ich und trat zur Seite, damit er hineinkommen konnte. "Miss Carter hat also geschlafen, ja?", spottete er und ich nickte verlegen. "Schau dich in Ruhe um, ich bin in ein paar Minuten bei dir." Mit diesen Worten schloss ich die Haustür und sprintete ins Badezimmer. Als ich einen Blick in den Spiegel warf, sah ich die Röte in meinem Gesicht und stöhnte. Warum musste Matthew mich ausgerechnet so sehen?

Ich entkleidete mich schnell und stieg unter die Dusche. Wie eine Verrückte wusch ich mir Haare und Körper und wäre beinahe auf den Fliesen ausgerutscht, als ich wieder hinaustrat. Ich wollte schon nach dem Handtuch greifen, als mir einfiel, dass es im Wäschekorb in meinem Schlafzimmer lag. "Nein, nicht das noch.", stöhnte ich und überlegte, was ich tun sollte. Wäre ich alleine, hätte ich ohne Probleme in mein Schlafzimmer gehen können, aber Matthew saß bereits auf dem Sofa mit Blick zur Badezimmertür, wie ich sehen konnte, als ich durchs Schlüsselloch spähte. Unruhig trat ich von einem Bein auf's andere. Dann entschied ich mich dazu, ihm zu sagen, was mein Problem war. "Matthew?", rief ich und betete darum. dass er es gehört hatte. Das Ganze war mir unglaublich peinlich. "Ja?", bekam ich die Antwort und ich merkte, wie ich errötete. "Könntest du dich kurz umdrehen oder die die Hände vor's Gesicht halten?", fragte ich und meine Stimme erinnerte an das Quieken einer Maus. "Lauren, beliebst du zu scherzen? Warum sollte ich mir die Hände vor's Gesicht halten?" Ich kniff die Augen zusammen. Verdammt, konnte er nicht einfach machen, was ich ihm sagte, ohne dass er dumme Fragen stellen musste?

Lustful - Erwachte BegierdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt