Megans POV:
Als ich hinter Tyler die Tür geschlossen hatte, sah ich mich das erste Mal ganuer um seit ich wieder unten war. Ich war überrascht. Die schmutzige Wäsche und die Teller waren verschwunden und George kam tatsächlich gerade mit einem Staubsauger um die Ecke. Wow, das hätte ich wirklich nicht gedacht.. Dankbar schenkte ich George ein Lächeln und er zwinkerte mir grinsend zu.
"Bedank dich nicht bei mir. Ich hätte hier nicht aufgeräumt. Das ist Callums Entschuldigung."
Und nochmal 'Wow'!
"Wo sind die Anderen?"
"Im Wohnzimmer."
Auf meinen fragenden Blick hin, deutete George auf einen Raum neben der Treppe. Ich öffnete die Tür und sah tatsächlich die vier Jungs auf dem Sofa hängen. Und ich meine hängen. Hausarbeit war wohl ziemlich anstrengend. Ich ließ mich auf einen Sessel fallen und beobachtete sie. Doch es war nicht besonders spannend halbschlafende Superstars zu anzustarren.,.
"Danke, dass ihr Ordnung gemacht habt."
Überrascht schossen vier Köpfe in die Höhe, wobei James seinen Blick schnell wieder abwandte. Was hatte er bloß für ein Problem? Auch Callum senkte seinen Blick schnell wieder, als er meinem begegnete.
"Es tut mir leid wegen eben."
Er schien ernsthaft niedergeschlagen zu sein und ich begann mich zu fragen, ob ich ihn falsch eingeschätzt hatte. Die Jungs schienen gar nicht so schlimm zu sein, wie ich anfangs angenommen hatte. Nur James und Dylan waren harte Brocken. Dylan funkelte mich auch jetzt noch böse an. James hingegen hatte anscheinend beschlossen mich einfach zu ignorieren.
"Wir müssen in einer Stunde los. Wenn ihr vor dem Konzert noch duschen wollt, dann solltet ihr das jetzt tun."
Ausnahmsweise taten sie sofort, was ich sagte und verschwanden in ihre Zimmer.
Es war kaum zu glauben, aber eine dreiviertel Stunde später standen vier von ihnen wieder vor mir. Nur James kam erst eine weitere viertel Stunde später die Treppe herunter. Auf der Fahrt zum Stadion waren die fünf erstaunlich ruhig. George schlief, Miles tippte auf seinem Handy herum und die anderen hörten Musik. Stone, der den Wagen fuhr, war auch nicht besonders gesprächig. Also zog sich die Fahrt für mich in die Unendlichkeit und ich wurde mit jeder Minute nervöser. Autofahren behagte mir einfach nicht. Ich hasste es. Deswegen wartete ich nicht mal, bis der Wagen geparkt hatte, bevor ich hinaussprang.
Erleichtert atmete ich tief durch. Ich bemerkte die verwirrten Blicke der Anderen, doch ich tat, als wäre alles völlig normal... war es für mich schließlich auch irgendwie.
Das Geschrei der Fans war ohrenbetäubend und stieg an, je mehr von den Jungs, den Kleinbus verließen. Als schließlich auch der Letzte im Sichtfeld der Fans war, dachte ich mein Trommelfell würde platzen. Es konnte den anderen eigentlich nicht besser gehen, doch sie lächelten und winkten fröhlich.
In diesem Moment empfand ich zum ersten Mal Bewunderung für sie. Egal, ob es ihnen gerade gut oder schlecht ging, sie lächelten. George und Dylan rannten zum ZAun, der uns von den Fans trennte und begrüßten die Fans überschwänglich. Die Jungs strahlten alle übers ganze Gesicht und mir wurde klar, dass dies hier einer der Gründe war, warum sie ihren ob so sehr liebten.
Es tat mir leid, dass ich sie wieder von ihren Fans trennen musste, aber ich musste sie ins Stadion bringen, damit sie rechtzeitig fertig gestylt waren.
Anderhalb Stunden später sollten die Jungs endlich auf die Bühne. Doch irgendetwas war komisch. Sie waren still und wirkten nervös. Waren sie immer so vor ihren Konzerten?
"Ist alles okay bei euch?"
"Ich kann nicht auf die Bühne!"
Vollkommen überrascht sah ich George an. Was?! Ihm stand die Panik ins Gesicht geschrieben. Okayy... Was jetzt? Mit einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass die fünf in nicht mal einer Minute auf der Bühne sein sollten und ausgerechnet jetzt musste George Lampenfieber bekommen! Ratlos sah ich zu den Anderen, die ebenfalls reichlich nervös zu sein schienen. Ich hatte mit fast allem gerechnet, aber das hier war absolut unerwartet. Das wievielte Konzert war das jetzt? Sie mussten schon über dreihundert gegeben haben. Also warum zum Geier waren die immer noch so nervös?!
"Ist das euer ernst? Wollt ihr etwa alle nicht auf die Bühne?"
"Doch natürlich, aber ohne George geht's nicht."
Miles sah mich leicht verzweifelt an. Ich brauchte einen Plan... und zwar dringend!
"Miles, Callum, Dylan, James geht da raus und beschäftigt die Fans."
"Und was sollen wir sagen, warum George nicht da ist?"
"Ähm... ja... ihr sagt, dass er auf der Treppe gestürzt ist und sich an der Hand verletzt hat. Er kommt gleich nach." - Hoffentlich...
Keiner der Jungs schien sonderlich überzeugt von dem Plan, aber ich schaffte es vier von ihnen auf die Bühne zu bugsieren. Während sie den Fans irgendetwas erzählten und irgendeinen Blödsinn machten, kramte ich im Erste-Hilfe-Kasten nach einem Verband.
"George, warum willst du nicht auf die Bühne."
"Was ist, wenn ich total schief singe? Was ist, wenn sie mich auslachen? Oder, wenn sie mich hassen?"
Ich konnte nicht anders, ich musste lächeln. Es war zu süß, wie George vor mir saß, sich sein Handgelenk verbinden ließ und mir dabei von seinen Ängsten erzählte. Er erinnerte mich an meinen Bruder Noah, wie er mir ganz ähnliche Dinge vor seinem ersten Tag in der Grundschule gesagt hatte.
"George, die ganzen Mädchen lieben dich. Sie sind nur wegen euch hier. Sie wollen dich singen hören. Sie wollen dich lachen sehen und sie werden mit dir lachen, wenn irgendwas schief läuft. Wenn du einen Ton nicht triffst, werden sie es gar nicht bemerken, weil sie nur sehen, was für ein wundervoller Mensch du bist. Das Einzige, was sie enttäuschen würde, wäre, wenn du gar nicht erst da raus gehst. Also schwing deinen hübschen Arsch da raus und rock diese Bühne!"
Keine Ahnung, wie ich es geschafft hatte, aber George stand auf, nahm sein Mikrofon und umarmte mich kurz, bevor er tatsächlich grinsend auf die Bühne rannte.
Lächelnd lehnte ich mich an die Wand neben dem Bühnenaufgang und beobachtete meine Jungs...
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Prune
RomanceMegan Lewis, ein ganz normales Mädchen aus London, will Managerin werden. Doch ihr Traum scheint zum Scheitern verurteilt. Bis sie plötzlich eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bekommt, das ihr Leben vollkommen auf den Kopf stellt. "Prune"...