Kapitel 9.

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"Du bist so still, ist alles in Ordnung?", fragte Matthew mich nach einiger Zeit und holte mich somit aus meinen Gedanken. Beschämt schaute ich zu Boden. Ich sollte mich auf den Abend mit ihm freuen und nicht in Gedanken bei Logan sein. "Ja..ich meine, entschuldige, ich war in Gedanken." Matthews Blick wurde weich, als er mir das Champagnerglas aus der Hand nahm, wegstellte und schließlich meine Hände mit seinen bedeckte. "Was ist los, Lauren? Wenn dir das hier..", er machte eine Kopfbewegung von sich zu mir "...zu schnell geht oder ich mich wie ein romantischer Vollidiot benehme, dann sag mir das bitte." Ich grinste. "Ich mag romantische Vollidioten."

Matthew lachte und dieser dunkle, sexy Ton ließ etwas in mir kribbeln. Doch ich konnte nicht lange an diesem Gefühl festhalten, denn sofort tauchte Logans Gesicht in meinem Kopf auf. Ich seufzte und entschied mich dazu, ihm dir Wahrheit zu sagen. Schließlich versuchte er, aus diesem Abend alles nur erdenklich schöne herauszuholen, während ich dumme Gans in Gedanken bei einem anderen Mann war. Ich holte tief Luft, dann erzählte ich Matthew von der Begegnung mit meinem Ex-Freund, dass er mich anscheinend zurück haben wollte und das ich nicht wusste, wie ich meine Gefühle deuten sollte.

"Er ist also zurück ja?", grummelte Matthew schließlich, als ich geendet hatte und ich sah, dass sich seine Augen zu Schlitzen verengt hatten. Ich nickte nur, was sollte ich auch anderes sagen? "Er will das Gleiche wie ich." Verwirrt legte ich den Kopf schief. Seine Augen schienen von innen heraus zu brennen - Eisfeuer - als er sich mit seinem Gesicht meinem näherte. "Dich." Ich schnappte nach Luft, als ich realisierte, was er da gesagt hatte. Matthew Caulfield wollte mich. Und er war alles andere als erfreut darüber, dass er damit nicht allein war.

"Matthew..ich..ich..", stotterte ich doch er schüttelte nur den Kopf. "Wenn dieser Logan..", er spuckte seinen Namen aus wie ein Schimpfwort "...Krieg will, dann kann er ihn haben. Ich werde um dich kämpfen, Lauren Carter, und ich verliere nie." Seine Worten lösten etwas in mir aus. Etwas, das ich nicht deuten konnte. Einerseits machte es mich unheimlich an, dass er mich anscheinend so sehr wollte, dass er vor nichts zurück schreckte, andererseits hatte er mich noch nicht gefragt, ob ich überhaupt wollte, dass er gewinnt. "Er ist meine Vergangenheit. Wir waren so lange zusammen..", begann ich, doch er unterbrach mich damit, indem er mir seine Lippen auf den Mund drückte. Leidenschaftlich, wild - und viel zu kurz. "Und ich bin deine verdammte Zukunft!", zischte er und noch einmal legten sich seine Lippen auf meine. Diesmal erwiderte ich den Kuss, legte all meine Verzweiflung in ihn.

Seine Zunge drückte gegen meine Unterlippe und ich gewährte ihm Einlass, kämpfte mit meiner gegen seine. Ein Tanz des Begehrens. Ich erschauderte, als sein Mund zu meinem Ohr wanderte und er mit seinen Zähnen an meinem Läppchen zog und schließlich einen feuchten Kuss auf meinen Hals drückte. "Jetzt habe ich deinen Lippenstift doch ruiniert.", hauchte er und eine Gänsehaut überzog meine Arme. "Ich..ich kann ihn erneuern.", murmelte ich und als er sich zurückzog und mich anstarrte, kniff ich die Augen zusammen. "Was?", fragte ich und beobachtete, wie sich ein träges, gefährliches Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. "Es gefällt mir, wie du so aussiehst. Mit verschmiertem Lippenstift. Weil ich weiß, dass ich der Grund dafür bin.", schnurrte er und ich keuchte. Herrgott noch mal, dieser Mann war purer Sex. Und ich konnte mich nicht gegen ihn wehren!

"Ich will den Namen deines Ex'..." Er betonte diesen Ausdruck extra "...heute Abend nicht mehr hören. Dieser Abend gehört uns. Nur uns. Und ich will dich davon überzeugen, dass ich verdammt noch mal, die richtige Wahl für dich bin." Mit diesen Worten küsste er mich noch einmal, löste sich jedoch von mir, als der Wagen schließlich anhielt und die dunkle Scheibe, die den Innenraum von der Fahrerkabine trennte, hinunterglitt. "Wir sind da, Sir."

Ich schaute aus dem Fenster und staunte nicht schlecht, als ich sah wo wir waren. Die riesige Fasade des Mandarin Oriental, ein Luxushotel mitten in New York mit Blick auf den Central Park, ragte bis hoch in den Himmel und die unglaublich teuren Sportwagen, die vor dem teuren Hotelkomplex standen, lenkten die Blicke auf sich. "Mein Gott...", stieß ich aus und ich hörte Matthew leise lachen. Ich wandte ihm den Kopf zu. "Es ist so schön, wie deine Augen leuchten, wenn du dich freust.", erklärte er sich und ich lächelte leicht. William, der Chauffeur öffnete die Tür der Limousine und Matthew stieg aus. Ich folgte ihm so elegant wie möglich, wischte mir die Lippenstiftreste vom Mund und legte schließlich den Kopf in den Nacken. Dieses Gebäude war wirklich groß.

Lustful - Erwachte BegierdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt