Ich fühlte mich wie in einem Film, bei dem man auf die Vorspultaste gedrückt hatte. Die Ereignisse in meinem Leben überschlugen sich, alles ging viel zu schnell. Menschen kamen in mein Leben und gingen wieder und ich stand daneben und musste das alles mit ansehen.
Mein Kopf schwirrte, als ich die Tür zum Starbucks aufschloss und direkt hinter den Tresen, zum Aufenthaltsraum strebte. Ich konnte immer noch nicht glauben, was gestern passiert war: ich hatte mich auf den Weg zu Matthew gemacht, um ihn anzuflehen, mich anzuhören und habe seine Kanzlei als vergebene junge Frau verlassen, die ein Dauergrinsen auf dem Gesicht trug.
Matthew Caulfield war seid gestern mein Freund. Ich hatte mir den heißesten Junggesellen New Yorks geangelt. Ich schüttelte den Kopf, als ich meine Jacke an einen Haken hing und mir die Schürze mit meinem Namensschild umband. Irgendwo musste es doch einen Haken geben, ich meine, soviel Glück konnte doch niemand haben!
Ich verließ den Aufenthaltsraum und stellte mich an den Tresen, um die ersten Vorbereitungen zu treffen. Ich stellte die Kaffeemaschinen an und wischte die Arbeitsflächen noch einmal mit einem feuchten Lappen ab, dann hob ich den Kopf, als sich die Tür öffnete. Kylie kam mit zusammengekniffenen Augen auf mich zu und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Sie sah furchterregend aus.
"Lauren Carter, wie schön, dass du uns auch mal wieder mit deiner Anwesenheit beehrst!", sagte sie schnippisch und ich merkte, dass sie sich zusammenreißen musste, um mich nicht anzuschreien.
"Kylie, ich..", begann ich, doch sie schnitt mit der Hand durch die Luft und unterbrach mich somit. "Drei Wochen war ich im Urlaub und du hast nichts von dir hören lassen! Drei verdammte Wochen! Du hast auf keinen meiner Anrufe reagiert, auf keine SMS geantwortet. Ich habe dir sogar eine Postkarte geschrieben! Kannst du dir vorstellen, was ich mir für Sorgen um dich gemacht habe?!", polterte sie los und ich zog den Kopf ein.
Obwohl sie kleiner war als ich, konnte sie ziemlich einschüchternd sein und ich hasste es, wenn sie sauer auf mich war. In diesem Fall war es aber mehr als berechtigt, das wusste ich und somit ließ ich sie sich aufregen und antwortete erst, als sie den Mund geschlossen und tief durchgeatmet hatte.
"Kylie, es tut mir leid, wirklich, aber in den letzten drei Wochen ist viel passiert und es ging mir bis gestern wirklich ziemlich beschissen. Zwar war ich nicht krank, also zumindest nicht im wirklichen Sinne, aber ich hatte an einem gebrochenen Herzen zu knabbern. Aber jetzt hat sich alles geklärt und ich bin wieder Einsatzfähig.", erklärte ich und wartete, auf ihre Reaktion. Zuerst passierte gar nichts.
Kylie starrte mich nur noch immer wütend an und ich erwartete bereits einen zweiten Wutausbruch ihrerseits, doch dann legte sich ein sanfter Ausdruck auf ihr Gesicht und sie kam um den Tresen herum, um mich in die Arme zu nehmen. Ich legte meinen Kopf auf ihren blonden Wuschelkopf und zog sie eng an mich. Ich hatte meine beste Freundin wirklich vermisst.
"Man, Lauren, mach das nie wieder, verstanden? Ich bin deine beste Freundin und ich mache mir Sorgen um dich! Und wenn du an einem gebrochenen Herzen leidest, bin ich doch die erste, die mit einem Eimer Eis und einem albernen, kitschigen Liebesfilm vor deiner Tür steht! Warum hast du denn nichts gesagt?, nuschelte sie in meine Schürze, dann hob sie den Kopf, um mich anzusehen. Ihre grünen Augen fixierten mich fragend.
"Ich weiß doch, dass du immer für mich da bist Ky, genauso wie ich immer für dich da sein werde, aber dieses mal musste ich das Ganze mit mir selbst ausmachen. Es hat zwar lange gedauert, aber jetzt bin ich glücklicher denn je.", sagte ich und Kylie starrte mich fragend an, dann schien ihr ein Licht aufzugehen.
"Mooomentchen Mal. Sag mir nicht, du und dieser Anwalt..", begann sie und ich nickte nur grinsend. "Du machst Witze! Du gehst mit diesem Sahnestück ins Bett? Ist er so gut, wie er aussieht?" Sie hüpfte aufgeregt auf und ab und ich lachte. "Er ist noch viel besser.", antwortete ich und zwinkerte ihr zu. Kylie tat, als würde sie in Ohnmacht fallen. "Verdammt, du dummes Miststück hast aber auch immer so ein Glück!", knurrte sie und boxte mir leicht auf den Oberarm. Ich zuckte die Schultern. "Mal sehen, was sich so entwickelt." "Du musst mich auf dem Laufenden halten, ich will alles wissen!"
Ich nickte nur, dann schauten wir beide auf, als sich die Tür öffnete. Unser Chef kam herein und schaute verblüfft, als er uns so dicht bei einander, mit einem riesigen Grinsen auf dem Gesicht sah. "Hat eine von euch im Lotto gewonnen?", fragte er und Kylie und ich schauten uns wissend an. Dann lachten wir. "Nein, das was passiert ist, ist viel Besser als ein Lottogewinn.", sagte ich, als ich mich beruhigt hatte und mein Chef schien noch verwirrter. Doch er fragte nicht weiter nach.
"Na dann, auf, auf, die Kunden wollen ihren Kaffee." Mit diesen Worten scheuchte er uns auf unsere Plätze und verschwand im Aufenthaltsraum. Kylie und ich schauten immer mal wieder rüber, um dann wie zwei Verrückte, zu grinsen.
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Lustful - Erwachte Begierde
Romance"Ich werde Sie ihn vergessen lassen, Miss Carter. Denn wissen Sie was? Ich will immer die volle Aufmerksamkeit, ich teile nicht gerne. Lassen Sie sich auf dieses Spiel ein und ich verspreche Ihnen, Sie werden mehr davon haben, als er Ihnen jemals hä...