Prune

3. Kapitel

Viel Spaß beim Lesen :-)
M.
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Miles POV:

"So, Jungs, die Frage aller Fragen: Wer von euch ist noch zu haben?"

Ich konnte gerade noch ein Augenrollen unterdrücken und überspielte meinen Reflex mit einem breiten Grinsen. Aus dem Augenwinkel sah ich jedoch wie George James einen vielsagenden Blick zuwarf. Ja, wir waren mittlerweile alle total genervt von der Frage, aber was sollten wir schon dagegen sagen? Es war nun mal in unserem Job so, dass dies eine der Fragen war. Immer noch grinsend versicherte ich also zum gefühlten zehntausendsten Mal, dass wir fünf tatsächlich alles noch Single waren. Der Moderator stellte noch einige andere langweilige Fragen, die wir abwechselnd voller Elan und Witz beantworteten. Man bemerke die Ironie in diesem Satz. Dann war das Interview endlich vorbei und wir quetschten uns mit Ava, der Assistentin unseres Managers, in den Aufzug. Erschöpft lehnte ich mich gegen die Wand und beobachtete die anderen beim Rumalbern. Währenddessen versuchte Ava verzweifelt für Ordnung zu sorgen und uns den morgigen Tagesplan zu erläutern. Doch ich hörte ihr genauso wenig zu wie die anderen Bandmitglieder.

Wir hatten Ava von Anfang an nicht gemocht. Ihre Quietschstimme war anstrengend und nervtötend. Leider redete sie dabei auch noch sehr viel. Sie hatte es genau eine Woche in unserer Villa ausgehalten, bevor sie ihre Sachen aus dem Fenster geworfen und das Haus verlassen hatte. Aber ich meine, was können wir dafür, dass in ihrem Föhn Mehl ist? Und mal ganz ehrlich: Wir tragen unsere Boxershorts eben gerne tiefgekühlt!

Ein Schlag gegen meinen Arm ließ mich aus meinen Gedanken schrecken.

"Was grinst du so, Miles?"

Callum sah mich erwartungsvoll an. Unauffällig nickte ich zu Ava und verdrehte die Augen. Unser jüngstes Bandmitglied grinste nun ebenfalls. Wir verstanden uns auch ohne Worte.

Mit einem 'Pling' öffneten sich die Aufzugtüren und wir verließen fast fluchtartig die enge Kabine. Mit schnellen Schritten näherten wir uns dem Ausgang. Dabei achteten wir darauf möglichst viel Abstand zu der immer noch brabbelnen Ava zu bekommen.

An der Tür begrüßte uns unser Bodyguard Stone mit einem Lächeln. Jedoch machte es einem grimmigen Blick Platz, als er uns durch die Drehtür nach draußen schleuste.

Die Fans begannen wie wild zu kreischen, als sie uns sahen und ich war wieder einmal überwältigt von ihrer Begeisterung. Es war für mich jedes Mal verrückt zu sehen wie viele Menschen uns kannten und mochten. Noch vor vier Jahren hätte ich gelacht, wenn mir jemand erzählt hätte, dass heute so berühmt sein würde. Rechts von mir erblickte ich ein Mädchen, dass die Arme nach mir ausstreckte, während ihr die Tränen die Wangen hinunterliefen. Lächelnd ging ich zu ihr und umarmte sie. Das weinende Mädchen klammerte sich an mich und mein Grinsen wurde noch breiter.

"Hey, schön, dass du hier bist. Willst du ein Foto oder Autogramm?"

Das Mädchen nickte heftig und wischte die Tränen ab. Dann zog sie ihr Handy aus der Tasche. Ich stellte mich neben sie, legte einen Arm um ihre Schulter und lächelte in die Kamera. Anschließend unterschrieb ich auf ihren Schuhen und umarmte sie ein letztes Mal, bevor ich zu den anderen Jungs zurück ging. Gemeinsam winkten wir unseren Fans zu und stiegen in unseren Kleinbus, der auf uns gewartet hatte.