5. Kapitel

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Megans POV:

Mir war warm. Sehr warm. Ich schlug die Augen auf und sah, dass Joshua sich an mich klammerte. Die Erinnerungen an die letzte Nacht drängten sich wieder in meinen Kopf und bei dem Gedanken an meinem Albtraum kamen mir erneut die Tränen.

Dankbar betrachtete ich Joshuas schwarze Locken. Er war damals noch so jung gewesen. Damals als unser Vater starb. Aber schon damals, war er nachts immer zu mir gekommen, wenn mich meine Albträume gequält hatten.

Vorsichtig stand ich auf, deckte meinen kleinen Bruder zu und schlich mich in die Küche. Während ich auf mein Teewasser wartete schlurften nach und nach meine Brüder herein. Tyler stand neben mir und machte sich Kaffee. Riley, Noah und Luke saßen am Tisch und schmierten sich Brote. Nur Joshua hockte wie jeden Morgen auf dem Boden und stopfte Müsli in sich hinein. Wir hatten schon vor Jahren aufgegeben zu versuchen ihn von den Vorteilen eines Frühstücks am Küchentisch zu überzeugen. Aus irgendeinem Grund wollte er nur auf dem Boden frühstücken. Immerhin saß er mittlerweile bei allen anderen Mahlzeiten auf einem Stuhl.

Schweigend aßen wir, bis meine Mum hereinkam. Sofort sprang Joshua auf und umarmte sie. Lachend zog sie ihn auf ihrem Schoß. Als meine Mum ihren Rollstuhl zum Tisch schob, nahm ich meine Tasse und verließ die Küche. Heute war ein Tag, an dem ich einfach nicht ertrug zu sehen, dass meine Mum im Rollstuhl saß.

Es war meine Schuld. Wegen mir würde sie den Rest ihres Lebens im Rollstuhl verbringen. Wegen mir war mein Vater tot.

Ich hatte vor elf Jahren das Leben meiner Mutter zerstört und meinen Vater umgebracht.

PruneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt