Kapitel 28.

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Nervös nestelte ich an meinem Kleid herum und strich einen imaginären Fussel von meiner Strumpfhose. "Glaubst du, das ist wirklich eine gute Idee?", fragte ich und schaute Matthew an, der in seinem schwarzen Anzug einfach zum Anbeißen aussah. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, eine Krawatte umzumachen, sodass der Kragen seines weißen Hemdes leicht aufstand und mich geradezu animierte, meine Hand hineinzustecken und seine harten Muskeln zu fühlen. Doch ich riss mich zusammen, schließlich standen wir Hand in Hand vor dem riesigen Anwesen seiner Eltern und ich hatte wirklich nicht das Bedürfnis danach, sofort einen schlechten Eindruck zu hinterlassen. Ich spürte, wie Matthew meine Hand drückte und schaute ihm ins Gesicht. Ein entspannter Ausdruck hatte sich auf diesem ausgebreitet und seine wunderschönen blauen Augen strahlten. "Ich finde, dass es eine ganz wunderbare Idee ist.", antwortete er und beugte sich zu mir herunter, um mir einen zärtlichen Kuss auf den Mund zu drücken. Ich erwiderte ihn für einen kurzen Augenblick, dann wanderte mein Blick wieder zu dem großen Haus, das sich vor uns erstreckte. Es sah aus, wie man sich vielleicht eine dieser Eliteuniversitäten vorstellte und strahlte einen Reichtum aus, der mich schlucken ließ. Wieder wurde mir bewusst, dass ich absolut nicht in der selben Liga spielte wie Matthew und seine Familie, und ich war froh, dass ich zumindest ein angemessenes Kleid trug. Es war bordeaux-rot, ging bis über die Knie und schmeichelte meiner kurvigen Figur. Darüber trug ich einen schwarzen Blazer und in meiner freien Hand hielt ich ein wunderschönes schwarzes Täschchen. Die Sachen hatten am Abend, nachdem Matthew zu mir gekommen war, plötzlich auf meinem Bett gelegen und ich war ihm um den Hals gefallen, denn ich war kurz davor gewesen, eine ausgewachsene Panikattacke zu bekommen, da ich keinen Schimmer gehabt hatte, was ich die nächste Woche zu dem Treffen tragen sollte. Erst nach meinem freudigen Ausbruch war mir aufgefallen, dass Matthew das anscheinend alles geplant hatte und ein 'Nein' auf seinen Vorschlag, seine Eltern kennenzulernen, nicht akzeptiert hätte. Ich hatte ihn eine gute halbe Stunde ignoriert und geschmollt, doch als er mit seinem sündigen Mund schließlich begonnen hatte, auf Wanderschaft zu gehen, hatte ich ihm nicht länger böse sein können. "Ich bin mir nicht sicher, ob sie mich mögen werden.", flüsterte ich und Matthew lächelte strahlend. "Sie werden dich lieben! Und jetzt hör auf, dir Gedanken zu machen und lass uns in die Höhle der Löwen gehen." Er klingelte und ich schlug ihm mit meiner Handtasche auf die Schulter. "Deine Worte machen mir nicht gerade Mut, Matthew!", zischte ich ihn an und in diesem Augenblick wurde die Tür geöffnet. Eine wunderschöne junge Frau, etwa in meinem Alter, stand im Eingang und strahlte uns an. Dann ging alles ganz schnell. Sie katapultierte sich förmlich in Matthews Arme, wobei ihr kobaltblaues Kleid umherflog und sie quietschte vor sich hin. "Mein Gott, Bruderherz, wie schön, dich endlich zu sehen! Ich habe dich vermisst. Es fühlt sich an wie eine Ewigkeit, dass ich dich zuletzt gesehen habe." Ihre Stimme war die eines Engels und selbst, wenn sie Matthew nicht 'Bruderherz' genannt hätte, wäre klar gewesen, dass die beiden verwandt waren. Sie hatten beide diese durchdringenden blauen Augen und wunderschönen, markanten Gesichtszüge. Ihr dunkelblondes Haar hing ihr weit über den Rücken und ein Stich der Eifersucht malträtierte mein Ego. Sie war wunderschön. "Helena, es liegt nicht an mir, dass wir uns so lange nicht