Kapitel 34.

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Hallo ihr Lieben. Ich danke euch. Dafür, dass ihr mir solchen Mut gemacht habt mit euren Kommentaren. Und ihr habt Recht, verdammt. Ihr habt so Recht! Ich sollte mich davon nicht runterziehen lassen. Und das tue ich auch nicht. Ich habe heute lange überlegt und hey, warum die Hater nicht mit einem weiteren Kapitel provozieren? Hier habt ihr es. Und ich hoffe, es gefällt euch. xx

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Ich zögerte lange, bevor ich meine Hand in die seine legte und mir von ihm aus dem Auto helfen ließ. Ich sah, wie sich Matthews Mund zu einem gewinnenden Lächeln verzog und spürte förmlich, wie mein Magen einen Purzelbaum schlug. Hatte ich mich wirklich richtig entschieden? Konnte ich das? Das wirst du sehen, wenn du gefesselt und geknebelt auf seinem Bett liegst und er dir den Arsch versohlt, bis du nicht mehr weißt, wo dir der Kopf steht. Diese gehässige Stimme, die wie immer in meinen Gedanken saß, lässt mich schlucken. Was, wenn mein Unterbewusstsein Recht hatte? Was, wenn ich tatsächlich nicht dafür gemacht worden war, mich dominieren zu lassen? Was, wenn ich es eigentlich die ganze Zeit gewusst hatte, die Zeichen aber nicht deuten wollte?

Meine Schritte verlangsamten sich automatisch, als mir diese furchteinflößenden Gedanken durch den Kopf schwirrten. Ich machte mir selbst Angst, malte mir Horrorszenarien aus, die mich ganz schwummerig werden ließen und die ich am Liebsten gar nicht weiterspinnen wollte. Aber mein Kopf machte, was er wollte und mit jedem Bild, was mir in den Sinn kam, ging es mir schlechter. Matthew musste mich bereits förmlich hinter sich her ziehen und als wir den Fahrstuhl erreicht hatten, der uns anscheinend zu seiner Wohnung bringen sollte, fuhr er schließlich zu mir herum. „Was ist dein verdammtes Problem?“, herrschte er mich an und ich machte vor Schreck ein paar Schritte zurück.

„Wie..wie bitte?“, stammelte ich und versuchte, seinem eisigen Blick stand zu halten. „Du hast mich schon verstanden, Lauren! Was zum Teufel ist los mit dir? Ich habe das Gefühl, als würde ich ein Lamm zur Schlachtbank führen und nicht, dass ich dich zu mir in die Wohnung bringe!“ Seine Stimme war grollend und ich musste wider Willen an meinen Albtraum denken. Der Albtraum, in dem er mich gefesselt und geschlagen hatte. In dem er mich beleidigt und gedemütigt hatte. Und das alles, während seine wunderschönen, furchteinflößenden blauen Augen auf mir lagen. Ein Schauder überlief mich. „Ich..ich kann das nicht..“, murmelte ich und entriss ihm meine Hand. Matthew fluchte, griff erneut nach mir, fuhr sich jedoch, nachdem er merkte, dass ich mich von ihm nicht anfassen lassen wollte, wirsch durch die Haare.

„Das ist doch jetzt nicht dein Ernst! Sag mir, dass das ein mieser Scherz ist.“ Ich schüttelte den Kopf, wich noch ein paar Schritte zurück. Die Kälte des Betonbodens schnitt in meine Füße, die immer noch von nichts weiter als meiner zerfetzten Strumpfhose bedeckt waren. „Lauren!“, brüllte Matthew und fuhr sich erneut durch die Haare. Sein Blick lag noch immer auf mir. Starr, wütend und...war das Angst? Ich zitterte. So hatte ich ihn noch nie gesehen. „Komm wieder her, bitte, Lauren! Wir hatten das doch besprochen! Ich würde dir nie wehtun. Ich schwöre es dir!“ Nun klang seine Stimme flehend, ganz anders, als noch vor wenigen Minuten. Hatte dieser Mann eine Persönlichkeitsstörung? War er vielleicht vollkommen verrückt? Ich spürte eine Säule im Rücken, als ich noch einen Schritt zurückmachte und drückte mich dagegen.

Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Einerseits wollte ich zu ihm gehen, mich an ihn drücken, ihn trösten. Ich wollte versuchen, diesen merkwürdigen Blick aus seinem Gesicht zu verbannen. Ich wollte die Fäuste lösen, die er nun neben seinem Körper geballt hatte. Wollte ihn halten. Anderseits wollte ich die Flucht ergreifen, nach Hilfe rufen, verstehen, was zwischen uns passierte. Er flößte mir Angst ein. Gewaltige Angst. Er war der kontrollierte Anwalt, der Mann mit dem abgebrochenen Eckzahn, der Dom mit seinen perversen Wünschen und Gedanken. Er setzte sich zusammen aus gegensätzlichen Charakterzügen, mit denen ich hätte umgehen können, wenn sie nicht plötzlich so völlig unberechenbar aus ihm herausbrechen würden. Matthew kam näher, hatte die Hand ausgestreckt und sein Blick irrte umher, als wüsste er nicht, wohin er schauen sollte. Beinahe war es, als würde er die Umgebung nach Feinden absuchen, obwohl es nur mich gab, die sich außer ihm noch in der Parkgarage befand.

Lustful - Erwachte BegierdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt