Kapitel 7.

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Logans Blick wanderte an meinem Körper hinab und blieb einen Moment zu lang auf meiner Oberweite hängen. Dann schaute er mir wieder ins Gesicht. "Du hast dich verändert.", sagte er und ich wusste, dass es für ihn nicht im Positiven war. Er stand schon immer auf diese schlanken, zerbrechlichen Frauen, deswegen hatte ich mich auch geschmeichelt gefühlt, als wir zusammengekommen waren. "Ich habe eine schwere Zeit hinter mir.", gestand ich und schaute peinlich berührt zu Boden. Ich fühlte mich unglaublich unwohl in seinem Beisein. Logan schwieg und reichte mir schließlich die Kopfhörer. Ich nahm sie und hing sie mir um den Hals, dann nahm ich all meinen Mut zusammen und schaute ihn direkt an. Es war merkwürdig in sein kantiges Gesicht zu schauen, das ich so gut kannte, so oft gestreichelt hatte. Er hatte dunkle Schatten unter den Augen und auch sein Blick schien ziemlich verhangen. Er sieht furchtbar aus, schoss es mir durch den Kopf, aber ich traute mich nicht, es ihm zu sagen.

"Und, wie ist es dir in den letzten Monaten ergangen?", fragte ich stattdessen und bemerkte, dass er bei dieser Frage kurz zusammenzuckte. "Gut.", stieß er aus, ohne mich dabei anzusehen. Er log. Ich merkte, dass er sich unwohl fühlte, mit mir zu reden und dieses Gefühl verpasste meinem Herzen einen Stich. Früher konnten wir so unbeschwert mit einander reden, konnten gemeinsam über die banalsten Dinge lachen und auch schweigen, ohne dass es unangenehm war. Es hatte sich alles so sehr verändert. "Also gut, ich ähm, muss dann jetzt auch weiter.", begann ich und wollte mich schon abwenden, als er mich plötzlich am Arm packte und mich direkt ansah. Ich erschrak, als ich den Schmerz in seinen Augen sah.

"Lauren.. ich...es tut mir alles so unendlich leid. Ich war ein Idiot, ich hätte dich niemals betrügen dürfen, dich niemals gehen lassen. Ich habe gelitten wie ein Hund, als ich merkte, was ich getan hatte. Du warst alles für mich, Lauren. Alles. Ich wollte dich heiraten und dann, dan kam Lisa. Sie war so süß, so unschuldig. Ich konnte ihr nicht widerstehen. Ich habe einen Fehler begangen, das weiß ich Lauren. Und es tut mir leid. Es tut mir schrecklich leid. Ich wollte bei dir vorbeikommen, dir alles erklären, aber es war mir so peinlich. Ich wusste, dass du mir nicht verziehen könntest, weil ich mich wie ein verdammtes Arschloch benommen habe. Aber ich denke an dich, jeden verfluchten Tag!", sprudelte er plötzlich los und seine Worte ließen mich erstarren. Logan, der Mann, den ich über alles geliebt hatte, der mir so weh getan hatte, stand vor mir und entschuldigte sich bei mir. Sagte mir, dass er an mich denke und mich heiraten wollte, bevor Lisa aufgetaucht war.

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich war völlig perplex. "Lauren, bitte, sag doch etwas..", bettelte Logan und drückte meinen Oberarm. Die Berührung schoss kleine Blitze durch meinen Körper. Es war so vertraut. Er war so vertraut. "Logan, ich..", begann ich und schüttelte den Kopf. Es war zu viel für mich. Viel zu viel. Heute Morgen hatte ich mich noch auf das Treffen mit Matthew gefreut und jetzt stand mein Ex-Freund vor mir und bat um Vergebung. Warum konnte mein Leben nicht einfach mal gerade verlaufen, warum musste es so unendlich viele Abzeiweigungen nehmen, mich so verwirrten? Ich schloss für einen Moment die Augen. "Lass uns ein Stück gehen.", sagte ich und ging bereits los, ohne seine Antwort abzuwarten. Logan kam an meine Seite und ich spielte vor meinem bauch mit meinen Händen.

"Du hast mir das Herz gebrochen, Logan.", begann ich schließlich und schaute ihn an. Er hatte die Augenbrauen zusammengezogen und sah aus, als würde er jeden Augenblick zusammenbrechen. Ich ließ mich davon nicht beirren, schließlich hatte es ihn auch einen Dreck gekümmert, als ich weinend vor ihm saß, als er mir sagte, dass er mich betrogen hätte und verlassen würde. "Nein, nicht gebrochen, du hast es in Stücle gerissen. Ich dachte, wir beide hätten eine Zukunft. Wir hatten so eine schöne Zeit zusammen, ich habe bereits an eine Familie mit dir gedacht. Und dann plötzlich eines Abends kamst du an und sagtest mir, dass du mich betrogen hättest und dich von mir trennen würdest, weil du dich in diese Frau verliebt hättest." Der Gedanke an sein herzloses Verhalten trieb mir die Tränen in die Augen. "Ich..Lauren, es tut mir so leid.", stammelte er. Seine Stimme war heiser.

Lustful - Erwachte BegierdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt