Kapitel 4

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"Jj?" rief John B. "Alles klar," sagte Jj zurück. Er schwamm zurück zum Boot und stemmte sich wieder aufs Boot. Ich zwang mich nicht hinzusehen, wie er seine Muskeln spielen liess. "Was war das?" fragte ich in die Runde. "Sandbank, denke ich," antwortete John B. Pope drehte sich um und liess seinen Blick nicht vom Wasser ab. "Leute," begann er, doch die anderen hörten ihm nicht zu. "Leute, da ist ein Boot im Wasser." Ich stiess zu ihm und tatsächlich. Man konnte klar ein weisses Deck eines Bootes erkennen. Nachdem Pope die anderen nochmal darauf hinwies, kamen auch sie an den Rand des Bootes. "Scheisse Pope, du hast recht," bemerkte Jj. "Das müssen wir uns ansehen." Sofort zogen sie sich alle bis auf Bikini und Badehose aus und sprangen ins Wasser. Nur Pope wartete mit seinem Sprung. "Du hast wahrscheinlich keine Badesachen dabei, oder?" fragte er. "Nein," sagte ich lachend. Ich bemerkte Jj im Wasser, der Pope ansah, als würde er ihn gleich erwürgen. Schnell sah ich wieder weg. "Ich kann mit dir oben bleiben," bot Pope nett an. "Ich weiss, dass du das Boot auch sehen willst," meinte ich. "Ich gehe einfach so," sagte ich. Sobald ich meine Schuhe auszog, sprang ich ins Wasser. Unterwasser mit den Augen offen, sah ich die anderen, wie sie das Boot erkundigten. Sie wirkten überrascht, als sie mich sahen, doch ich ignorierte es einfach. John B schwamm in das Boot hinein und rüttelte an einem Fach im Boden rum. Mein Atem verging und die Augen konnte ich auch nicht mehr lange offenhalten. Eine perfekte Schwimmerin war ich jedenfalls nicht. Mit zugekniffenen Augen schwamm ich wieder nach oben. Damit nachher niemand meine peinlichen Versuche auf das Boot zu kommen sah, stemmte ich mich bereits jetzt wieder nach oben. Mit einer überraschenden Leichtigkeit war ich oben. Mein grosses Shirt war mit Wasser gefüllt und tropfte. Leider wurde es auch durchsichtig. Es war wohl nicht gerade die beste Idee, mit dunkler Unterwäsche baden zu gehen. Schnell sah ich mich nach einem Tuch oder nach einer nicht gebrauchten Jacke um. Zu meinem Glück konnte ich mir gleich noch eine graue Jacke fassen, welche sich unter der Bank des Bootes befand. Schnell zog ich sie an und hoffte, niemand würde es merken. Kiara tauchte nach mir auf und kam auch wieder aufs Boot. "Und habt ihr was gefunden?" fragte ich neugierig. "Nein, zumindest ich nicht. Vielleicht haben die Jungs was." Sie schnappte sich ihr Tuch und trocknete sich ab. Währenddessen kamen Jj und Pope ebenfalls wieder auf das Boot. Jj's Blicke auf mir ignorierte ich. Doch auch er wendete sich eine Sekunde später wieder ab. John B tauchte auf. Er hatte eine schwarze Tasche in der Hand. Diese warf er aufs Boot. "Was ist da drin?" fragte Pope, "Das finden wir gleich raus."

Schnell fuhren wir wieder Richtung Land. Alle sprangen aus dem Boot und sammelten sich unter einem kleinen Steg. Gespannt öffnete John B die Tasche. Eine Art Kapsel aus Metall kam zum Vorschein. Als er diese öffnete, fiel nichts weiter raus als ein Kompass. "Die ganze Scheisse, für nichts". In diesem Moment begann John B zu Lachen. "Was hast du John B?" fragte Kiara ihn. "Der gehörte meinem Vater."

Ich sah Kiara fragend an. Sie schnappte meine Hand und führte mich über die kleine Brücke. "John B's Vater ist vor Monaten verschwunden. Er wurde bereits als tot erklärt, doch John hat nie aufgegeben, ihn zu suchen. Er denkt immer noch, dass es etwas damit zu tun hatte, dass sein Vater die Royal Merchant gesucht hat. Ein Schiff mit einem riesigen Schatz aus dem 18 Jahrhundert. Doch bis jetzt hat es noch niemand geschafft, das Gold zu finden." "Krass," war das Einzige, was ich in diesem Moment hinausbrachte. "Ja, er hat es echt schwierig. Zusätzlich rückt ihm das Jugendamt noch auf der Pelle." "Ich habe nicht gedacht, dass er so viele Probleme hat," sagte ich leise.

Kurze Zeit später kamen die Jungs zu uns. "Ich gehe nach Hause, vielleicht finden wir mehr Hinweise über den Kompass im Büro meines Dad's," sagte John B. "Ich muss nach Hause, meine Eltern fragen sich sicher schon, wo ich bin." Kiara und die anderen verabschiedeten sich von mir und folgten dann John B. Jj blieb für einen kurzen Moment bei mir stehen. Er kam näher, was ein rasanter Herzschlag in mir auslöste und was mich zugegebenermassen aufregte. "Meine Jacke steht dir besser als mir," murmelte er mir ins Ohr. Ich spürte seinen Atem auf meinem Hals, was bei mir eine Gänsehaut auslöste. Mit einem hochroten Kopf sah ich ihn an. Zum Glück machte er sich gleich danach aus dem Staub.

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