gesehen haben. Wer ist denn dauernd auf Balí und Hawaii und lässt sich für Hochglanzmagazine ablichten?", spöttelte Matthew, drückte sie jedoch noch einmal fest an sich. Helena Caulfield war also Model, was für ein Wunder. Plötzlich bemerkte sie anscheinend, dass ihr Bruder nicht alleine gekommen war und drehte sich mir zu. Sogar auf ihre Zähne war ich eifersüchtigt. Hatte ich ihre gerade Nase erwähnt? Pfui, Eifersucht war wirklich eine Ausgeburt der Hölle. "Hi, du musst Lauren sein.", stellte sie fest und fiel mir ebenso in die Arme, wie ihrem Bruder zuvor. Perplex schaute ich zu Matthew, der unterdrückt lachte. "Hel, bitte, du erdrückst sie ja!", kam er mir schließlich zur Hilfe und sie ließ von mir ab. "Bitte, entschuldige. Ich bin nur so aufgeregt. Das ist das erste Mal, dass er eine Frau mitbringt!", erklärte sie sich und dieses mal warf ich ihm einen erstaunten Blick zu. Er zuckte die Schultern. "Sie hat recht. Du bist halt was besonderes." Sofort errötete ich und Helena gab ein durchdringendes Quietschen von sich und stürmte in die Eingangshalle. "Mom, Matthew hat seiner Freundin gerade ein Kompliment gemacht. Sie sind ja so süß zusammen!" Ich stöhnte verhalten und Matthew drückte meine Hand. "Bitte entschuldige, meine Familie ist.. nunja.. etwas stürmisch." Er verdrehte die Augen und ich kicherte. "Du hast diese Eigenschaft übrigens auch.", gab ich zu und er hob erstaunt die Augenbrauen. "Achja?" Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und näherte mich seinem Ohr. "Im Bett bist du es auf jeden Fall.", flüsterte ich und beobachtete, wie sich sein Blick vor Lust verschleierte. "Lauren Carter, wenn wir nicht im Haus meiner Eltern wären, würde ich dich jetzt in die Küche tragen und dir den Hintern versohlen, dafür, dass ich in der Öffentlichkeit mit einem Ständer rumlaufen muss.", zischte er mir entgegen und sofort begann mein Blut zu kochen. Dieser Mann machte mich so heiß. Und obwohl er mir gerade Schläge angedroht hatte, was er zuvor noch niegetan hatte, machte mir das nichts aus. Ganz im Gegenteil. Mein Unterleib zog sich lustvoll zusammen. "Ich werde mich nicht entschuldigen.", ga ich zuckersüß zurück und siene Augen verengten sich zu Schlitzen. Was im krassen Gegensatz zu seinem anzüglichen Grinsen stand, das sich plötzlich auf seinen Lippen ausbreitete. "Das werdemm wir ja sehen, wenn du im Laufe des Abends gefesselt auf dem Bett liegst und mich um meinen Schwanz anflehst. Glaub mir, du wirst zum zahmen Kätzchen." Sein Atem an meinem Ohr verschaffte mir eine Gänsehaut und ich keuchte auf. "Matthew!", wisperte ich entsetzt und er lächelte wissend. "Genau das wirst du wimmern, wenn ich meinen Schwanz in dich stecke!" Plötzlich hatte ich absolut keine Lust mehr auf einen feucht fröhlichen Abend bei seinen Eltern, sondern wollte ihn mir schnappen und in's nächste Schlafzimmer schleppen. Oder ins Wohnzimmer. Oder in die Küche. Der Ort war mir eigentlich egal, solange er wahr machte, was er mir eben angedroht hatte. Doch da die Technik noch nicht so weit war, dass man sich durch reine Gedankenkontolle irgendwo hin beamen konnte, musste das wohl oder übel warten. Stattdessen näherte ich mich noch einmal seinem Mund, leckte ihm vorsichtig über die Oberlippe und versenkte meine Zähne in seiner Unterlippe, dann flüsterte ich: "Ich kann es gar nicht erwarten.", dann ging ich hinein, ohne dass mich irgendjemand eingeladen hätte. Matthews Hand, die einen leichten Klaps auf meinem Hinterteil hinterließ zeigte mir, dass er genauso dachte. Dann schloss er zu mir auf, und wir gingen ins Esszimmer.

Lustful - Erwachte BegierdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt