24. Kapitel

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Megans POV:

Die erste Woche verging wie im Flug. Die fünf Jungs hielten mich dauernd auf Trab. Lames und Dylan hatten sich ein neues Hobby zugelegt, dass hauptsächlich daraus bestand, mir wirklich kreative Streiche zu spielen. So wachte ich nicht selten mit Sahne oder irgeneinem anderen ekligen Zeug im Gesciht auf. Ich wollte gar nicht so genau wissen, was da in meinem Gesicht landete. Zugegebenermaßen waren diese Streiche nicht besonders krativ (bis auf besagtes ekliges Zeug), aber sie waren extrem nervig und ich glaubte, dass dies genau das war, was die beiden erreichen wollten. Ich versuchte es so gut es ging zu ignorieren, aber ein wenig Rache musste einfach sein.

So drehte ich nicht selten das warme Wasser ab und ließ sie Sport machen, bis sie umfielen.

Meine Alpträume hingegen quälten mich Nacht für Nacht und ich hatte mir schnell angewöhnt vor dem Schlafengehen den ein oder anderen Schlaftrunk zu mir zu nehmen. Nicht selten hatte James mich dabei erwischt. Wobei ich immer noch die Hoffnung hatte, dass er nichts gesehen hatte.

Ich fragte ihn nie, was er in meinem Zimmer wollte, da ich viel zu sehr damit beschäftigt war, den Alkohol zu verstecken. Schließlich konnte ich ihnen nicht verbieten Alkohol zu trinken und es dann direkt vor ihnen selber tun.

Ja, ich hatte es ihnen tatsächlich verboten. Sie konnte sich im Moment keine negativen Schlagzeilen mehr leisten. Ich glaubte zwar nicht, dass sie sich an das Verbot hielten (eigentlich war ich sogar davon überzeugt, dass sie es nicht taten), aber wenn ich es nicht merkte, merkte es auch nicht die Presse.

Es war mal wieder Abend und mal wieder konnte ich nicht schlafen, als es an der Tür klopfte und James den Kopf hereinstreckte.

"Hey."

"Hey."

Unauffällig ließ ich die Flasche, die ich in der Hand hielt, neben mir auf den Boden gleiten.

"Warum komm ich hier eigentlich immer rein, wenn du gerade dabei bist dich zu betrinken?"

Verdammt, er hatte es bemerkt! Ich war anscheinend nicht mal ansatzweise so unauffällig wie gedacht.

"Was willst du, James?"

"Eine Antwort."

Während er sprach näherte er sich langsam meinem Bett.

"Lass mich in Ruhe."

"Nope."

Dieses dreiste Arschloch! Jetzt setzte er sich doch ernsthaft einfach auf mein Bett!

"Geh weg!"

"Ich geh erst, wenn ich eine Antwort habe."

Stöhnend hob ich die Flasche an meine Lippen und nahm einen großen Schluck... und noch einen ... und als ich James' zweifelnden Blick sah, nahm ich noch einen. Mmh... so langsam war mein Hirn ein wenig benebelt.

"Isch sag dir nischts"

"Wetten?"

James lehnte sich grinsend vor. Überrascht hielt ich den Atem an. Was...? ich hatte das Gefühl mein Herz würde stehen aussetzen. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. Unweigerlich sprang mein Blick zu seinen Lippen. Ich bereute es beinahe sofort. Wie konnte man nur so perfekt geschwungene Lippen haben? Schnell sah ich wieder zu seinen Augen, doch das war auch nicht wesentlich besser...

Dann spürte ich, wie er lngsam meine Finger von der Flasche löste, sie mir aus der Hand nahm und seinerseits einen großen Schluck trank.

Verwirrt starrte ich ihn an. James erwiderte meinen Blick belustigt.

"Isch kann nischt schlafen, Schames... Und dann komscht du imma."

"Du betrinkst dich, weil ich komme?"

Hihi, er hat gesagt er kommt, hihi.

"Warum lachst du?"

"Du kommschst."

Ich konnte nicht mehr, ich brach in schallendes Gelächter aus. James starrte mich nur entgeistert an. Keine Ahnung, was dann passierte, aber plötzlich spürte ich seine Lippen auf meinen. Seine unglaublich weichen Lippen lagen auf meinen und in mir explodierte alles.

Er küsste mich... Oder auch nicht? Ich war mir nicht sicher... Der Moment war so schnell vorbei.

James stand auf, stellte die Flasche auf meinen Schrank und kam wieder zurück. Wie selbstverständlich legte er sich in mein Bett, zog mich zu sich, deckte uns zu und wünschte mir eine gute Nacht. Verwirrt wünschte ich ihm dasselbe.

Ich konnte nicht mehr darüber nachdenken, was hier passierte. Der Alkohohl machte mich müde und so dauerte es nicht lange, bis ich eingeschlafen war.

PruneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt