"Aaaaah..." Schreiend schnellte ich aus meinem mehr als angsteinflößenden Traum und schlug schmerzhaft mit Matthews Kopf zusammen. "Verdammt nochmal, Lauren!", fluchte dieser und hielt sich die Stirn, doch ich war viel zu aufgewühlt, als dass ich ihm Mitleid hätte entgegenbringen können.
"Oh Gott, oh Gott, nein, nein. Es war nur ein Traum, nur ein Traum.", murmelte ich vor mich hin und versuchte, mich zu beruhigen. Mein Herz galoppierte wie ein Rennpferd auf den letzten Metern vor dem Ziel und mein Magen rebellierte. Mir war schlecht.
Plötzlich spürte ich eine Hand an meinem Gesicht, Finger die mich zärtlich streichelten. Ich zuckte zurück. "Fass mich nicht an!", zischte ich und wich in die hinterste Ecke des Sitzes zurück. Ich starrte ihn an wie eine Maus, die gerade realisiert hatte, dass sie einer Schlange gegenüberstand.
"Lauren, du hast geträumt, es ist alles in Ordnung, ich tue dir nichts.", murmelte Matthew und rutschte ein wenig näher, seinen Arm noch immer ausgestreckt. Ich wich noch weiter zurück, versuchte zu verstehen, was eben passiert war. "Ich hab gesagt, du sollst mich nicht anfassen!", brüllte ich und Matthew ließ entgeistert den Arm in seinen Schoß fallen.
Es war ein Traum gewesen. Ein verflucht realer Traum, wie ich zugeben musste. Seine Schläge.. Wie von selbst legte sich meine Hand an meine Wange. Mir war es, als würde ich das Brennen darin noch immer spüren.
"Eine gute Sub hält die Schnauze wenn sie gevögelt und geschlagen wird." "Wie bitte? Was hast du da gerade gesagt, Lauren?" Matthew starrte mich an und erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich die Worte laut wiederholt hatte, die in meinem Kopf herumgespukt hatten.
"Ich..ich..", stotterte ich, doch ich war nicht in der Lage dazu einen zusammenhängenden Satz hervorzubringen. "Eine gute Sub hält die Schnauze wenn sie gevögelt und geschlagen wird?", wiederholte Matthew meine Worte von vorher und schüttelte entsetzt den Kopf. "Wo zum Henker hast du so einen Mist her?", fragte er schließlich und ich schüttelte nur den Kopf.
"Du hast es geträumt, habe ich Recht? Du hast geträumt, dass ich dich missbrauchen wollte, dich beschimpft und geschlagen habe." Ich nickte nur und Matthew schloss gequält die Augen. "Mein Gott, Lauren. Warum? Vertraust du mir so wenig, dass du von solchen Horrorszenarien träumst?" Seine Hand fuhr durch sein braunes Haar und als er mich wieder ansah, war nichts als Verzweiflung in seinem Blick zu sehen.
"Du vertraust mir nicht.", stellte er fest und es zerriss mir fast das Herz, als ich den Kopf schüttelte. Es tat mir leid, unendlich leid, aber der Traum hatte mich aus der Bahn geworfen, mich verängstigt, wie sollte ich ihm da vertrauen? Ich hatte ihn mir nie so vorgestellt wie in meinem Traum, doch jetzt da ich seine brennende Ohrfeige, seinen eisernen Blick auf mir noch immer spüren konnte, hatte sich sein Erscheinungsbild für mich verändert.
Er war noch immer unglaublich attraktiv, aber plötzlich waren seine Hände zu groß, zu einschüchternd, seine Schultern zu breit, er zu groß. Er machte mir Angst. "Lass mich raus.", flüsterte ich und als er nicht reagierte setzte ich ein flehendes "Bitte" nach.
Matthew schüttelte gekränkt den Kopf. "Ich wollte nicht, dass du so von mir denkst.", sagte er und mit einem letzten Blick auf mich klopfte er an der Scheibe, die das Fahrerhäuschen vom Rest der Limousine trennte. William wandte den Kopf ein wenig, als er es bemerkte. "Sir?", fragte er und Matthew seufzte. "Lassen Sie mich bitte hier raus und fahren Sie Miss Carter nach Hause." William schien erstaunt. "Pardon?", fragte er nach und ich sah, wie Matthew die Faust auf seinem Oberschenkel ballte.
"Sie haben richtig verstanden. Halten Sie an und lassen Sie mich raus. Ich laufe den Rest." "Wie Sie wünschen, Sir." Die Scheibe glitt wieder nach oben und wenig später kam der Wagen zum Stehen. Matthew schaute mich an, seine blauen Augen durchbohrten mich förmlich und ich rutschte unwohl auf dem Sitz hin und her.
"Es tut mir leid. Ich wollte dich niemals ängstigen, Lauren. Und es tut mir leid, dass du ein solch miserables Bild von mir hast. Ich wünsche dir auf deinem weiteren Lebensweg viel Erfolg und hoffe, dass wir uns eines Tages noch einmal über den Weg laufen werden. Es war schön dich kennenzulernen, Lauren Carter." Mit diesen Worten und einem letzten Blick stieg er aus und ließ mich verwirrt im Inneren des Wagens zurück.
Als der Wagen sich wieder in Bewegung setzte und wir an Matthew vorbeifuhren, der die Hände in den Taschen seiner Anzughose vergraben hatte und ziemlich geknickt aussah, drehte er den Kopf und schaute mich an. Obwohl ich hinter geschwärzten Scheiben saß schien es, als würde sein Blick direkt in meine Seele eindringen und mein ganzes Ich auf den Kopf stellen.
Mir wurde klar, dass ich ihn nie wieder sehen würde, wir spielten in verschiedenen Ligen. Er war der reiche, gut aussehende Anwalt, der in 5 Sterne Hotels aß und ich war die rundliche junge Frau, die bei Starbucks arbeitete, um sich ihr Leben in irgendeiner Weise finanzieren zu können.
Ich wandte den Blick ab und ließ den Tränen freien Lauf. Ich wollte nur noch nach Hause und mein geschundenes, zutiefst verwirrtes Herz pflegen.
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Lustful - Erwachte Begierde
Romance"Ich werde Sie ihn vergessen lassen, Miss Carter. Denn wissen Sie was? Ich will immer die volle Aufmerksamkeit, ich teile nicht gerne. Lassen Sie sich auf dieses Spiel ein und ich verspreche Ihnen, Sie werden mehr davon haben, als er Ihnen jemals hä...